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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

SAT > IP heute – nur das Endgerät zickt weiterhin dann und wann

Netzwerkverbindung hergestellt - und doch ein Problem?
Ich verwende seit drei Jahren Sat > IP. Zu Anfang klingt alles sehr verlockend, doch schon bald werden die Probleme deutlich:

1. Die Antenne (Schüssel) ist normalerweise auf dem Dach angebracht. Der übliche Router (also euer LAN) aber kaum - der steht im Ein- oder Mehrfamilienhaus meist dort, wo die Telekom mal ihre Leitungen hingelegt hat: Irgendwo im Flur oder im Wohnzimmer.

2. Das Problem besteht darin, beide „zusammenzubringen“ - und dazu werden üblicherweise eben doch Kabel benötigt. Oder man betreibt SAT > IP separat - doch diese Möglichkeit ist „eigentlich“ nicht vorgesehen. Und selbst wenn - an der Leitung geht kein Weg vorbei, wenn von HD-Fernsehen die Rede ist, zumal, wenn man etwa 18 Meter überbrücken muss.

3. Nun kommt WLAN ins Spiel. Alles wäre kein Problem, wenn ein WLAN tatsächlich einen Bereich von 18 Metern durchdringen würde. (Hersteller entsprechender Geräte geben bis zu 300 Meter an). Doch mehrere Decken, Fußböden und Wände verhindert so etwas normalerweise „zuverlässig“. Wer schon einmal versucht hat, ein WLAN über drei Stockwerke zu betreiben, der weiß, wie groß die Unterschiede zwischen Realität und Werbung sind. Die Alternative, die WLAN-Strecke über das Treppenhaus zu betreiben, ist charmant – bringt aber auch nicht das gewünschte Ergebnis. Und man muss noch mehr Kabel und eventuell sogar zusätzliche Steckdosen installieren.

4. Das entscheidende Problem, mit dem ich konfrontiert war: Kaum jemand kannte hier die Technologie, und diejenigen, die sie kannten, warnten davor - das ging so weit, „keine Garantie für die Funktion“ zu übernehmen.

WLAN - ein Problem, aber nicht das einzige

Die Praxis sollte sich noch als wesentlich schwieriger erweisen: Am Ende des Kabels sollte ein WLAN eingerichtet werden, damit man dennoch mobil bleibt. Der Receiver (Set-Box) wurde deshalb mit WLAN-Anschluss und Antenne bestellt. Er enttäuschte zunächst auf der ganzen Linie.

Die alte Geschichte - der haklige Empfänger und das WLAN

Nach mehreren vergeblichen Versuchen, das WLAN zu überzeugen, wenigstens zwei massive Wände zu durchdringen und nach einem Totalausfall der Set-Box ohne ersichtlichen Grund bekam ich kostenlos eine neue Set-Box (aber keine neue Antenne). Aus meiner Not heraus versuchte ich die Sache mit einem DLAN (LAN aus der Steckdose) zu lösen und siehe - das hatte Erfolg. Nicht sofort, wie man sich denken kann. Aber ein kleiner Trick brachte die Sache dann doch zum Laufen.

Sat > IP heute

Sat > IP ist auch heute noch etwas, das der Fernsehhandel eher mit Kohlenzangen anfasst. Und weil das so ist, schreibe ich heute mal etwas Erfreuliches:

Ich hatte ja noch einen Server aus der Frühzeit der Entwicklung – gekauft ungefähr 2017. Und ich gestehe schamvoll, dass ich ihn aus Leichtsinn geschrottet habe – Hitzetod. Einerseits kein Wunder im Sommer 2020, dann aber auch wirklich mein Fehler.

Überraschende Preisdifferenzen

Was tut man in einem solchen Fall? Der Wandler steht auf dem Dachboden, und versorgt vier Kanäle, von denen ich bestenfalls zwei benutze. Wenn ich auf das Angebot am Markt schaue, dann bekomme ich ein neues Gerät für zwischen 70 und ungefähr 500 Euro.

Das Gerät für etwa 70 Euro hat nun gestern den Dienst übernommen. Es verteilt das Fernsehsignal wie zuvor per Ethernet-Kabel vom Dachgeschoss (sozusagen vom fünften Stockwerk) in das erste Obergeschoss und hat vorläufig keine Verbindung zum Heimnetzwerk. Das muss es auch nicht.

So bleibt Fernsehen eben Fernsehen, und Internet bleibt Internet.

Wechsel ohne Probleme

Zum Hergang: Altgerät im Dachboden abgehängt, zwei Kabel frei gelassen, DIGIBIT TWIN angeschlossen, dann in den ersten Stock gegangen. Ich hatte nicht erwartet, dass alles sofort klappen würde – und siehe, da war doch noch etwas, an das ich mich dunkel erinnerte. Das Geheimnis heißt DHCP. Modus geändert von „automatisch zuweisen“ auf „manuell zuweisen“ – und schon war alles in Ordnung.

Ich muss ehrlich sagen – ich war überrascht. Keine hakelige und letztlich umständliche Konfiguration, geringere Kosten und ein absolut überraschend positives Ergebnis.

Nach wie vor rate ich unbedingt dazu, die Endgeräte nicht über WLAN zu betreiben, schon gar nicht über die als Zubehör lieferbaren Antennen. Bei mir löste, wie schon gesagt eine Powerline das Problem.

Das Endgerät ist weiterhin "hakelig", aber damit kann ich leben

Das alles bedeutet keinesfalls, dass ich völlig zufrieden bin, aber das liegt ohne jeden Zweifel daran, dass mein Endgerät (TELESTAR digiHD TS 5) wirklich nur bedingt zufriedenstellend ist, was besonders auf die Wiedergabe von HD-Programmen zutrifft. Wie bekannt, kann man die meisten Programme auch über SD empfangen ("Privatsender" sowieso nur), und da läuft die Sache immerhin zufriedenstellend, zumindest, wenn man einen Fernseher mit "normalem" Bildschirm anschließt. Ich muss nicht jede Hautpore der Moderatoren sehen - wirklich nicht.