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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Alles getan, um Lisa Eckhart auftreten zu lassen?

Es mag sein, dass sie wirklich „alles“ getan haben, die Veranstalter des „Harbourfront Literaturfestivals“. Sie selbst behaupten es. Und sie sagen, dass sie die Absage bedauern, aber außer „Sicherheitsbedenken“ wären da auch noch zwei andere Autoren gewesen, die sich geweigert hätten, mit Frau Eckhart auf „einer gemeinsamen Veranstaltung aufzutreten“.

Wer sind die Feinde der literarischen Freiheit?

Dann nennt mal hübsch die Namen, verehrte Veranstalter – ich würde gerne wissen, wo sich die Feinde der Meinungsfreiheit, die Anti-Liberalen, verstecken. Zumal, wenn sie Autoren sind.

Gezielte Anfeindungen auch in der seriösen Presse

Um es klar zu sagen: Lisa Eckhart „eckt an“. Das sollten Kabarettistinnen auch tun – und nicht nur plumpe Zoten reißen, wie so viele ihrer Kolleginnen.

Einige Zeitungen und Magazine – durchaus solch von hohem Renommee – haben Frau Eckhart zumindest in Kommentaren bezichtigt, antisemitisch oder fremdenfeindlich zu sein. Die „Jüdische Allgemeine“ tat es, was man verstehen mag, weil Frau Eckhart im Zusammenhang mit „MeToo“ einige der Täter als Juden bezeichnete. Sie stellt dies in Zusammenhang mit anderen Eigenschaften, die Juden leider zugeschrieben werden. Damit stellte sie jedoch bloß, wie schnell einzelne Gruppen in den Fokus falscher Aufmerksamkeit kommen können - so sah es auch der WDR damals.

Endet die Freiheit jetzt, wenn man anderer Meinungen ist?

Vielleicht sollten wir es mal so sehen: Satire lebt davon, Umstände und Eigenschaften zu überspitzen. Dabei werden in der Regel die Eigenschaften herausgestellt, die an Klischees grenzen. Und jetzt bitte mal die Ohren aufsperren: Wer beschwert sich, wenn das Links-Kabarett ständig das freie Unternehmertum diffamiert? Oder wenn weibliche Kabarettisten ständig auf männlichen Eigenschaften herumhacken, und dabei durchaus männerfeindlich werden? Die Katholische Kirche muss sich – zu Recht oder Unrecht – vom Kabarett ständig vorwerfen lassen, moralische verwerflich zu handeln. Die liberale Politik wird ohnehin von nahezu allen „Spaßmacher“ niedergelacht. Es scheint, als ob die Freiheit dann endet, wenn man die „falschen“ Gruppen überspitzt darstellt.

Und insofern: Überspitzung ist keine Hetze. Die Hetze kommt von jenen, die die Meinunsgfreiheit bekämpfen.