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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Ein Sieg für Liberalismus und Demokratie

Das Thüringer Verfassungsgericht hat entschieden, und ich hoffe sehr, dass nun kein Störfeuer von Links abgeschossen wird. Klartext:

Der Thüringer Verfassungsgerichtshof hat das Landesgesetz zur paritätischen Besetzung von Männern und Frauen auf den Wahllisten der Parteien für nichtig erklärt.

Die Wurzeln unseres Staatswesens sind Liberalismus und eine lebendige Demokratie, die auf freien Wahlen beruht. Manche Politiker aus dem Feminismus, der Linkspartei und den Grünen wollen offenbar einen Staat, in dem Abgeordnete nach Geschlechterproporz gewählt werden können. Damit wird das Prinzip der Persönlichkeitswahl weitgehen ausgehebelt. Was das Verfassungsgericht dazu sagt, ist eindeutig, wenngleich es auch dort abweichende Meinungen gab.

Es gilt: Wehret den Anfängen. Der liberale Staat darf nicht durch Ideologen und Populisten zerstört werden. Die Warnung könnte, was Ideologien betrifft, auch an die SPD gehen, und was Populismus angeht, durchaus an die CDU/CSU.

Ein Schönheitsfehler: Die Klage wurde von der AfD eingebracht. Warum eigentlich nicht von den Freien Demokraten?

Im Zweifel sollten wir uns immer für Liberalismus und Demokratie entscheiden, und nicht für ideologisierte Besserwisser.

Ein kleiner Nachtrag: Parität ist zweifellos sinnvoll und wer sie will, der soll sie auch verwirklichen. Aber nicht durch Druck auf Wählerinnen und Wähler, sondern durch ihre/seine Persönlichkeit.

Das ist wahre Demokratie.

Wolken

Die langfristige Wettervorhersage passte dieser Tage überhaupt nicht. Nicht einmal das Hygrometer, das ein enormes „Hoch“ versprach, lag richtig. Aber man kann sehen, ob der Himmel „bunt“ wird, wie man in Norddeutschland sagt. Je bunter er wird, umso mehr ist „gutes Wetter“ zu erwarten.

Und so fällt der Blick häufiger auf die allgegenwärtigen Wolken auf der Suche nach hellen Bereichen, und dann und wann sieht man ein Stückchen blauen Himmel.

Problemlösungen werden in Schulen nicht gelehrt

Problemlösungen werden in Schulen nicht gelehrt - warum nicht? Fragt doch bitte mal eure zuständigen Minister. Ich kann euch nur sagen, wie es funktioniert. Und ja, ich habe es einige Jahre gelehrt. Aber es ist - ich gebe es zu - lange her.

Vor einigen Tagen wurde ich gefragt, was wir in der Schule nicht lernen. Ich glaube, mich an niemanden erinnern zu können, der gesagt hätte: „Oh, wir haben gelernt, Probleme zu lösen.“ Manchmal sagen Menschen, sie hätten durchaus gelernt, Konflikte zu lösen oder bei Konfliktlösungen zu moderieren. Aber das ist nicht exakt das Gleiche.

Die Technik der Problemlösung wird oft in die Nähe von Hokuspokus, Besserwisserei oder Scheinwissenschaften gestellt. Das mag so sein, weil Problemlösungstechniken nicht auf Psychologie basieren.

Das angebliche Geheimnis der Problemlöser

Ihr „Geheimnis“ ist schnell enthüllt:

- Erstens muss es sich wirklich um ein Problem handeln.
- Das eigentliche Geheimnis liegt darin, richtig zu fragen.
- Durch manche Fragen entstehen bereits Rückkoppelungen.
- Die Rückkoppelungen können bereits zur Lösung führen.
- Wenn nicht, müssen die Ergebnisse bewertet werden.

Der Rest liegt dann in einem Schema zur Entscheidung, manchmal auch einfach in der Entscheidung selbst, wenn sich aus der vorausgegangenen Analyse mehrere Lösungen ergeben. Oftmals ergeben sich unmittelbare, nahcdem die Fragen gestellt wurden, bereits Lösungsansätze. Hier eine Art „Kochbuch“ in aller Kürze:

Das Kochbuch der Problemlösungen - stark vereinfacht

Ein Problem besteht in einer Abweichung von einem erwünschten Zustand. Das heißt, ich benötige den Zustand, wie er IST und den Zustand, wie er sein SOLL.

Der Zustand, der IST, soll mit allen Mitteln befragt werden. Also „wann, wie, wo, in (mit) welcher“ und ähnlichen Fragen. Das „Geheimnis“ liegt darin, möglichst viele solcher Fragen zu formulieren. Sodann stellt man den Zustand fest, der sein SOLL. Schließlich ermittelt man die Differenz.

Spontanlösungen

Ich will hier kein Buch schreiben, aber enthüllen, dass ein großer Teil der Probleme, die richtig erkannt werden, sich bereits während des Frageverfahrens lösen. „Oh, daran hatte ich ja noch gar nicht gedacht“, ist einer der typischen Sätze, die ich hörte, als ich noch Problemlösungsverfahren unterrichtete. Die Lösung ergibt sich in diesen Fällen aus der Rückkoppelung: Fragen, die noch nie gestellt wurden, erzwungen manchmal Antworten, sobald sie im Raum stehen.

Vermutung "technokratisch" vorzugehen

Ich muss gestehen, dass diese Technik ursprünglich auf Verfahren oder Prozesse im technischen Bereich angewendet wurde. Dennoch können es auch Personen verwenden – denn es handelt sich um ein sogenanntes „allgemeines Problemlösungsverfahren“. Das heißt auch: Fachkenntnisse nicht gefordert. Das mag manche verblüffen – und vielleicht sorgt dieser einzige Satz im Konzept der Problemlöser auch dafür, dass „Fachleute“ darüber die Nase rümpfen.

Eine mentale Pandemie namens "Dummheit"

Keine Chance für Dummheit -besser informieren!
Bevor ihr euch bei anderen über Covid-19 informiert: Bekämpft die Infodemie über die Pandemie und lest, was wirklich korrekt ist. Über „corrective.org“, ausführlich als pdf.

Falls ihr neulich jemanden mit einem T-Shirt gesehen habt, auf dem „Gib Gates keine Chance“ stand - dass sage ich mal, „Gib den Quertreibern, Verhinderern und Bremsern keine Chance.“ Oder noch besser: Gebt der Dummheit keine Chance - das ist eine pandemisch auftretende mentale Seuche im Internet.

Spargelsaison: Qualität bedenklich, Preise enorm hoch

Letzte Woche lief die Spargelsaison aus. Die letzten, eingekauft als „erste Wahl“, erwiesen sich zu 20 Prozent als qualitativ bedenklich - ich vermeide das Wort "Ausschuss". Das ist mehr, als ich von den ohnehin schlampig sortierenden Spargelbauern hierzulande erwarte.

Stutzig machte mich jedoch ein Interview. Im Allgemeinen, so der Tenor, sei man mit der Ernte zufrieden. Und gelobt wurde nicht nur der anfängliche Einsatz freiwilliger Erntehelfer, sondern auch das Bemühen der Regierung, die „üblichen“ Spargelstecher doch noch einzufliegen.

Also alles in Butter, nur auf etwas niedrigerem Niveau?

Nein - am Ende kam noch heraus, dass am „Stand am Straßenrand“ etwas nicht stimmt: Die Bauern behaupteten, die Gastronomie als Kundschaft sei ihnen „nahezu komplett weggebrochen“.

Nun bekommt aber die Gastronomie in „normalen Zeiten“ oftmals die Sortierung „Extra“, weil man dem Gast nicht anbieten mag, was die Hausfrau noch auf den Tisch bringt.

Woran sich wieder einmal zeigt: Der Kundin oder dem Kunden am Straßen-Stand kann man jeden Blödsinn erzählen - man kann die holzigen Teile ja herausschneiden, die braunen Flecken abschälen, und den Kunden beschämen mit „die wachsen eben so krumm“.

Und man kann durchaus einen Preis dafür verlangen, der erklärt, warum der Spargelbauer in dieses Jahr kaum Verluste hatte: Eher durchschnittliche Qualitäten wurden zu Höchstpreisen verkauft.

Und der Kunde? Wieso Kunde? Der Bauer hat keine Kunden. Er versorgt die Bevölkerung mit Nahrungsmitteln. Sagen jedenfalls die Interessenverbände.