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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Die Grundrente - sie ist keine, aber das macht nichts

Nun ist sie also da, die Grundrente, die gar keine „Grundrente“ ist, denn sie bildet nicht die Basis für die Lebensleistung. In Wahrheit ist sie nur eine Art „Rentenzusatz“ für die Menschen, die ihr Auskommen einst durch Arbeit gefunden haben. Da ehrt sie, ohne Zweifel.

In den nächsten Tagen werde wir von den eifrigen Kommentatoren hören, dass sie nicht gerecht ist. Vielleicht, weil sie nicht ausreicht. Oder auch, weil sie „erst“ ab 35 Beitragsjahren gewährt wird. Gründe zum Motzen gibt es immer, und Argumente fallen jeden Tag vom Himmel. Und es ist sicher, dass die Grundrente die Eckpfeiler des Rentensystems unterhöhlt. Aber das wussten die Koalitionäre ja vorher.

Es ist dennoch gut, dass sie kommt, diese Rente. Die GroKo hat sich wirklich lange genug damit herumgeschlagen und Wähler vergrätzt. Nun ist sie offenbar klug geworden.
Kategorien: demokratie | 0 Kommentare
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Ostalgie und Neo-Ostalgie

Echte Ostalgie - ein Schmuckstück auf dem Parkplatz
Nostalgie entspringt der Behauptung, in den als „gut“ bezeichneten alten Zeiten sei alles viel besser gewesen. Meine Großmutter war erklärte „Nostalgikerin“. Sie wurde 1895 geboren und konnte – wenn sie Glück hatte – noch auf 19 schöne Mädchenjahre bis Kriegsausbruch zurückblicken. Die Zeit danach war mies, dann wurde sie noch mieser, und dann kam noch ein Krieg. Alles vergessen? Wahrscheinlich.

Ostalgie und Nostalgie

Ostalgie nennt man die Besinnung auf das gute Leben in der DDR – oder sagen wir: den Teil, den man als „schön“ empfunden hat. Das war im Westen kaum anders, obgleich das Leben in den westlichen Bundesländern zunächst alles andere als vorzüglich war. In der Rückerinnerung sieht man sich „schön spielen“, sieht Freunde auftauchen, lobt den Zusammenhalt. Möchte jemand ernsthaft noch einmal seine Jugend in der Adenauerära verbringen? Nicht bei kritischer Betrachtung, hoffe ich doch ….

Neo-Ostalgie: Stolz, Ostdeutscher zu sein?

Nun sind die Noe-Ostaligiker da. Sie behaupten, von Kräften des Rechtsextremismus durchaus unterstützt , dass es (1)

«Einen sich vertiefenden Graben zwischen "dem Osten" und "dem Westen" gäbe. »


Wo der Graben verläuft, ist nicht recht auszumachen. Ist es diese „grummelige Unzufriedenheit“, die man an den Würstchenbuden hört? Ist es der Hass, der westdeutschen Politikern gelegentlich um die Ohren fliegt?

Nein, so einfach kann man es sich nicht machen. Ein Gedanke dazu aus DIE ZEIT, aus der mich bereits zitierte (2):

Wünschen sich vielleicht manche eher Gegensätze herbei, weil es für die komplexe Gemengelage der Gegenwart keine simplen Antworten gibt? Natürlich gibt es in Ostdeutschland eine weitverbreitete Unzufriedenheit. Die ist aber nicht selbsterklärend.


Diese Unzufriedenheit liegt nach meiner Beobachtung vor allem darin, dass die meisten Ostdeutschen, die nicht Teil der friedlichen Revolution waren, immer noch auf den Staat als Multi-Porblemlöser hoffen. Das ist fatal und kann zu einer neuen Unfreiheit führen.

Wer ist denn eigentlich "Ostdeutscher"?

Und die anderen? Wer ist überhaupt „Ostdeutscher?“ ist das tatsächlich eine gültige Bezeichnung für einen Menschen? Ist es ein Privileg, in Ostdeutschland geboren zu sein? Was adelt einen „Ostdeutschen“?

Ostdeutsche sind Deutsche. Vielleicht Leipziger. Oder Sachsen. Oder Facharbeiter, Professoren oder Altenpfleger.

Aber sie sind ganz sicher keine Volksgruppe.

Mehr und (1,2): DIE ZEIT.