Heute sind wir fünsch, weil unser Hund über Nacht eisch war
Eisch? ich? Glaubt doch keiner ...
Nun kommen wir mal zu „eisch“ (2) – das steht nicht mal im Duden – ich kenne es aber aus dem Sprachgebrauch im „Mischings“ (1). Demnach können nur Kinder „eisch“ sein, Erwachsene nicht. In Bremen soll es sich von „aisk“ herleiten. Im Allgemeinen bezeichnete man ein Verhalten der Kinder so, die versuchten, ihren eigenen Wollen durchzusetzen oder die sich sonst wie „unartig“ benahmen. Ob man „aisch“ oder „eisch“ schreibt, ist unklar, weil das Wort keiner Rechtschreibregel folgt. In gehobenem Deutsch kann man „eisch sein“ mit „nicht sittsam sein“ beschreiben. So wie hier:
potz! in der woche zweimal fleisch
und festtags braten gar,
gelt, gutes herz, das wär nicht eisch,
das möchtst du wol, nicht wahr?
(Gottlob Wilhelm Burmann,)
Ach ja der Hund – er wollte die halbe Nacht raus – und war er draußen, dann folgte er der Liebe spuren und Herrchen wartete vergeblich auf das angenommene Bedürfnis, dass man allgemeinen als „kacken“ bezeichnet. Eischer Hund – fünsches Frauchen (von Herrchen mal ganz abgesehen).
Zitat: Nach Grimm, "Deutsches Wörterbuch"
(1) Mischings, laut Wikipedia auch "Missingsch" - die Definition in Wikipedia ist meiner Meinung nach nicht völlig korrekt. In Bremen war "Mischings" eine Mischssparche aus Niederdeutsch, Hochdeutsch und Seemanns-Englisch. Die Annahme, dass "Niederdeutsche Muttersprachler" versuchten Hochdeustch zu sprechen ist- jedenfalls für mich - entwürdigend. Vermutlich hat man dergleichen anhand der Literatur untersucht. Wieder ein Beispiel, wie fragwürdig Forschung sein kann.
(2) Besser als die meisten anderen "Niederdeutschen" Lexika: Plattdeutsches Lexikon.