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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Der Tausendste

Sehpferd - Nummer 1.000
In diesem Artikel wird wenig mehr stehen, als dass es der Tausendste veröffentlichte Artikel in diesem Blog ist, der am 1. September 2016 begründet wurde. Mein erster Artikel im neuen Blog stellte das vor, was ihr hier lesen könnt: „Tacheles“- ungeschminkte, oft überspitzte Wahrheiten. Genau das war meine Absicht, und genau das führe ich fort.

Zum Thema „Tacheles“ erschienen dann auch tatsächlich 275 Artikel, also mehr als ein Viertel. Auf die Demokratie entfielen 140 Artikel, auf Persönliches und Dinge zum Anschauen 112 und auf die Kritik an Hotlines und dem mangelhaften Service der Hersteller und Verkäufer 117 Artikel – nur, um ein paar Hausnummern zu nennen.

Schön wäre gewesen, wenn ich von euch etwas mehr Aufmerksamkeit gegeben hätte – sei es Kritik oder Lob. Vor einigen Tagen habe ich dieses Magazin umbenannt, weil sich im Laufe der ersten Jahre herausgestellt hat, dass „Sehpferd all in One“ erstens nicht ganz stimmt, weil „Sehpferd“ mehr ist, als das, was hier geschieben steht. Und insofern passt „Ein sinniges Meinungsmagazin“ eben besser.

Zum Schluss noch eine Anmerkung: Viele nehmen an, dass ich aufgrund der vielen kritischen Worte nicht fähig bin, zu loben. Das ist ein Irrtum, denn ich lobe gerne, wenn etwas wirklich gut gelungen ist.

Fragwürdiges Krimi-Machwerk mit Psycho: Walpurgisnacht

Die Kulturkritik fokussiert sich beim Krimi Walpurgisnacht auf die Frage, ob das Verhältnis von Ost (DDR) und West (BRD) halbwegs glaubwürdig geschildert wird. Nun ist das Machwerk aber ein „zweiteiliger Thriller“, und bei so etwas ist vor allem eines wichtig: Den ersten Teil durchgehend spannend zu halten, damit der zweite Teil noch gesehen wird. Der allerdings hatte dann deutliche Längen, blieb im Atmosphärischen stecken und endete völlig unglaubwürdig im Psychologisch-mythischen, wobei noch einmal ganz dick aufgetragen wurde.

Spannung aufbauen durch etliche Verdächtige und vielfältige Motive

Die Spannung wird dadurch aufgebaut, dass es viele Verdächtige, viele Verstrickungen und manche Verwicklung gibt. Man fragt sich, wie in jedem Krimi, „wer war es“, und wie fast immer, werden ein paar Nebelkerzen geworfen. Mal trifft man auf Geheimnisse, mal auf Macht, mal auf Begierde, mal auf vermeintlich Perversionen, und immer wieder auf „ganz, ganz viel Psycho“. Die West-Komissarin ist überzeugt, nach einem einem vereinsamten Menschen suchen zu müssen, der irgendein an ihm begangenes Unrecht zu rächen wünscht. Der allerdings ist nicht auszumachen – und selbst gegen Ende, als das reichlich an den Haaren herbeigezogene Geheimnis enthüllt wird, ist nicht wirklich klar, was den Täter dazu motivierte, die Frauen zu morden und ihnen einzelne Zehen zu amputieren.

Am Ende verpufft die ganze Story

Was blieb? Der bittere Beigeschmack, vom Autor zuvor erzählerisch und optisch verarscht worden zu sein. Die enorme Spannung wurde – und das nervt nun wirklich – auf einem billigen Psycho-Gag aufgebaut. Sozusagen Dr. Jekyll und Mr. Hyde auf Harzerisch. Nur dass die Motive von Mr. Hyde irgendwie nicht so recht transparent wurden, weil ihn nie jemand zu sehen bekam.

Und ach, P. S.: Im Bestreben, alles möglichst originalgetreu wiederzugeben (DDR-Kamera, DDR-Vergrößerer, DDR-Amateurlabor) vergaß man offenbar, sich darüber zu informieren, wie lange es dauert, aus einem SW-Film (West) mit den Mitteln der Chemie (Ost), dem Fotopapier und was noch dazugehört, vom belichteten Negativ zur Vergrößerung zu kommen – inklusive Kontaktstreifen. Und zudem muss in einem Fotolabor nicht ständig das Rotlicht brennen.

Das Design

Zwar können fast alle Webseiten auf Handys, Tablets und konventionellen PC-Bildschirmen ausgerufen werden – doch das hübsche Design, dass man sich für das World Wide Web ausgedacht hat, sieht auf jedem Handy Scheiße aus.

Dagegen hilft so gut wie gar nichts. Die Informationen kommen auf dem Smartphone untereinander, mit viel „Luft“ dazwischen, und das Design des Blogs ist beim Teufel. Jammerschade, doch ein großer Teil der Web-Begucker interessiert sich sowieso nicht für das, was links und rechts, oben und unten auf unseren Blogs steht.

Und so geht es mir: Ich würde ja ein schickeres Design wählen, wenn es denn einen Sinn hätte. Doch mittlerweile kommen auch bei mir bereits gegen ein Drittel aller Anfragen per Handy. Ob sich’s da noch lohnt, am Design zu arbeiten?

Ich sage mal: nein, sehr wahrscheinlich nicht.

Übrigens benutze ich Serendipity als Blog-Software.

Fast jeden Tag eine Blüte

Hübscher Gruß zum Vorfrühling
Meine Passionsblumen blühen sehr "individuell" - auch die gleiche Sorten. Diese blüht derzeit pausenlos im Winterquartier.Die anderen faulen noch vor sich hin oder bilden vor allem Blätter. Diese Blüte datiert vom 12. Februar 2019.

Tomi Ungerer

Dieser Tage starb Tomi Ungerer im Alter von 87 Jahren. Ein unbeugsamer Schaffer, der offiziell aneckte, im Leben aber ausgesprochen liebevoll und sympathisch wirkte. Er sprach französisch, deutsch, elsässisch und noch viele andere Sprachen, aber er wirkte vor allem durch seine Unvoreingenommenheit gegenüber den „heiklen“ Themen des Lebens.

Ich habe Tomi Ungerer vor vielen Jahren in Rottweil im Rahmen einer Veranstaltung kennengelernt, kurz, nachdem das „Kamasutra der Frösche“ veröffentlicht wurde.