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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Das Weihnachtgeschäft

Es läuft wie am Schnürchen – jedenfalls hier in Freiburg im Breisgau. Man hört kaum ein Wort „authentisches“ Deutsch, eher schon Schwyzerdütsch, Französisch, sogar Englisch, und dazu ein wenig Alemanisch und ein bisschen Schwäbisch. Der Freiburger selber spricht ja Hochdeutsch mit leicht singendem Unterton, aber man versteht ihn, nur die Menschen vom Lande sind oft schwer zu verstehen.

Zudem fallen an diesem Wochenende noch viele Schwaben ein, denen Freiburg oft näher ist als Stuttgart. Es könnte natürlich auch daran liegen, dass Badener deutlich zugänglicher und freundlicher sind als Schwaben. Jedenfalls ist die Stadt proppenvoll. Die Gänge in den Warenhäusern sind kaum begehbar, an den Kassen drängen sich Menschen. Ob ich nun ein typischer Hundeseher bin? Jedenfalls bot der Tag alles auf: von liebevoll getragenen Schoßhündchen bis zum Berner Sennehund. Cafés und Bistros sind bis auf den letzten Platz gefüllt, meist mit Menschen.

Sonderangebote locken allenthalben. Halb Weihnachtsgeschäft, halb WSV. Winterjacken 30 Prozent, Hosen 20 Prozent. Vorsichtige Nachfrage:“ Gilt das wirklich auf alles, so wie es angekündigt wurde?“ Ja, aus alles.

Ich bewundere die Verkäuferinnen und Kassiererinnen, die heute sicher todmüde ins Bett fallen werden. Die Gastronomie ist offenkundig nicht so gut vorbereitet: Allenthalben fehlen Serviererinnen – oder man seitens der Betreiber nicht daran gedacht, wie heiß dieses Wochenende werden würde – bei Außentemperaturen von gegen null Grad.

IT-Privatiers

Für die einen ist das Berufsleben zu ende, wenn es zu ende ist. Dann tun sie nichts, etwas anderes oder machen in Familie, überwiegend in der Enkelbetreuung. Es gibt jedoch auch jene, die dem Beruf nachtrauern, was ich persönlich wieder sehr schade finde. Es gibt ein Leben ohne rote Augen und nächtelange Fehlersuche.

Ich nehme mir einmal im Jahr die Freiheit, wieder einer von Ihnen zu sein. Es ist interessant, wie emsig und ernsthaft sie arbeiten, mit Begriffen um sich werfen, die ich nicht mehr kenne. Dann und wann beneiden sie mich, weil ich tun und unterlassen kann, was ich will.

Nein, ich möchte nicht „zurück“, damals war jene Zeit und heute ist diese Zeit. Die Menschen in meinem ehemaligen Beruf nehmen nicht nur sich selbst sehr ernst, sondern auch die Dinge, die sie benennen können, die sie beherrschen und denen sie folgen. „Sie müssen so sein“, hörte ich vor vielen, vielen Jahren, als es einmal darum ging, ob man das Leben und die Dinge, mit denen der IT-Mensch umgeht, nicht auch anders sehen könne.

Und ich höre jetzt zu meinem Erstaunen, wie viele Menschen, die damals als „Bitquäler“ galten, seither kein Bit mehr angefasst haben.

Ich fasse übrigens auch kaum noch eine Programmiersprache an, verstehe aber noch halbwegs, was Blog-Software eigentlich „macht“ – und das hilft mir dann und wann doch weiter.

Ach nee, Herr Reitz … wer trägt denn die Konsequenzen?

Gewerkschaftler denken nach wie vor einseitig und streiken oft nicht gegen ihre Arbeitgeber, sondern sowohl gegen das Volk wie gegen die Wirtschaft dieses Landes, von der sie letztendlich auch leben. Und nein – ich rede gar nicht von den Konflikten zwischen „Kapital und Arbeit“, sondern von den Konflikten, in denen das ganze Volk von Gewerkschaftlern bestreikt wird. So, wie es die Bahngewerkschaften gerne tun.

Da kann man sich natürlich patzig geben und im Morgenmagazin die große Lippe riskieren:

Der Bahnvorstand hat sich für den Abbruch entschieden und das sind die Konsequenzen.


Ach nee, Herr Reitz … die Konsequenzen für wen? Für die Masse der Bevölkerung? Für die Menschen, die per Bahn zur Arbeit unterwegs sind? Für alle, die vom Auto auf die Bahn umgestiegen sind?

Die Arroganz mancher Gewerkschaften ist – nach wie vor – unerträglich.

Scharf links oder vielleicht doch eher mit Vernunft?

Der SPIEGEL-Kolumnist Thomas Fricke spielt die linke Karte aus:

(Die Wirtschaftsreformer) … haben in ihren Ländern mehr oder weniger eifrig gemacht, was die Päpste der Ökonomie so empfahlen: lästige Regeln am Arbeitsmarkt abzuschaffen, bedauernswerte Reichere von schlimmen Steuern zu entlasten, dafür Arbeitslosen Geld abzunehmen (um ihnen endlich mal Druck zu machen), vorlaute Gewerkschaften zu bremsen - und, das gehört zum Standard, Renten zu kürzen.


Das ist linkslastige Polemik, auch wenn daran das eine oder andere richtig sein mag. Tatsache ist jedenfalls dass es Deutschland (und damit den Deutschen) vor allem so gut geht, weil wir inzwischen sinnreiche Regeln haben. Sehen wir einmal von einigen Gewerkschaften ab, die immer noch glauben, sie könnten das ganze Volk für ihre Zwecke erpressen.

Bei manchen Maßnahmen sind wir möglicherweise zu weit gegangen – das kann sein. Aber zumindest gab es erst die Reformen, dann den Erfolg – und jetzt vielleicht eine notwendige Korrektur.

Sehen wir nach Frankreich, so sind gewisse Kreise des französischen Volkes dem Reformer Emmanuel Macron sofort in die Flanke gefahren. Wenn man jetzt diejenigen, die behaupten „das Volk“ zu sein, gewähren lässt, wird Frankreich einen jähen Abschwung erleiden – und dies nicht unbedingt „nur“ wirtschaftlich. Warum dich das schreibe? Weil dies ganz schlecht für unsere Heimat Europa wäre.

Interessanterweise lebt das Volk (nicht nur das Französische) von der Wirtschaft – wovon sonst? Und wenn die Wirtschaft den Bach heruntergeht, dann hat auch der sogenannte „kleine Mann“ weniger Geld auf dem Konto – oder er schreit dann nach dem Staat, der mangels Steuereinnahmen auch kein Geld hat. Solche Situationen sind wesentlich gefährlicher als die allgefällige Formel „die Reichen werden immer reicher.“

Ja, es kriselt hier und dort. Klar ist aber auch: Dahinter steht oft eine hausgemachte Hetzbewegung. Und vielleicht wäre der besser Weg, erst einmal die Hetzer sinnvoll zu bekämpfen, als Reformer anzugreifen.

Dating-Rat? Ich weiß, wer 20 gute Tipps hat

Einige meiner Leser werden wissen, dass ich vor Jahren noch als wegweisender Experte für das Online-Dating galt. Seither habe ich zu vielen Menschen auf den Schlips oder den Rockzipfel getreten, weil ich die Wahrheit gesagt habe. Romantiker(innen) und ander Menschen, die fern der Realität leben, mögen das nicht.

Ich habe nun auf „ze.tt“, einem Partner von „Zeit Online“ einen Text gelesen, der so wahrhaftig und authentisch ist, dass ich ihr erwähnen muss. Mehrere der 20 „Tipps“ würden sich separat zur Veröffentlichung eignen, und einen habe ich hier mal ausgewählt. Er bezieht sich darauf, dass viele Partnersuchende unter biologisch bedingten Gefühlsverwirrungen, aka „Verliebtheit“ leiden. (Zitatenquelle, bitte folgen)

Du bist aufs Heftigste verliebt, denkst an nichts anderes mehr und weißt genau, das und niemand anderes ist der Mensch, mit dem du dein Leben verbringen willst? Sorry, ich muss dich enttäuschen. Deine Gefühle für diese Person sagen einfach gar nichts darüber aus, wie gut ihr tatsächlich zusammenpasst oder wie es mit euch weitergehen wird.


Nun ist es wirklich nicht schlecht, aufs „Heftigste“ verliebt zu sein. Fast jeden trifft es mal, und viele erleben es in Serie. Wer damit leben kann, dass die Drogen, die der Körper dafür produziert, auch irgendwann mal wieder abgebaut werden, der soll es tun. Und nichts spricht dagegen, dass sich Verliebtheit in Liebe wandeln könnte. Ja, es ist keinesfalls ausgeschlossen, dass der Mensch, in den wie verliebt sind, auch zu uns passt. Aber: Verliebtheit ist kein Grund, dies vorauszusetzen.

Ihr solltet dem Link wirklich folgen, wenn ihr einen Partner sucht. Es lohnt sich. Der Artikel liest sich hübsch, ist dennoch sehr direkt und ist in allen Punkt so wahr, wie das Leben eben ist.