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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Warum ich fröhlich verantwortungslos sein darf

Es waren ernste Menschen – Redakteure, Politiker und sogar ein Bundespräsident. Und sie alle warnten Deutschland, die Deutschen und Ihresgleichen, auf keinen Fall „fröhlich verantwortungslos“ zu sein“.

Ich kann, und ich darf verantwortlich sein, und zwar genau dann, wenn ich dies erwähle oder mich wählen lasse, um es zu tun.

Und ich darf eben auch verantwortungslos sein, weil ich nicht für das Wohl und Wehe des gesamten Volkes oder einer großen, mir aber weitgehend unbekannten Gruppe zuständig bin.

Und dabei denke ich: Was diese beckmesserischen Autoren stört, ist ja gar nicht das Wort „verantwortungslos“. Sondern das Wort „fröhlich“. Um Himmels willen, Brüder und Schwestern, seid bloß nicht fröhlich! Wie könnt ihr nur fröhlich sein?

Niemand darf in diesem Land fröhlich sein. Kein Einheimischer, kein Asylsuchender, keine Frau und klein Mann. Und natürlich erst recht kein Politiker, kein Experte und kein Redakteur. Die sogenannten Gutmenschen sorgen dafür, dass wir alle mit ernsten, ja gar besorgten Gesichtern herumlaufen müssen.

Vor Jahrzehnten (ja, Jahrzehnten) habe ich mal ins Gespräch gebracht, dass wir keine besorgten, engstirnigen und besserwisserischen Experten benötigen, sondern fröhliche, freizügige denkende und - so weit es möglich ist - optimistische Kenner.

Doch damit bin ich gescheitert. Wer heute als Experte etwas gelten will, muss ein sehr, sehr ernstes Gesicht machen. Das reicht. Ein klein wenig Wissen aus einem Studium, um Himmels willen kein Erfahrungswissen, eine gewisse Einseitigkeit – das genügt. Und dann Bücher schreiben, Interviews geben und viel Blech reden – das wirkt..

Nein, nein … der fröhliche Kenner schadet euch nicht. Und wer fröhlich ohne Verantwortung dasteht, schadet euch auch nicht. Euch schaden jene, die mit ernster Mine Unwahrheiten verkünden.

Deutsche – Volk der Plappermäulchen ohne Kultur?

Haben Deutsche eine Kultur? Natürlich haben sie eine. Aber was sie nicht besitzen, und auch gar nicht erst erwerben wollen, ist eine Diskussionskultur.

Typisch: Links liest Links, liberal liest Liberal, und Rechts liest Rechts oder Boulevard – was manchmal auf eins herauskommt, und manchmal nicht.

Gut – und dann kommen die Leser, die gerne kommentieren. Nehmen Sie mir diesen Ausdruck übel oder nicht: Es ist oftmals ein elendes, selbstherrliches Schreibervolk, was dort diskutiert – teils mit hochwertigem Studienabschluss, was leider nicht vor Verrohung schützt.

Typisch mit Vorurteilen behaftet wird’s, wenn es um den Islam geht, um echte oder sogenannte Flüchtlinge, kurz: Um das, was der Deutsche liebt, weil’s ihm fremd ist oder hasst, weil’s ihm fremd ist. Und dann wird in Sekunden klar: anderer Meinung? Scheißkerl. Oder Scheißkerlin, falls es so etwas gibt. Wer private Rettungsdienste für unfreiwillige Handlanger von Schleppern hält, wie jüngst geschehen, der darf dieser Meinung sein, sie vertreten und dafür nicht verdammt werden. Der Leser hat das Recht, dagegen zu argumentieren, aber nicht das Recht, die Autoren wegen ihrer Meinung zu beschimpfen. Wer jeden illegal Einreisenden für einen „Flüchtling“ hält, darf das natürlich tun – doch er sollte auch beweisen können, dass dies zutrifft. Und wer – andererseits – Flüchtlinge für „Asyltouristen“ hält, der darf das sagen, muss sich aber ebenso den Argumenten stellen, die dagegen sprechen.

Die Diskussionskultur lebt davon, dass man einander respektiert. Und mit Verlaub – die meisten Menschen, die so heftig debattieren, sind vom Thema gar nicht betroffen. Sie meinen etwas, um etwas zu meinen. Und das ist nicht genug.

Mehr: STERN.
Ursprung: DIE ZEIT.

Die Deutsche Post kann’s nicht

Da liegt eine Sendung für mich beim Zoll. Die Sendung ist schon ziemlich lange in Deutschland, aber erst jetzt kam die Post auf die Idee, mir zu schreiben, man könne sie leider nicht verzollen. Das alles kann so sein – es gibt Mängel, Missverständnisse und Fehler. Aber sogleich setzt man mir eine Frist: Wenn ich bis zum (folgt ein Datum) die Sendung nicht beim Zoll abholen würde, dann würde man die Sendung zurückschicken. Heißt: Die Post droht mir also an, willkürlich über mein Eigentum zu verfügen.

Na, das müsste sich doch klären lassen?

Ein Anruf: Da meldet sich die beliebte Warteschleife. Nach etwa fünf Minuten verliere ich die Geduld. Die Post sagt, dass sie mir wunderschöne Sondermarken verkaufen könnte, was angesichts meines bescheidenen Anliegens eigentlich keine Lösung ist.
Also lässt sich‘s nicht klären, aber da wäre noch E-Mail. Das recht komplizierte Formular verlangt viele Eingaben, und ich bekomme tatsächlich eine automatische Bestätigung, dass mein Anliegen – dummdideldei - irgendwann sicherlich bearbeitet wird. Ich dachte eigentlich an „postwendend“, aber die Deutsche Post schleicht offenbar schneckengleich vor sich hin.

Nun, es wird ja bald Wochenende. Schnarch, Post … schnarch. Mal sehen, ob ich wenigstes nächste Woche etwas höre.

Nachtrag 1 vom 17.07.2018: Die Post schnarcht weiter. Keine Antwort.
Nachtrag vom 20.07.2018: Die Deutsche Post (jetzt DHL) antwortet gnädigst nach Reklamation - und verzapft Unsinn.
Nachtrag vom 24.07.2018: Ich konnte die Ware heute vom ZA Gera abholen. Gerade noch rechtzeitig.

Die "Chronik der laufenden Ereignisse" (nicht gerade glorios für die Deutsche Post) folgt später.

Buttnase und die Politik Anno 2018

Warum erinnere ich mich angesichts der Auftritte gewisser Politiker (durchaus unterschiedlicher Parteien) eigentlich derzeit an Knut Buttnase?

Buttnase aus Dösenbüttel an der Döse, war Gründer der „Moralsoziologogischen Deutschen Vortschritts-Partei“, kurz MDVP, und die hatte ähnliche ulkige Ziele wir diese Rechtskasper heute (wie bereits gesagt, durchaus unterschiedlicher Parteien).

Nein, ich vergesse nicht zu sagen, dass Knut Buttnase die Erfindung eines Radiomoderators war.Heute würde man Buttnase wohl eher Gamsnase nennen, und Alois würde besser zu ihm passen als Knut. Und er könnte aus Verrottungen an der Rotte stammen.

Sagt nun bloß nicht: Gibt’s schon.

Symbol der Ruhe

Manchmal ist einfach Ruhe nötig
Keine Hektik, keine Termine ... und ein bisschen Kaffee trinken mit Wienerbrot (wienerbrød). Diese Kringel heißen "Spandauer".