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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Zeitungsverleger – eure Online-Seiten nerven kolossal

Hallo Zeitungsverleger … ich weiß, dass ihr alle von irgendwelchen Leuten beraten werdet, die euch sagen: „Ey, Mann, sorg dafür, dass die Leute möglichst lange auf deiner Webseite bleiben“. Aber es nervt kolossal, wenn jedes Mal nach einiger Zeit die Meldung erscheint, dass es „Neues auf der Titelseite gibt.“

Schiebt euch eure Hinweise bitte irgendwo hin … nur nicht auf meinen Bildschirm. Das gilt auch für eure ständigen Marketingumfragen, für die wir uns Zeit nehmen sollen, die idiotischen Versuche, uns zu FACEBOOK zu leiten und neuerdings diese saudämlichen Anfragen, ob ihr uns direkt Nachrichten auf den Bildschirm schickend dürft. Von ganzseitigen Werbeanzeigen, die den Text überlagern, mal ganz zu schweigen. Und ja, ich habe schon eine Zeitung abonniert – und ich will deswegen nicht dauern lesen, dass ich eure auch noch abonnieren soll und dass ich, falls ich es nicht tue, zur Strafe nicht weiterlesen darf.

Es reicht – wirklich.

Baukindergeld – großzügiges Geschenk an gut Situierte?

Wir können kaum verhindern, dass die Reihen immer Reicher werden. Doch, was ist mit jenen, denen es sehr gut geht und die sich wahrlich nicht beklagen können? Müssen wir wirklich denjenigen Bürgern Geld schenken, denen es außerordentlich gut geht?

Angesicht der neuen Diskussion über das Baukindergeld darf man wohl noch einmal diskutieren, ob es ein Wahlgeschenk der CDU/CSU an die die sogenannten „Besserverdienenden“ war, also den Wählern, die zwischen CDU und FDP schwanken.

Als die Union ihr müdes und weitgehend blutleeres Wahlprogramm vorlegte, hieß es seitens der SPD noch:

Die CDU verteilt ihr Baukindergeld mit der Gießkanne, erreicht damit aber nicht diejenigen, die wirklich Hilfe beim Wohnungskauf brauchen.


Und genau dies beschloss dann die Koalition - zwar mit einer Deckelung, aber die lag viel zu hoch. Denn laut Koalitionsvertrag darf eine Familie mit zwei Kindern ein zu versteuerndes Einkommen von 105.000 Euro (1) haben – das ist ein wirklich großes Einkommen, wenn man es auf den Bruttolohn hochrechnet. Und eine gebrauchte Immobilie kostet nicht überall in Deutschland eine halbe Million Euro – es gibt sie in weiten Teilen der Republik schon für unter 100.000 Euro. Rechnet man nun das Baukindergeld für zwei Kinder dagegen, so entspricht dies 24 Prozent des Kaufpreises (2), plus einer sehr günstigen Tilgung, die sich daraus ergibt.

Nun will der Finanzminister verhindern, dass sich reiche Familien mit zwei Kindern das Baukindergeld sichern, die riesige Wohnungen von über 120 Quadratmeter Wohnfläche kaufen oder bauen wollen – richtig so, aber viel zu spät nachgedacht. Denn eigentlich sollte das Geld ja nicht den Menschen zugutekommen, die ohnehin in Saus und Braus leben, sondern den wirklichen „mittleren“ Einkommen, um für sie selbst genutzten Wohnraum zu schaffen.

Geldgeschenke an Begüterte? Es scheint sich einmal mehr zu bewahrheiten: Die CDU fördert ihre Klientel durch Wahlgeschenke, die im Grunde genommen umbezahlbar sind und nicht wirklich sinnvoll erscheinen.

Dabei ist das Baukindergeld eine gute Sache, denn es hilft vor allem den weniger Begüterten, Eigentum zu schaffen – und dies zu extrem günstigen Bedingungen.

Nun kräht die FDP (man höre) für die „armen Leute“, indem sie ihren Haushaltsexperten Otto Fricke dies verkünden lässt:

Wie soll man der vierköpfigen Familie mit 120,1 Quadratmeter Wohnfläche in einer alten Bergmannssiedlung im Ruhrgebiet erklären, dass sie leider komplett rausfällt und die Familie aus München im teuren Glockenbachviertel mit 119 Quadratmetern dagegen gefördert wird?


Halt mal – wie war das? Macht die FDP plötzlich in Sozialromantik mit der „Bergmannssiedlung“? Da lass ich mich doch gleich mal auf einen Vergleich ein: Die Eigentumswohnung in Gelsenkirchen dürfte bereits für gegen 100.000 Euro zu haben sein – man muss ja nun wirklich nicht nach einer suchen, die 121 Quadratmeter Wohnfläche hat, oder? Das bedeutet für den Käufer nach Abzug eines kleinen Eigenkapitals und des Baukindergelds, dass er vermutlich monatlich weniger an die Bank zurückzahlt, als er bisher Miete zahlte.

Anders im „Glockenbachviertel“. Dort könnte eine ähnliche Wohnung (falls sie überhaupt zu haben ist), gegen 750.000 Euro kosten. Dann wären 25.000 Euro allerdings ein Zigarettengeld, das man „gerne mitnimmt.“

Die Familie in der „Bergmannssiedlung“ wäre also immer im Vorteil, das Problem ist allerdings, dass es auch die Wohlhabende verschenkt, die es nicht wirklich brauchen. Egal, wie man es rechnet: Dar Kardinalfehler der Koalition lag schon darin, die Verdienstgrenze auf 75.000 Euro plus 15.000 Euro Kinderbonus pro Kind anzusetzen. Nach unbestätigten Presseberichten könnten damit "96 Prozent" (3) aller Familien in den Genuss des Wahlgeschenks kommen. Da wird der Finanzminister mit seiner möglichen Beschränkung auf 120 Quadratmeter auch nichts mehr viel ausrichten.

Hinweis: Alle Zahlenangaben ohne Gewähr.
(1) 75.000 Euro plus zwei mal 15,000 Euro für beide Kinder.
(2) 1.200 Euro pro Jahr und KInd für 10 Jahre.
(3) Nach einem Bericht des FOCUS.

70 Jahre Vinyl – der Aufstieg der Langspielplatte

Der Vorgänger: Die Schellackplatte
Das Beste am Vinyl waren die Hüllen – da waren sich fast alle einig. Schallplatten? Na ja. Sie rauschen, kratzen, knacken und klirren, vor allem gegen Ende des letzten Musikstücks. Alle wissen, woran es liegt: Die Nadel wird sozusagen von einer Rillenflanke in die andere geschmissen, muss dabei aber jeden Fitzel auslesen und stolpert über jedes noch so kleine Staubkorn – vom Vinyl-Knacken einmal ganz abgesehen: elektrostatische Aufladung.

„Aber sie klingen viel besser“. Sagen die Nostalgiker. Das ist höchst umstritten, denn was da „besser“ oder „weicher“ klingt, sind in der Regel Verzerrungen. Wer nur Vinyl gehört hat und dann doch mal auf die Idee kommt, echte Musik zu hören, wird überrascht sein, wie scharf beispielsweise die Violinen klingen.

Der Segen der Vinyl-LP

Die schwarze Scheibe mit dem Loch in der Mitte wird 70. Geboren wurde sie am 21. Juni 1948. Die Verbreitung mancher Aufnahmen wurden überhaupt erst möglich, seit es die LPs gab: Man konnte nun ganze Symphonien auf Schallplatte kaufen, und Jazzmusiker konnten ihre Stücke endlich ganz ausspielen und mit längeren Improvisationen ausschmücken. Obgleich es die Vinyl-Platte auch in anderen Formaten gab, war die 30-cm-Platte (mit 33 1/3 Umdrehungen pro Minute) die populärste bei Klassikhörern und Jazzfans. Andere Formate waren die 25-cm-Platte (33 1/3 RPM) und die 17-cm-Platte mit 45 oder (seltener) 33 1/3 RPM.

Mit Abspielgeräten ließ sich viel Geld verdienen

Neben der Schallplatten-Branche verdienten vor allem die Hersteller Abspielgeräten ein Vermögen. Die normalen Konsumenten besaßen einen Plattenhobel, der die Schallplatte träge durchströmte, schwer war und deshalb bei jedem Abspielen Schäden hinterließ - daher der Name "Plattenhobel". Doch die Fans des feinen Tons, Hi-Fi genannt, waren bereit, tief in die Tasche zu greifen, um Geräte von höchster Qualität zu kaufen. Begriffe wie „Rumpeln“, „Gleichlauf“, „Spurwinkelfehler“, „Auflagegewichte“ (damals noch in Pond) machten die Runde. Was einerseits dazu führte, akustisch und technisch sinnlose, aber hochpreisige Geräte zu entwickeln und andererseits, bekannte technische Lösungen, die gut, aber viel zu teuer waren, in Heimgeräte einzubauen. Mindestens zu Anfang der Entwicklung wurde mit vergleichsweise primitiven Lösungen ein Vermögen verdient.

Als preiswerte Qualitätsplattenspieler am Markt waren, kam der Niedergang der LP

Erst als Hi-Fi zum Massenphänomen wurde, gab es sinnreiche, hinreichend preiswerte Kompromisslösungen, die den Studio-Plattenspielern in nichts nachstanden. Doch als es sie gab, war die Ära „LP“ schon fast wieder am Ende. Ein neues Phänomen erschien am Horizont: die CD. Die Schallplattenhändler schlossen ihre Geschäfte oder stiegen auf die CD um, und ganze Sammlungen wechselten den Besitzer – in der Regel für unter einem Euro pro Platte.

Die CD - Segen für den Endverbraucher, Katastrophe für Puristen

Für den Endverbraucher war das ein Segen, für die Puristen und manche Hersteller von „Phonogeräten“ eine Katastrophe. Mittlerweile kann man überall einen gewissen, nostalgischen Boom beobachten, der das Vinyl wieder an den Markt spült. Und wieder ist es der Besitz der „Scheibe“ samt Cover, der das Glücksgefühl der Besitzer beflügelt.

Übrigens: Man kann auch einfach die Musik von Tonträgern abhören, ohne auf die Geräte zu achten. Nur wird es Ihnen bei Sammlungen von über 200 Schallplatten / CDs schwerfallen, sie alle noch einmal vollständig zu hören.

Bild: Werbung "His Masters Voice"