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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Osterangebot

Frohe Ostern den Optimisten
Für nur 50 Euro veröffentliche ich ... keinen Artikel auf diesem Blog oder irgendeinem anderen Blog, der mir gehört.

Auch nicht für 100 Euro und nicht einmal für 250 Euro.

Na, Mund offen?

Ihr habt es erraten – ich bin nicht käuflich. Ich erarbeite mein Honorar mit Texten – das ist ehrlicher.

Nun geht’s nochmals an Staunen: Ich arbeite gerne mit euch zusammen, wenn ihr eure Wirtschaftsinteressen im Zaum halten könnt und wirklich etwas zu sagen habt. Das gilt für dieses Blog und für jedes andere. Und es ist auch möglich, dass ich Produkte oder Dienstleistungen empfehle, die ich selbst verwenden oder genießen durfte.

Ich bin authentisch – und authentisch ist selten geworden. Ich finde schon, dass mich diese Eigenschaft auszeichnet.

Blogs und Kommerz

Es ist sehr interessant, ein Blog zu führen – besonders für Künstler, Schriftsteller und Journalisten, die jenseits des Mainstreams sagen dürfen, was sie wirklich denken. Mein Blog ist da ein bisschen atypisch, aber ich führe das Blog gerne, um den Gedanken des liberalen, aber kritischen Geistes im Internet aufrechtzuerhalten.

Es ist keinesfalls ehrenrührig, für sich zu werben, sein Geschäft zu bewerben oder Waren zu bewerben. Aber es ist durchaus fragwürdig, wenn mehr als die Hälfte der Blogbeiträge (manchmal sogar nahezu alle) nur den Zweck dienen, Provisionen zu kassieren.

Oftmals sind es die Blogger selbst, die nach PR-Artikel gieren und diese willfährig veröffentlichen – dann aber sind es auch PR-Firmen, die versuchen, Blogger zu verführen. Es ist ja nicht einmal so, dass Blogger (wie andere Redakteure auch) gelegentlich über Produkte oder Dienstleistungen berichten – im Bereich der Kultur ist es sogar die Regel. Die Gratis-Werbung für Bücher, Musiker, Sänger, Bühnenstücke oder Filme ist durchaus Bestandteil der Berichterstattung – sogar in öffentlich-rechtlichen Medien.

Doch seit einiger Zeit gibt es neue Goldgräber – Suchmaschinen mit dem Nebeneffekt der Produktwerbung, verdeckte PR-Artikel in Online-Medien, und vor allem die PR-Schleuder „Soziale Netzwerke“.

Vor allem Letztere verführen dazu, die Moral absinken zu lassen. Der Gedanken dahinter: „Wenn die Großen Millionen an Kohle mit ihren Netzwerken absahnen, dann will ich wenigstens 100 oder 1000 Euro pro Monat mit meinem Blog machen.“

Womit wieder bewiesen ist: Das Internet der Massen verdirbt die Moral – aber nicht durch Sex und Co. – sondern durch Menschen, die Informationsfreiheit und Gewinnstreben zu einem undurchsichtigen Brei verkochen.

Kommerz zu Kommerz, Freude zu Freude

Ich wurde gerade missverstanden. Und deshalb diese kurze Stellungnahme: Ich schreibe gerne und kostenlos für fremde Blogs mit gegenseitiger Verlinkung, wenn es mir Freude macht und ich eine hübsche Idee teilen kann. Und manchmal auch für andere Blogs, wenn diese nicht überwiegend oder ausschließlich aus PR-Artikeln für Produkte oder Dienstleistungen bestehen.

Als Texter oder Ideengeber für andere verlange ich hingegen selbstverständlich Honorare. Sind sind bezahlbar.

Ich denke, so ist es fair und gerecht.

Der sehr hochwertige Text

Jeder Blogger, der ein paar Hundert Leser hat, wird gelegentlich von einer E-Mail getroffen, die ihm Einnahmen verspricht.

Sie kommen von Agenturen oder Privatpersonen, die aber eigentlich Mitarbeiter von Agenturen sind. Ziel ist, den Blogger zur Aufnahme fremder Texte zu veranlassen.

Nun ist die Sache für manchen Blogger aus zwei Gründen interessant: Erstens ist es ziemlich aufwendig, jeden Tag seine 300, 500 oder gar 1000 Wörter zu verzapfen, und zweitens locken die Damen und Herren mit Kohle für die Veröffentlichung.

Und damit die Blogger gar nicht erst Verdacht schöpfen, werden die Artikel als „informative redaktionelle Artikel“ bezeichnet, was in jedem Fall schon mal Seriosität suggeriert.

Wir lesen dann, wie sorgfältig und professionell die Damen und Herren arbeiten, die solche Artikel verfassen … und ähnliche Floskeln, die uns vermitteln wollen: Sie können uns vertrauen, Herr Blogger.

Schöne neue Welt - Kohle kassieren statt zu schreiben?

Schöne neue Welt – man will für etwas bezahlen, was sonst Geld kosten würde – für tollen Content, mal echt professionell geschrieben. Doch war da nicht ein Haken?

Der Haken liegt in dreierlei:

1. Sie wissen gar nicht, ob der Text zu Ihrem Blog passt. Angeblich wird dies zwar zugesichert, aber das ist eher eine vage Aussage.
2. Sie wissen oft nicht, was beworben werden soll. Es kann alles sein, und es kann durchaus die Grenze dessen überschreiten, was Sie empfehlen würden.
3. Da es sich im Kern um Werbung handelt, müssten Sie es eigentlich als Werbung kennzeichnen. Tun Sie das, so sind die PR-Agenturen, die Ihnen das Material zukommen lassen, verärgert.

Sehen Sie – und aus diesen Gründen verzichte ich gerne auf „sehr hochwertige Texte“, die auf Produkte zielen, die ich niemals empfehlen würde. Gelegentlich empfehle ich dennoch Produkte – wie ich sie mag. Und ich schreibe gerne über Unternehmen und Unternehmer, die Produkte herstellen oder vertreiben, wenn mich diese Produkte oder auch Dienstleistungen neugierig machen.

Gedanken

Im Sommer werden die Gedanken leichter, aber auch jetzt fliegen sie schon wie die Vögel hinaus
Wahrscheinlich (na, nicht sehr wahrscheinlich) kennen Sie das Gedicht von Manfred Hausin „Schulfreund“. Es ist kurz, und es hinterlässt nachdenkliche Menschen ebenso wie solche, die widersprechen.

Ich muss es aus der Erinnerung nehmen, weil es im Internet versteckt wurde. Jedenfalls heißt es dort

Er hat Karriere gemacht
Und ich mir Gedanken.


Der Widerspruch kommt von jenen, die Karriere gemacht haben, niemals von jenen, die sich Gedanken machten. Mit Karrieren lässt sich fast immer herumprahlen, und auch die Frauen sind beeindruckt davon. Gedanken hingegen sind höchst verdächtig. Warum soll ein Mensch überhaupt denken? Manche lassen bei der Konservativen denken, andere bei den Sozialisten, und manche gar bei den Rechtsextremisten und Kommunisten. Aber eigene Gedanken? Eigenbrötler? Sonderling? Vielleicht gar Matsch im Hirn?

Es ist sehr unwahrscheinlich, dass sich jemand Gedanken macht und diese gar noch veröffentlicht, die sich nicht an den „Mainstream“ oder irgendeinen Extremismus anhängt.

Ich hatte das Glück, mir erst Gedanken zu machen, sie dann zu strukturieren, und sie schließlich wirtschaftlich zu verwenden. Und dann gab es noch eine nette kleine Karriere. Nicht der Rede wert, aber ein interessanter Teil des eigenen Lebens.

Und jetzt? Jetzt kann ich denken, was ich will, wann ich will und wo ich will.