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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Der sehr hochwertige Text

Jeder Blogger, der ein paar Hundert Leser hat, wird gelegentlich von einer E-Mail getroffen, die ihm Einnahmen verspricht.

Sie kommen von Agenturen oder Privatpersonen, die aber eigentlich Mitarbeiter von Agenturen sind. Ziel ist, den Blogger zur Aufnahme fremder Texte zu veranlassen.

Nun ist die Sache für manchen Blogger aus zwei Gründen interessant: Erstens ist es ziemlich aufwendig, jeden Tag seine 300, 500 oder gar 1000 Wörter zu verzapfen, und zweitens locken die Damen und Herren mit Kohle für die Veröffentlichung.

Und damit die Blogger gar nicht erst Verdacht schöpfen, werden die Artikel als „informative redaktionelle Artikel“ bezeichnet, was in jedem Fall schon mal Seriosität suggeriert.

Wir lesen dann, wie sorgfältig und professionell die Damen und Herren arbeiten, die solche Artikel verfassen … und ähnliche Floskeln, die uns vermitteln wollen: Sie können uns vertrauen, Herr Blogger.

Schöne neue Welt - Kohle kassieren statt zu schreiben?

Schöne neue Welt – man will für etwas bezahlen, was sonst Geld kosten würde – für tollen Content, mal echt professionell geschrieben. Doch war da nicht ein Haken?

Der Haken liegt in dreierlei:

1. Sie wissen gar nicht, ob der Text zu Ihrem Blog passt. Angeblich wird dies zwar zugesichert, aber das ist eher eine vage Aussage.
2. Sie wissen oft nicht, was beworben werden soll. Es kann alles sein, und es kann durchaus die Grenze dessen überschreiten, was Sie empfehlen würden.
3. Da es sich im Kern um Werbung handelt, müssten Sie es eigentlich als Werbung kennzeichnen. Tun Sie das, so sind die PR-Agenturen, die Ihnen das Material zukommen lassen, verärgert.

Sehen Sie – und aus diesen Gründen verzichte ich gerne auf „sehr hochwertige Texte“, die auf Produkte zielen, die ich niemals empfehlen würde. Gelegentlich empfehle ich dennoch Produkte – wie ich sie mag. Und ich schreibe gerne über Unternehmen und Unternehmer, die Produkte herstellen oder vertreiben, wenn mich diese Produkte oder auch Dienstleistungen neugierig machen.

Jetzt die Kanzlerin und die Demokratie unterstützen

Es mag ja manchem so scheinen, als würde die „Regentin“ schon viel zu lange im Amt sein, und der Hass der Dummbacken und Rechtsextremisten in Deutschland wird wohl nicht verstummen.

Demokraten und Liberale sollten jetzt den Staat stützen

Umso mehr müssen wir Demokraten nun dafür sorgen, dass die Kanzlerin die Unterstützung bekommt, die ihr gebührt – und zwar mal unabhängig von der Gesinnung. Streiten um den richtigen Weg müssen wir weiterhin – das ist bekanntlich Demokratie. Aber wir müssen auch etwas anders tun, falls wie uns überhaupt als Staatsbürger fühlen: für den den Staat, für die Gesellschaft, für die Demokratie und für den liberalen, freien Geist in Wort und Schrift zu kämpfen.

Kanzlerin Merkel kündigt mehr Eindeutigkeit an

Dieser Tage las ich, dass die Kanzlerin „ihre bewährte Rolle als Moderatorin aufgegeben“ habe. Schön, die Journalistin des SPIEGELs nannte dabei neben zwei fremden Herrschern auch den Herrn Seehofer. Doch noch etwas fiel mir auf: Konflikte sollen in Zukunft augenscheinlich ausgetragen und nicht mehr „weggemerkelt“ werden.

Die Demokratie und liberalen Staat gegen Extremisten schützen

Dazu sind nun klare Worte nötig – und zwar auch gegen die Teile des eigenen Volkes, die sich von der Demokratie und insbesondere vom liberalen Staat inzwischen verabschiedet haben. Das ist nicht nur bei den Wählern der neuen Rechtspartei, sondern auch bei jenen der alten Linkspartei leider häufig der Fall.

Vom Osten Deutschlands wird mehr demokratisches Denken erwartet

Sicher müssen wir auch auf den Osten schauen – aber dort herrscht bei zu vielen, die über 50 sind, immer noch die Meinung, der Saat sei für alles und jedes zuständig. Man erkennt das Erbe der Deutschen Demokratischen Republik, die immer noch in den Köpfen nistet. Ob man es nun mit Kennedy sagt oder noch brutaler: Liebe Ostdeutsche, überlegt euch bittet, was ihr für den Staat, seine Stabilität und seinen inneren Frieden tun könnt – und fragt nicht länger, was der Staat denn für euch tut. Ich weiß, dass sich viele Ostdeutsche „abgehängt“ fühlen – aber zwischen „Fühlen“ und „Sein“ liegt ein Unterschied.

Und weil ja so viele glauben, dass Fußball wichtiger ist als Politik: Ich hörte gerade einem moderaten Fan zu, der sagte „Man muss zu seinem Verein auch dann stehen, wenn man mal mit der Leistung nicht einverstanden ist.“

Und der liberale und demokratische Staat? Zu dem sollen Sie auch stehen, wenn Sie mal mit einer Entscheidung (oder Aussage) nicht einverstanden sind.