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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Ach nee, Herr Lindner …

Immer noch - nie wieder FDP
Herr Christian Lindner machte gerade wieder von sich reden. Und man höre und staune: Er könnte sich vorstellen, wieder eine sogenannte Jamaicakoalition anzustreben … (Zitat)

… wenn eine geänderte politische und personelle Konstellation mehr Erfolg verspricht als 2017.


Ach, du liebes Lieschen. Mit wie viele Prozent will Herrn Lindner dann auftrumpfen? Mit sechs oder sieben Prozent? Ähm … falls es dann überhaupt für ihn und seine Mitstreiter für einen Parlamentssitz reicht, was lange noch nicht sicher ist.

Eine neue personelle Konstellation? Da fällt mir doch noch etwas ein … wie wäre es mit dem Austausch der Führungsspitze bei der FDP?

FDP im absoluten Abwind

Der FDP laufen die Wähler davon
Ich hätte niemals gedacht, dass ich als Liberaler irgendwann einmal konservativ wählen würde. Die Sozis kommen schon lange nicht mehr infrage, seit der letzten Wahl vor allem wegen des unsinnigen, klassenkampfähnlichen Sozialgelabers. Nun schicken sie wieder ihre Speerspitzen vor, um eine angebliche Zwei-Klassen-Gesellschaft heraufzubeschwören. Und die soll mit einem Pipifax wie der Einheits-Krankenversicherung endgültig eliminiert werden? Wie einfältig kann man als Sozialdemokrat denn eigentlich sein? Auch in der Grünen Partei sind für meine Begriffe noch viel zu viele Ideologen, wenngleich deren Anzahl abnimmt.

Nie wieder FDP - so denken viele FDP-Wähler

FDP – nie wieder! Und damit bin ich keinesfalls alleine, denn … (Zitat)

Nur zwei Drittel der liberalen Wähler (66 Prozent) würden ihre Stimme bei einem neuen Wahlgang der FDP geben.


Soweit Volksbefragungen.

Ich persönlich glaube, dass Lindner und seine Gefolgsfrauen und Gefolgsmännern auf Dauer wieder um ihre fünf Prozent bangen müssen – immerhin halte ich FDP-Wähler für klug genug, Wunschträume von Fakten zu unterscheiden. FDP-Politiker schaffen das offenbar nicht.

Die alte Tante SPD sitzt auf dem Kanapee

Am Freitag musste die SPD mal wieder die ganze Häme der „Heute Show“ ertragen. Kabarettisten wissen alles besser – sogar, wo der SPD-Vorortzug nun hinbummeln soll. Oder besser, wohin nicht. Denn die CDU, so jedenfalls in der Welt der Heute-Show, ist die Sadistin, die SPD hingegen die Masochistin.

Natürlich weiß kein Mensch, warum, aber irgendwie war das ja „ach so witzig“. Und ganz klar – wer noch einmal in die GroKo geht, der ist nicht etwa der Retter der Demokratie, sonder ein unterdrückter Wurm.

Und wie ist es tatsächlich?

Da wäre also die SPD – zu blöd, die eigenen Erfolge der letzten Legislaturperiode zu verkaufen. Völlig ideenlos, was die Zukunft betrifft. Mit einem Kandidaten, der noch weitaus farbloser ist als sein Vorgänger. Da sitzt also die alten Tante SPD auf dem Kanapee und denkt mal an den einen Lover, den sie mal hatte, und mal an den anderen, träumt mal und schmollt mal - und lebt ansonsten in den alten Zeiten. Und da wuseln die Jungsozis herum und heben Schilder hoch, auf denen „keine GroKo“ steht. Da könnte auch stehen: „Regieren – nie wieder“ oder „Kaninchen an die Macht“ – es interessiert wirklich keine Sau. Interessant ist allein, ob die Partei endlich wieder Verantwortung übernehmen will (und zwar gegenüber ihren Wählern) oder ob sie sich verpissen will.

Die Idee, sich aus der Opposition heraus zu regenerieren, war ja ganz nett … aber nicht mit dem schwachen Ansatz. Dazu würde man den großen Entwurf brauchen, der sowohl finanzierbar wie begeisternd ist.

Und genau den hat man nicht. Weder als Regierungspartei, noch als Oppositionspartei, noch überhaupt. Und immer wieder dieses saublöde Geschwätz, erst die Mitglieder befragen zu müssen. Warum? Ist es demokratisch, sich erst mal wählen zu lassen, ohne ein Konzept zu haben, und sich dann von den Mitgliedern bestätigen zu lassen, dass man eigentlich gar kein Konzept braucht?

Die Ausrede „die anderen können es auch nicht besser“, die viel verwendet wird, zählt nirgendwo – weder in der Schule noch in der Wirtschaft und schon gar nicht in der Politik. Und, ach Jusos und SPD-Linke – ihr wollt doch nicht wirklich mit einem Sack voller abgelegter Kleidungsstücke der alten Tante SPD in einen neuen Wahlkampf gehen?

Mehr in der ZEIT - SPD ohne Plan.



Und nun doch Schulz in die Groko mit Null-Nummern?

Alles – nur keine GroKo – das sagte uns der Herr Schulz am Wahlabend, und dass sich seine Partei, die SPD, in der Opposition regenerieren wolle.

Ich sag mal: Das hätte nicht geklappt, obwohl es vielleicht dringend nötig wäre. Denn die SPD – das ist eine Partei der Gegensätze, ja vielleicht sogar der Widersprüche. Das Profil, wenn es denn überhaupt noch eines gab, ist abgefahren, seit das Bild des „Arbeiters“ als Stütze der Partei verschwunden ist. Doch die SPD ist unbelehrbar. Sie ackert sich weiterhin an den „hart arbeitenden Menschen“ oder am „Kleinen Mann“ in die Verliererecke. Diejenigen, die glauben Sozialismus wählen zu müssen, sind eine kleine Gruppe lächerlicher Akademiker, junger Heißsporne und agitationslustige Wirrköpfe. Die Mehrheit wählt ganz bewusst keinen Sozialismus, ja nicht einmal „soziale Gerechtigkeit“ oder eine andere Utopie aus dem Märchenbuch. Sie sucht eine Alternative zur CDU/CSU – und sie würde vielleicht deshalb SPD wählen.

Ich lese gerade, was Schulz nach Meinung des Kolumnisten Frank Capellan tun sollte -und ich zitiere mal:


Europa, eine starke Antwort auf Macron, eine Bürgerversicherung, zumindest der Einstieg in das Ende der Zweiklassen-Medizin oder ein großer Wurf im Bildungsbereich, das könnten Inhalte sein, die es lohnend erscheinen lassen.


Pah, was redet der Mann? Die Bürgerversicherung (nur am Beispiel der Krankenversicherung) betrifft hauptsächlich Beamte, aber weniger die Selbstständigen oder die heute noch freiwillig Versicherten. Ob sich das wirklich lohnt? Denn während der Staat dabei etwas Geld für die sogenannte „Beihilfe“ spart, bringt die SPD damit ein immerhin gesichertes Wählerpotenzial in der Beamtenschaft (und unter den Ärzten) in Rage. Das kostet Wähler - garantiert, denn wer Pensionen bezieht, will sie sich nicht wegnehmen oder reduzieren lassen.

Klar müssen die Pensionen langfristig weg - aber wie baut man Privilegien ab?

Sollten auch die Rentenkassen betroffen sein, würde der Staat tatsächlich Milliarden sparen, denn die inzwischen viel zu hohen Pensionen (gegenüber den Renten) sind kaum mehr als ein Überbleibsel aus der Vergangenheit, das jeder Logik entbehrt. Auch damit würde man manchen deutschen Beamten allerdings vor den Kopf stoßen, der sicher sein will, schon bei der Einstellung seine Privilegien zu kassieren – bis zum Tod.

Ach, der große Wurf im Bildungsbereich

Ich amüsiere mich inzwischen über Leute, die vorm „großen Wurf“ im Bildungsbereich“ reden, solange es nicht einmal genügend Lehrer gibt – trotz großzügiger Pensionserwartungen. Und dann wäre noch die Frage, aas denn der Bund jemals dazu tun könnte, solange das Land Bayern mit seiner CSU-Präsenz mit eiserner Faust dagegen hämmert, die Landekompetenz im Bildungsbereich aufzuweichen. Und wie war das mit der „starken Antwort“ auf Macron? Warum braucht ein Mann, der innovativ ist wie kaum ein anderer, eine „starke Antwort?“

Ach, wenn all das im Koalitionsvertrag stehen „muss“ – dann haben nicht nur die Sozialdemokraten, sondern auch einige deutsche Kolumnisten die Lektion der letzten Wahl nicht gelernt: Scheißthemen – Scheißergebnis.