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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Der Kandidat tappt ins Fettnäpfchen

Der Kandidat Martin Schulz greift die Bundeskanzlerin an – das muss er wohl, denn irgendwie ist ja schon „gefühlter Wahlkampf“.

Von dem Satz, den Herr Schulz auf dem SPD-Parteitag abließ, kam oftmals nur dieser Teil in die Presse:

„Ich nenne das einen Anschlag auf die Demokratie“.

Was da wie eine Bedrohung wirkt, ist in Wahrheit allerdings nur ein pseudointellektuelles Wortspiel – man merkt es erst, wenn man den ganzen Beitrag liest:


Wenn das Hauptquartier einer Partei und eine Regierungszentrale das Absinken der Wahlbeteiligung mit System betreiben, mit Vorsatz, als wahltaktische Maßnahme, dann nennt man das in Berliner Kreisen vielleicht asymmetrische Demobilisierung. Ich nenne das einen Anschlag auf die Demokratie.


Das kann man getrost abgähnen. Erklärt wird’s derzeit im Faktenfinder der Tagesschau.

Die „asymmetrische Demobilisierung“ bedeutet letztendlich nichts anderes als „das Verhältnis von starker Fremddemobilisierung und schwacher Eigenmobilisierung“. Was wiederum heißt: Wer die Wähler der anderen einlullt, braucht selbst weniger Stimmen.

Und ist das neu? Das „Prinzip Merkel“ ist ja nichts anderes als eine Adaption des „Prinzips Kohl“. Das wird neuerdings schöngeredet, bedeutete aber damals kaum etwas anderes, als: „Probleme aussitzen.

So ganz falsch ist das nun auch wieder nicht: Normalerweise lösen sich Probleme automatisch, solange die Selbstheilungskräfte in Gesellschaft, Kultur, Politik und Wirtschaft funktionieren. Erst, wenn diese versagen, ist die politische Führung gefordert.

Ja – und was Herr Schulz nun erreicht? Gar nichts. Es gibt ein Programm – nun ja, liest sich ganz nett. Und ja: Die Rentendiskussion kann man eigentlich nicht aussitzen – ist aber natürlich wesentlich bequemer für alle, erst mal gar nicht darüber zu reden. Und die Steuern? Sind zu hoch – vor allem für mittlere Einkommen. Auch gut.

Und sonst?

„Bildung soll von der Kita über die Ausbildung und das Erststudium bis zum Master und zur Meisterprüfung gebührenfrei sein.“

Wie schön – nur dass die Qualität des offiziellen Schulsystems inzwischen vielfach unerträglich ist. Was dazu führt, dass die Privatschulen blühen, die nicht gebührenfrei sind.

Ja, und noch …?

Ach nee. So wenig? Bleibt eigentlich nur die Rente, um die Alten zu mobilisieren und die freie Kita, um die jungen Familien anzusprechen.

Yeah – und wie war das mit der Finanzierung, Herr Schulz?

http://faktenfinder.tagesschau.de/inland/schulz-asymmetrische-demobilisierung-101.html

Manager und Machterhalter – Teil eins

Ein Chef zu sein ist nicht einfach. Neben der eigentlichen Tätigkeit, dem Planen, Strukturieren und Organisieren des Bereichs, den man „managt“ geht es auch immer darum, die Macht zu erhalten. Ich habe nicht vergessen, dass Führung und Kontrolle zu den wichtigen Manageraufgaben gehören. Und Kommunikation? Die meisten Manager versuchen, Kommunikation zu umgehen. Selbst im innerbetrieblichen Sprachgebrauch bedeutet „es wird kommuniziert“ nicht mehr als „es wird verkündet“. Man kann auch sagen: Manager sind weder gewohnt, zuzuhören noch zu argumentieren. Sie verbreiten ihren Willen.

Natürlich kann das schiefgehen. Denn wenn die Entscheidungen unverständlich oder gar kontraproduktiv sind, werden sie von allen „untergeordneten“ Stellen nur widerwillig oder eventuell auch gar nicht beherzigt. Und falls es dann zu einer Kontrolle kommt, droht der Eklat: Der Manager motzt und droht Konsequenzen an, die untergeordneten Abteilungs- und Gruppenleiter ducken sich und widersprechen nicht, weil sie um ihren Arbeitslatz fürchten.

Typisch für diese Manager ist das Verhalten gegenüber Mitarbeitern, die selber innovativ denken. Sie werden einbestellt und abgekanzelt, weil sie möglicherweise die Kompetenz des Managements bezweifeln könnten. Wird ihre Initiative einmal abgewürgt, dann lernen sie daraus, dass ihre Meinung, ja ihr gesamtes innovatives Potenzial nicht gefordert ist.

Und indem ich dies sage, komme ich auf einen zweiten Schwachpunkt vieler Manager: Sie fürchten sich vor Veränderungen. Nur, wenn alles so bleibt, wie es ist, kann ihr Führungsstil funktionieren. Und falls sich etwas ändern sollte?

Wenn Sie Lust haben, können Sie hier demnächst mehr darüber lesen.

DVB-T2 HD - und warum Klebestreifen Wunder wirken

Antenne für DVB-T2? Ja, wirklich!
Manchmal experimentiere ich mit DVB-T2 HD. Das ist für mich ein Abenteuer, weil sich in meiner Region (Altenburg, Kernstadt) das terrestrische Fernsehen nicht einmal mit Außenantennen empfangen lässt, sonder nur mit Dachantennen. Jedenfalls offiziell.

Dazu heißt es:

In ihrem Wohnort benötigen Sie eine Dachantenne. Genauere Details zur Empfangbarkeit in Ihrer Gegend entnehmen Sie bitte der Karte … ab Herbst 2018 reicht die Verwendung einer Außenantenne.


Allerdings funktionierte der Vorgänger, DVB-T, immerhin leidlich. Da ich eine Antenne besitze, musste nun nur noch der neue Receiver angeschlossen werden. Aus der Erfahrung wusste ich: Ein paar Sender fallen heraus, selbst bei geschickter Antennenplatzierung.

Ein neuer Receiver aka Set Box war schnell gefunden – und dann anschließen und … null Sender gefunden.

Null Sender? An der Stelle kamen doch immer welche? Also Antenne mit dem „Gesicht“ zur Wand gestellt und nochmals versucht. Und siehe: Sender gefunden. Gefunden ist noch nicht empfangen, nicht wahr? Da kam nämlich kein „Erstes“, dafür aber „One“ - na schön. Ich wollte schon aufgeben, da fiel mir ein, dass ich die Antenne ja mal ein bisschen in die Höhe wandern lassen könnte. Und siehe – da konnte tatsächlich nicht nur mehr Sender empfangen, sondern sogar zu 100 Prozent Sendequalität. Nur: Wie bringt man eine Antenne dazu, an die Wand zu wandern, wenn das Gerät mit dem „Gesicht zur Wand“ montiert werden muss? Nun, ein Bilderrahmen und etwas Tesafilm – und alles funktioniert ganz prächtig. Die endgültige Lösung ist dies sicher nicht – aber immerhin ein Fenster zur Welt der ARD.

Nachtrag: Die Antenne flog heraus - ein preiswerteres Fabrikat konnte es besser.

Glühbirne – wie kann sie nach höchstens 15 Stunden ausfallen?

Eine Halogenleuchte in einer Glühbirne, Kerzenform. Laut Hersteller bedeutet dies ungefähr 2000 Betriebsstunden. Und wenn die Glühbirnen nach nicht einmal 15 bis maximal 30 Betriebsstunden defekt sind und noch zwei davon gleichzeitig ausfallen?

Das Elektrogeschäft, das ich konsultierte, hielt dies für unmöglich. Glasklare Kobeln, aber keine Funktion mehr. Der Hersteller? Nun ja, der kann sich fein herausreden und den letzten Cent beim Einbau minderwertiger Leuchtmittel sparen.

Dann ist der Kunde der Angeschmierte. Und der Hersteller kann sich fein zurücksehnen und sagen: "Ach, das müsste Sie doch wissen - Leuchtmittel sind Verbrauchsgüter …"

Wie war das mit „Kokosfett als Superfood“?

Ich hasse Begriffe wie „Superfood“, vor allem, wenn es unbedingt Exoten sein müssen. In diesem Fall ist auch Wikipedia erstaunlich objektiv, denn dort heißt es:

Superfood ist ein Marketingbegriff, der Lebensmittel mit angeblichen Gesundheitsvorteilen beschreibt.


Natürlich wäre dann der Apfel Superfood, weil er in der Schale wertvolle Flavonoide enthält, aber das ist den Marketing-Fuzzis, die den Begriff erfunden haben, viel zu popelig, weil Äpfel viel zu billig und für jedermann erschwinglich sind.

Also müssen Exoten her – egal wie, und egal was. Zum Beispiel die Kokosnuss. Deren Fett solle angeblich gesundheitliche Wunder bewirken – aber: Kardiologen warnen seit Jahrzehnten vor Nahrungsmitteln mit gesättigten Fettsäuren. Und wirklich sinnvolle Nahrungsmittel, die sich nach Auskunft von Kardiologen positiv auf die Herzgesundheit auswirken, kann man hier besichtigen.

Die Frage ist natürlich, durch welche Marketingtricks, Behauptungen und möglicherweise sogar Fake-News-Scheiber die Kokosnuss zu der Ehre kam, „Superfood“ zu sein.

Das Erstaunlichste: Die Falschbehauptungen im Internet werden aus Marketingründen immer wieder gepflegt - die Wahrheiten hingegen kommen selten zum Tragen.