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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Unfug von IDEA – Eigentum am Kind

IDEA ist eine evangelische Nachrichtenagentur. Sie macht sich Gedanken über das „Eigentumsrecht am Kind“ und schreibt selbstsicher:

Kinder gehören den Eltern, nicht dem Staat.


Erstaunlich – beim „Eigentumsrecht“ am Kind ist die Organisation offenbar beim Alten Testament (1) stehen gebelieben. Inzwischen sind aber ein paar Jahrtausende vergangen und es gilt Artikel 24 der Charta der Grundrechte der Europäischen Union.

Fragt sich, wie nahe eigentlich IDEA dem Rechtssystem der Europäer steht, oder ob man sich dort längst ein eigenes Menschenrecht erschaffen hat.

( 1 Hinweis: Nach den mosaischen Gesetzen gehört jeder, der sich im Haus des Gutsherren befindet, zu seinem Eigentum, also auch Frauen, Kinder, Sklaven und die Kinder der regulären Frauen oder Sklavinnen. Siehe dazu "Zehn Gebote", Exodus 20, 17: Du sollst nicht nach dem Haus deines Nächsten verlangen. Du sollst nicht nach der Frau deines Nächsten verlangen, nach seinem Sklaven oder seiner Sklavin, seinem Rind oder seinem Esel oder nach irgend etwas, das deinem Nächsten gehört. (Die auch Kommentar dazu).

Knickt der Gesundheitsminister vor der Apothekerlobby ein?

Nach Presseberichten hat der CDU-Gesundheitsminster Hermann Gröhe „Experten beauftragt, ein Gesetz vorzubereiten, das den Versand von rezeptpflichtigen Medikamenten untersagt.“ Der angeblich „objektive“ Hintergrund ist ein Urteil des Europäischen Gerichtshof (EuGH), der am 19. Oktober in einer für manche Presseleute „überraschenden“ Entscheidung die Preisbindung für rezeptpflichtige Medikamente im grenzüberschreitenden Versandhandel aufhob.

Inländer-Diskriminierung befürchtet

Noch ist nicht sicher, ob das vom Minister ins Visier genommene neue Gesetz auch die inländischen Versandapotheken betrifft, die ja überwiegend „ganz normale Apotheken“ mit einem zweiten Standbein sind. So hat denn auch der der Vorsitzende des Verbandes der deutschen Versandapotheken gleich interveniert, indem er sagte, „es könne nicht sein, dass es nach dem EuGH-Urteil zu einer Inländerdiskriminierung komme."

Alternativlos kommt den konservativen Apothekern schnell über die Lippen

Doch als wäre die offenkundige Intervention des Gesundheitsministers zugunsten der deutschen, stationären Apotheken noch nicht genug, da setzen die Apotheker auch schon nach. Mit der bekannten Ausschließlichkeitsfloskel der deutschen Bundeskanzlerin bemerkte ein Verbandssprecher der Stationärapotheker: „Ein Verbot des Versandhandels ist alternativlos.“

Versandhandel - böser Handel?

Klar, das wünschen sich viele: keine Buchversender mehr, keine Medikamentenversender, am besten überhaupt kein Versandhandel. Und mancher wäre froh, wenn dafür irgendwo einen Minister hätte, der dazu Gesetzänderungen plant. Auch auch von das Wort „Verbraucherschutz“ geht den Apothekern leicht übe die Lippen: Schließlich schützen sie die Verbraucher. Ob vor niedrigeren Preisen oder vor der Versorgungssicherheit, ist keinesfalls entschieden.

Geringer Marktanteil der Versender

Und von „ungezügelten Marktkräften“ kann auch nicht die Rede sein, denn viele Kunden lösen ihr Rezept nach wie vor ganz brav in der örtlichen Apotheke ein. Das beweist im Übrigen auch die Statistik – denn verschreibungspflichtige Medikamente gehen deutlich seltener über die Paketpost als über die Ladentheke. Experten gehen von 1,5 Prozent des Gesamtumsatzes an verschreibungspflichtigen Medikamenten aus.

Und deshalb soll die Versorgung gefährdet sein? Da lachen ja die Hühner.

Und im Übrigen: Die meisten Medikamente müssen nicht gleich nach dem Arztbesuch beim Patienten sein – und auch bei den meisten Versandapotheken steht der Paketbote spätesten am übernächsten Tag vor der Tür.

Zitat und Informationen: MDR und RP Online.

Lesen Sie hier über sogenannte "Zuzahlungen" zu Lasten der Patienten.

Kommunisten gehören nicht in die Bundesregierung


Kommunisten, seien sie Altkommunisten der ehemaligen DDR oder junge, scharf kalkulierende Heißsporne, die Deutschland auf einen neuen sozialistischen Weg bringen wollen, gehören nicht in die Bundesregierung.

Ich will es kurz machen: Sozialismus ist schon an sich gefährlich, weil er die Freiheit des Individuums zu behindern versucht. Selbstverständlich akzeptiere ich, dass es in jeder Partei ein paar Scharfmacher gibt. Jeder kennt sie, die Frontfrauen und Frontmänner mit den krausen Gedanken - aber am Ende sind sie alle Demokraten. Wer aber den Systemwandel per Links-links-Links Regierung herbeisehnt, der weiß genau, warum er dies tut: um die Freiheit auf ein sozialistisches Minimum zu beschränken.

Wäre natürlich die Frage, wie „links“ die Sozialdemokratie noch ist. Mit „sozial“ und „links“ und dem ganzen Gedöns hat sie in den letzten Jahren keinen Blumentopf gewonnen. Rückt sie zur Mitte, wird sie aber der CDU immer ähnlicher. Die Grünen leben davon, die ehrliche Mitte zu vertreten – diejenigen also, die sich aus Sorge um die Welt, die Umwelt und die Menschen darin machen. Manchmal sind sie auch sozialistisch orientiert, aber durchaus nicht immer. Eine Schwarz-Grüne Koalition geht ohne Weiteres, denn die Grünen haben inzwischen bewiesen, dass sie Kompromisse eingehen können. Die eigentliche Gefahr im „linken“ Spektrum geht ausschließlich von der Linkspartei aus. Der ZEIT-Kolumnist Christoph Herwartz schrieb dieser Tage dazu:

… viele Linke … träumen nicht nur von einem anderen System, sondern sprechen ganz offen davon. Das Recht dazu haben sie. Wer aber das System überwinden will, hat ein Interesse daran, dieses System zu destabilisieren.


Die Demokratie mit radikalen Parolen zu destabilisieren ist – wir haben es gerade gesehen – relativ einfach. Diesmal kamen sie vom rechten Rand. Morgen können sie vom linken Rand kommen, denn auch die Linkspartei baut auf die Unzufriedenen, vor allem im Osten. Doch dies kann verhindert werden – durch kritische, aktive, demokratische und liberale Bürger. Liberale Züge gibt es in allen Parteien – nur eben nicht ganz rechts und ganz links.

Was wirklich wichtig ist – Meinungsfreiheit

Wichtig ist,

Dass man sich in Deutschland in diesen Punkten - Meinungsfreiheit, Kunstfreiheit - sicher fühlen muss, und zwar nicht nur privilegierte Medienfuzzis mit einer eigenen Sendung in der Digitalsparte, sondern jeder.


Sagte Jan Böhmermann dieser Tage. Dem ist nichts hinzuzufügen. Wirklich: gar nichts.

Vor allem nichts aus der Türkei.

Anders denken, anders sein

Der Bann des einseitigen Denkens - von der Grundschule bis ins Alter?
Wer im Mainstream denkt, denkt stromlinienförmig. Er glaubt, auch Jahre nach der Grundschule, dem Abitur oder gar dem Studium an die Grundsätze, die ihm diese alte Tanten und Onkels verklickert haben. Er denkt sozusagen an diesen Thesen entlang, sieht Nebenwege als gefährlich an (Rotkäppchen-Syndrom?) und hält das Anlegen von Scheuklappen für eine Tugend.

Ach, das sind ganz gewöhnliche Menschen? Und wenn es denn Zombies wären, Untertanen des großen Voodoo-Zaubers, der die „Nichtabweichung“ als Norm festlegte, um das Denken unmöglich zu machen?

Die Warnung der Mainstream-Zombies an die Abweichler

Wenn wir nicht denken, wie sie denken, und wenn wir munter und mutig Nebenwege gehen, dann warnen sie uns: Unser Weg würde uns, früher oder später, in die Irre führen. Etwa, wenn wir modellhaft annehmen, dass es einen Unterschied zwischen analogen und digitalen Denkprozessen geben würde. Hätten wir zu anderen Zeiten gelebt, hätten uns ähnliche Anhänger eines ähnlichen höheren Wesens schon dafür verbrannt, dass wir die Erde für eine Kugel und nicht für den Mittelpunkt des Universums gehalten hätten. Nun gut, wenigstens diesen Irrtum geben sie zu. Ihre Hauptschuld an den Hexenverbrennungen allerdings nach wie vor nicht.

Glaubenssätze - rechts, links und leider auch in der Mitte

Wie kann ich mit Menschen offen kommunizieren, die Glaubenssätze skandieren (die gibt es links und rechts und sogar in der Mitte)? Dabei habe ich noch nicht einmal die Menschen mitgezählt, die sich im Gutmenschenkorsett als edel präsentieren – bei ihnen könnte ja noch Hoffnung bestehen.

Vor vielen, vielen Jahren, kurz nach dessen erscheinen, hatte ich Paul Watzlawicks „Die Möglichkeit des Andersseins“ auf meinem Schreibtisch liegen. Jemand trat hinter mich und fragte, mit tadelndem Unterton: „Und das nehmen Sie für sich in Anspruch?“

Ja, das nahm ich für mich in Anspruch. Es war 1977, also vor fast 40 Jahren. Und daran hat sich nichts geändert. Und immer, wenn ich einen Zombie mit zubetoniertem Hirn sehe oder höre, dann, denke ich: Es ist gut, nicht so geworden zu sein.

Und das anders Sein, das anders Denken, das hat etwa mit dem Weltbild zu tun: Wenn wir annehmen, dass es fest und unverrückbar ist, dann haben wir längst zu denken aufgehört. Wenn wir aber annehmen, dass der Wandel beständiger ist als das einmal Festgeschriebene, dann haben wir eine Chance, unser Leben den wechselnden Gegebenheiten abzupassen. Sehen Sie, das war schon alles, was ich Ihnen heute zu sagen hatte.

Und ein Nachwort: Das Rotkäppchen-Syndrom wäre die Furcht davor, andere und sich selbst zu gefährden, wenn man vom Weg abweicht.