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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Und im Bett sollst du ein Affe sein

Sensibel, lustig oder affenstark?

Wie der Geliebte sein soll:

Du sollst sein
Ob dem Tisch ein Adler
Auf dem Feld ein Bär (1)
Auf der Gassen ein Pfau
In der Kirchen ein Lamm
In dem Bett ein Aff.


Aus dem Liederbuch der Clara Hätzlerin, zitiert von Eduard Fuchs.

Oder im Original:

No‹ta›: du solt sein
Ob dem tisch ain Adler,
Vf dem veld ain leo,
Vf der gassen ain pfaw,
In der kirchen ain lamb,
In dem pett ain Aff!


(Aus dem Original Liederbuch)

(1) Eigentlich wohl ein Löwe.



Linguist oder Cunnilinguist?

Zwei Zungen sind nicht doppelzüngig, und wahrscheinlich auch nicht bilingual
Irgendjemand hat diesen Spruch über ein Wesen Namens Sehpferd in die in die Welt gesetzt: „Oh, sind Sie Linguist oder Cunnilinguist?“ (1) Er meinte damit, dass er verdächtig viele Beiträge zum Sprachgebrauch, aber durchaus auch zur Ansprache intimer Körperteile entdeckt haben wollte.

Ich muss euch ein Geständnis machen: Ich war IT-Fuzzy. Ich wohnte aber nicht dort, wo die Hamster wohnen, (unter der Erde, lichtlos) sondern in der Welt. Und da gib es eine Aufgabe, die viele als schier unlösbar ansehen: Umstände hervorzukramen, Geheimnisse aus ihre Löchern zu locken, und danach alles schonungslos zu analysieren. Dabei werden regelmäßig auch sorgsam gepflegte Lügen dun geheimnisse der Organisation vor Ort gelüftet, und manchmal kann das für Mitarbeiter bitter sein. Das ist nur ein Teil des Jobs. Offiziell heißt so etwas IT-Organisator.

Was du auf Organisationen anwenden kannst, kannst du auf alles anwenden: menschliches Verhalten, Kommunikation, Wortgebrauch oder Sexualität. Glaub es einfach. Die Kunst, Probleme darzustellen oder gar zu lösen, liegt in einer präzisen Analyse, und nicht in spontanen Eingebungen oder gar Wunschträumen.

Sehen Sie – so arbeite ich. Und klar ist: Das gefällt nicht jedem. Wenn es dir also nicht gefallen sollte: Nimm es hin. Ich kann es nicht allen recht machen.

(Cunnilinguist - Kofferwort aus Cunnlingus und Linguistik)

Alternativlos - wie das Volk verdummt wird

Es mag sein, dass die Wissensbasis deutscher Hauptschüler, Realschüler und Gymnasiasten nicht ausreicht, um eine „Alternative“ zu definieren. Schließlich wird mit dem Wort herumgeschleudert, dass sich die Balken biegen. Also sagen wir mal, wie es ist: Eine Alternative ist ein Weg, der den anderen ausschließt. Oder so: Ihr könnt eure Ausbildung nicht zugleich bei Meyer und Müller beginnen, sondern nur bei Meyer oder Müller. Und ihr könnt nicht Mandy und Tina zugleich heiraten, sondern entweder Mandy oder Tina. Trotzdem war eure Wahl nicht alternativlos, denn ihr hättet ja Tina, Mandy oder gar Chantal heiraten können.

So viel zu euch. Und nun mal zu Politiker und Lobbyisten: Das wirklich Schlimme an ihnen ist, dass sie wissen (sollten?) was eine Alternative ist, aber sich dumm stellen, so, als wüssten sie es nicht.

Denn bei Alternativen geht es, wie bei Mandy und Chantal, um eine Entscheidung für diesen oder jenen Weg, und wäre Mandy die einzige Frau, die auf deiner Robinsoninsel lebt, dann wäre Mandy also „alternativlos“, falls es ums Heiraten geht. Und das stimmt eigentlich auch nicht, denn alternativ könntest du auch allein bleiben. Und jetzt erschrick nicht: Alternativlos ist nur der Tod, und zwar für alle.

Alles andere im Leben ist nicht alternativlos. Und, so sagte Wikipedia:

Alternativlos ist ein politisches Schlagwort in der Bedeutung „keine Alternativlösung zulassend, keine andere Möglichkeit bietend, ohne Alternative.


Womit wir die Schelme (und Schelminnen) eigentlich schon enttarnt haben, die das Wort verwenden: Sie wollen uns suggerieren, dass es sich gar nicht erst lohnt, nach Lösungen eines bestehenden Problems zu suchen, weil sie ja die Lösung längst „alternativlos“ gefunden haben. Das ist zwar nicht die Wahrheit, klingt aber so, als hätte man sich etwas dabei gedacht.

Dabei gibt es immer und überall Alternativen, wenn Probleme gelöst oder Entscheidungen gefällt werden müssen. Entweder, man hat das Problem nicht ausreichend analysiert (was für Deutsche offenbar immer problematisch ist) , oder man befürchtet Schwierigkeiten, wenn man zu einer der gefundenen Alternativen übergeht.

Eigentlich müsste es also heißen: „Ich habe mich so und so aus diesen und jenen Gründen für Mandy entschieden“ … wie bei Mandy und Chantal. Und nicht: Die Entscheidung für Mandy war alternativlos.

Meistens steht ohnehin dahinter: Wer „alternativlos“ sagt, meint „wie könnt ihr Laienwürstchen und ihr dummes Volk überhaupt wagen, die Großartigkeit meines Geistes und meiner Fähigkeiten anzuzweifeln?“ Es ist also elitär. Oder auch:

Das Wort suggeriert sachlich unangemessen, dass es bei einem Entscheidungsprozess von vornherein keine Alternativen und damit auch keine Notwendigkeit der Diskussion und Argumentation gebe.


Nun wird die Sache transparent, nicht wahr? „Alternativlos“ benutzen nur Leute, die uns über ihr Motive im Unklaren lassen wollen. Die anderen erklären, warum sie sich in der einen oder anderen Art entschieden haben.

Zitate aus Wikipedia.

Einigkeit und Recht und Freiheit

Die Menschen, die längst Einigkeit und Recht und Freiheit im vereinten Deutschland genießen, sind still und freuen sich über das Erreichte.

Und die anderen?

Sie reden uns ein, dass alles falsch ist, was seit der Wiedervereinigung passiert ist. Sie lassen Sprüche auf Marktplätzen ab, die so schlimm sind, dass man sich nur schämen kann. Sie motzen unflätig über die Einheit, die Regierung, ja sogar über den Bundespräsidenten. Sie verherrlichen klammheimlich die DDR („es war nicht alles schlecht“) und auch die ehemalige Sowjetunion.

Nein – es handelt sich nicht um Extremisten. Es sind Bürger, die man in ostdeutschen Städten auf jedem Gemüsemarkt findet. Sie wissen nicht viel von der Welt, begreifen die Ökonomie nicht – ja, sie sehe nicht einmal, wie viel Informationen ihnen fehlen, um das heutige Deutschland zu begreifen.

Es ist schade. Dabei würde es reichen, in ein Lob auf Einigkeit und Recht und Freiheit auszubrechen – das würde diese Menschen auszeichnen.