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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Eigenartiges Englisch …

Mauerbauertraurigkeit: Der unerklärliche Drang, Menschen von sich zu weisen, darunter sogar enge Freunde, die man wirklich mag.

Altschmerz: der Überdruss, sich immer wieder mit bekannten Problemen herumzuschlagen, die man schon immer hatte – und den lästigen Mängeln und Ängsten, die uns schon seit Jahren quälen.

Das gibt’s wirklich in Englisch – zusammen mit 23 anderen seltsamen Qualen, die immer wieder durchs Internet geistern.

Wenn die Liebe zu Pflanzen zu weit geht ...




Die Liebe zu Pflanzen kann ja schon zur Manie werden - aber sollte die Bindung so eng werden?

Bild: William Sheepskin via Instagram.

Oh, der Mann um 45 wird sexuell entdeckt

Ich bin über meine „mittleren Jahre“ ja schon etwas hinaus. Aber ehrlich: Ich war wirklich mal Kind, mal Jugendlicher, mal Twen, mal „trau keinem über 30“ und mal – gegen 45. Und ich erinnere ich erstaunlicherweise daran. Wohl auch, weil ich damals gerade geschieden wurde und ein neues Universum eröffnen musste: das des Mannes in mittleren Jahren.

Dieser Mann wurde damals (ja, damals) von entheirateten Frauen nach der populären „Entfesslungsscheidung“ gesucht. Ideologisierte Feministinnen hatten den Frauen eingeredet, sie müssten nur die „Fesseln der Ehe“ abwerfen, und schon würde sich das Himmelreich der Befreiung öffnen. Satt dessen öffnete sich das Höllenreich der Einsamkeit und des Frustes. Denn bei Frauen um 40 standen die Männer schon damals nicht Schlange, um in die Fußtapfen des Ex-Gatten zu treten.

Ja, ja … und Sex. Der Gentleman schweigt besser über Details. Ab 45 werden Männern Anträge aller Art gemacht. Jedenfalls stand schon damals für gewisse Frauen fest: Ein Date führt unweigerlich zu Sex – „schließlich habe ich mir so viel Mühe gegeben, mir den Abend freizumachen.“ Klingt nicht sehr positiv, denn irgendwie fühlte man sich missbraucht, ob man diese „Angebote“ nun annahm oder nicht.

Es gab zwei andere Gruppen, die typisch waren für jene Zeit: diejenigen, die sich ihre Zukunft längst zusammenbastelt hatten und nun nur noch das Puzzlesteinchen suchten, das darein passte. Nee, nee, liebe Frauen – Prinzgemahl war nicht meine Rolle. Am nervigsten aber waren diejenigen, die sich partout schnellstens Sperma abholen wollten, um ihr Kind zu kriegen – in der Beziehung natürlich, aber bitte dann innerhalb eines Jahres und ohne zu zögern.

Wer’s nicht glaubt, bitte schön. Glaube ist Privatsache.

Und die Wissenschaft?

Also – und was hat nun die Wissenschaft festgestellt? Was bewegt den Mann im „mittleren Alter?“ Klar wird dabei: Sex ist nicht nur eine Funktion. Sehr hübsch formuliert. Also sagen wir das mal so: Der Mann um 45 definiert sich als heterosexuell (95 Prozent) und hatte auch deshalb die erste Erfahrung mit einer Frau (96 Prozent). Um diese Erkenntnis reicher interessierte ich mich nun dafür, wie viel Sexualpartner die Männer denn nun gehabt hatten. Und siehe: etwa 70 Prozent der heterosexuellen Männer um 45 „brachten es auf 0 – 10 Sexualpartner“, also insgesamt in der Spitze auf etwas weniger als einen alle zwei Jahre.

Und: „Etwa jeder vierte Mann kam gruppenunabhängig im Durchschnitt auf 11–30 Sexualpartner im Leben.“ Und darüber? „Bei den heterosexuellen Männern zeigten jedoch nur knapp 6 Prozent ein solches "intensives" Sexualverhalten.“

Wie schön. Und was weiß ich nun über das Sexualverhalten der Männer um 45?

Nichts. Zum Beispiel, ob die Männer ledig oder verheiratet waren. Und ob Huren oder ONS als „Sexualkontakte“ gewertet wurden. Und lustigerweise soll das Ganze den Ärzten „Aufschluss“ darüber geben, ob mehr als 30 Sexkontakte im Alter von 45 Jahren nun eine „hypersexuelle Störung bis hin zur Sexsucht“ entsprächen.

Aber, nun ja … die Wissenschaft. Sie weiß nun, wie sich der Mann um 45 verhält. Wie tröstlich.

Quelle: DocCheck

Englische Erziehung – einmal ganz anders

Was in Deutschland „Englische Erziehung“ heißt, war lange Zeit als „English Vice“ bekannt. Manche Menschen glauben, damit sei die englische Internatserziehung gemeint, die in der Bekanntschaft mit dem Rohrstock („cane“) ihren einprägsamsten Ausdruck fand. Ich bekam gerade diese Fundsache aus "Tumblr":

Hinweis; der Tumblr-Account wurde aufgelöst. Ich versuche, demnächst ein ähnliches, weitgehend unverfängliches Bild an dieser Stelle zu veröffentlichen).

Luxusbordelle für die Gentlemen, der Freude am Schmerz hatte

Tatsächlich wird aber mit dem Begriff „englische Erziehung“ zumeist der Brauch gemeint, sich in speziell dafür eingerichteten Bordellen von einschlägigen Damen gehörig schlagen zu lassen. Teils ging es den Herren nur darum, die Lust am Schmerz zu genießen. Doch wer seinen Allerwertesten lustvoll züchtigen lassen und sich dabei parallel von einer „Frictrix“ erotisch bedienen lassen wollte, fand hier ebenfalls den Ort dafür. Das berühmteste Flagellationsbordell war das der Theresa Berkley in London.

Dazu heißt es in einer historischen Quelle (bei Eulenberg):

Schon im Anfange des 19. Jahrhunderts gab es in London luxuriös ausgestattete Etablissements, die vorzugsweise der Flagellation dienten und in denen geschickte, berufsmäßig ausgebildete Hände über den danach lüsternen Männern die Rute schwangen. Die "Königin" dieses Gewerbezweiges scheint aber nach allgemeinem sachkennerischen Urteil die unsterbliche Erfinderin des "Berkley Horse" zu sein ... die Maschine ... ließ sich in jedem beliebigen Winkel verstellen, um den Körper in jede speziell wünschenswerte Position zu bringen zu können. Auf einem zeitgenössischen Kupferstiche erblickt man einen auf dem "Pferde" befindlichen nackten Mann, dem Mr. Berkley eigenhändig die Posteriota mit Ruten peitscht, während ein in einem Stuhl darunter sitzendes Frauenzimmer als "frictrix" an seinem "embolon" arbeitend dargestellt ist.


Nach: Albert Eulenburg: Aktive und passive Flagellation (1902 - 1911)

Und ich erklären gerne:

(1) Posteriota – der Hintern.
(2) Frictrix (auch „Frictrice“) – „Reiberin“ – eine Frau, die den Penis manuell stimuliert, im Gegensatz zur „Fellatrix“, also eine Frau, die Fellatio ausübt. So ganz genau nahm man die Begriffe damals nicht.
(3) Im Originaltext heißt es: „Eine Frau sitzt auf einem Stuhle genau unter (dem Berkley Horse) ihre Brüste, Bauch und Schamhaare sind dabei völlig entblößt. Sie bedient sein Embolon, während Frau Berkley seinen Posterior mit Ruten peitscht.“
(4) Embolon – eigentlich eine Schwellung – Umschreibung für den Penis.
(5) Das oft gezeigte Holzgestell ist wahrscheinlich nicht das authentische „Berkley Horse“.


Wissen Sie nicht, woher ein Wort stammt oder was ein altes , heute ungebräuchliches Wort bedeutete? Fragen Sie Sehpferd!

Wo Madame tanken kann …

Kaffee tanken ... oder wie war das?
Wo kann Madame so viele tanken, wie sie möchte, ohne zu erröten? Offenbar an einer Kaffee-Station. Oder sollten Sie nun erröten, wenn Sie das Bild sehen?

Es soll aus einer Postkartensammlung von 1941 stammen.