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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Gerechtigkeit – warum sie eben doch "verhandelbar" ist

Linke und Rechte übertreffen sich derzeit darin, für Gerechtigkeit zu kämpfen. Erst kürzlich sah ich ein Transparent, das von den Wortführern einer Demonstration durch die Stadt getragen wurde: Gerechtigkeit ist nicht verhandelbar.

Was Unsinn ist. Denn über das, was „gerecht“ ist, kann gestritten werden, und das findet auch tatsächlich jeden Tag statt: in der Familie und in der Gesellschaft, vor Schiedsgerichten und am Stammtisch. Manche Fragen zur Gerechtigkeit werden aufgeblasen wie die Luftballons, andere werden gar nicht erst gestellt. Was in die Ideologie der jeweiligen Gruppen passt, gilt als wichtig und „muss“ daher dringend behandelt werden. Eine verbindliche Definition von „Gerechtigkeit“ exzitiert nicht, und selbst da, wo sie versucht wird, gibt es stets Menschen, die das „Gerechte“ als ungerecht empfinden.

Der Begriff ist deshalb so unscharf, weil jeder etwas anderes unter „Gerechtigkeit“ versteht (Zitat):

Gerechtigkeit bezeichnet die Ansichten, die von einem Einzelnen als gerecht angesehen werden.

Was für den Einzelnen gilt, kann natürlich auch für Gruppen gelten, bei denen Einigkeit über den Begriff besteht, oder sogar für ein ganzes Volk. Doch je größer die Gruppe ist, umso unsicherer werden die Formulierungen. Was am Ende übrig bleibt, ist meist nur die „Gleichbehandlung“ aus der Sicht des Rechtswesens.

Wer auf sein Banner schreibt: „Gerechtigkeit ist nicht verhandelbar“ blockiert die Diskussion über die Umsetzung von gerechtem Verhalten. Denn während bestimmter Rechte tatsächlich nicht „verhandelbar“ sein sollten, ist das „Verhalten“ etwas zutiefst Menschliches. Es ist, wenn man so will, der nach außen reichendem Arm der Psyche.

Und insofern: Werft die Gerechtigkeitsdiskussion. den Müll. Und sagt in einfachen Worten, was für euch gerecht ist. Das hilft, euch zu verstehen.

Zitat: Studyflix

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