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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Etiketten statt Erklärungen

In früheren Zeiten waren wir gewohnt, das Verhalten von Menschen anhand unserer Beobachtungen zu beschreiben. Das war schwierig, aber sinnreich.

Heute schlagen wir einander mit Begriffen, bis die emotionalen Wunden bluten. Ich habe gerade meinen großen Zeh (noch nicht mehr) in ein Thema getaucht, das man Vereinnahmung nennt.

Also mal Google her, und erst einmal nachgeforscht, wie sie begründet werden kann, die Vereinnahmung. Wann beginnt sie? Welche Motive haben jene, die sich vereinnahmen lassen? Wie beschreiben Menschen diesen Prozess?

Doch Google hält - wie offenbar die meisten Menschen, die im Internet publizieren - nahezu nur Schlagwörter für mich bereit. Zwei, die derzeit besonders populär sind heißen „toxisch“ und „narzisstisch“.

Wie das Internet die Welt in ein Irrenhaus verwandelt

Wenn ich alldem glauben würde, dann wäre die Welt (insbesondere die der Männer) ein Irrenhaus, das von Männlichkeitswahn und (gleichfalls männlichen) Vereinnahmungsfantasien dominiert wird. Und natürlich wissen die meisten der Autorinnen und Autoren: Das kann irgendwie nicht sein. Aber so ein Begriff ist nun einmal schnell in den Mund genommen, und jeder, der über eine gepflegte, akademisierte Sprache verfügt, kann ihn glaubwürdig über die Lippen bringen. Schade für die, die es lesen und daran glauben.

Vereinnahmung ist ein Thema, das bei der Partnersuche eine große Rolle spielt, so sehr, dass sich manche Menschen (und diesmal auch Männer) sogleich „vereinnahmt“ fühlen.

Aber das Thema ist wirklich zu schade, um es den Labervögeln zu überlassen, die mit Etiketten um sich werfen und so Klugheit vortäuschen.

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