Welche Jazz-Alben stehen heute an der Spitze?
Ganz oben auf der Liste der besten Jazz-Alben stehen drei Giganten des modernen Jazz: Miles Davis, John Coltrane und Charles Mingus.
Hätten Sie dies vor 40 Jahren prophezeit, hätte Ihnen niemand geglaubt. Zwar war der innovative Trompeter Miles Davis schon immer beliebt, aber der Saxofonist John Coltrane galt als schwierig und der Bassist Charles Mingus galt als Rebell ohne Chancen.
Ich bezieh mich hier nur auf eine Aufstellung - es gibt mehr davon, und nicht alle sind glaubwürdig.
Von Miles Davis wurde nicht nur das eher konservative Album „Kind of Blue“ gekürt (Platz eins) sondern auch das innovative, faszinierende Album „Bitches Brew“ (Platz sechs). Von John Coltrane nicht nur das emotional und musikalisch faszinierende Album „A Love Supreme“ (Platz zwei) sondern auch das konservativere „Giant Steps“ (Platz sieben). Von Charles Mingus nicht nur das an Traditionen anknüpfende und dennoch moderne „Ah Um!“, sondern auch das interessante „The Black Saint and The Sinners Lady“ (Platz 11).
Keine Frage – der moderne Jazz hat eindeutig gewonnen – und seine Interpreten auch. Das beweist nicht nur die Aufstellung, die ich als Referenz genommen habe, sondern nahezu jede andere. Immer wieder hören wir die Namen der Pioniere des modernen Jazz: Dabei mögen Charly Parker oder Eric Dolphy wegen ihrer allzu kurzen Schaffenszeit etwas in den Hintergrund geraten. Aber insgesamt gesehen sind es die Giganten und Erneuerer des modernen Jazz, die im Vordergrund stehen.
Und da kann ich nur sagen: welch ein Glück für uns, dass die Populisten langfristig nicht die Oberhand gewannen – obgleich auch sie uns natürlich immer wieder erfreut haben. Und sogar „Modern und populär“ ging zusammen: ganz typisch bei Nat und Julian Adderley.
Video: Mingus war ein begnadeter Komponist, dessen Stücke heute noch von vielen Jazzmusikern interpretiert werden.
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