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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Bibi, Baba, Ebola

Irgendwie passte in diesem Tatort „Virus“ gar nichts: Der Humor passte nicht zu Ebola, der Anfang nicht zum Ende, und überhaupt war mal wieder Gähnen angesagt. Bibi ringt mit Eisner, bisweilen mit sich selbst und hört schließlich gefesselt die Beichte des Eigentlich-nicht-Mörders an. Derweil macht ein Herr Rottensteiner von der Gesundheitsbehörde ganz Österreich verrückt – mit Abstand das Lustigste, was der Film zu bieten hatte. Hätte in eine Komödie gepasst.

Handlung gab es auch – aber viel zu wenig. Und Spannung? Wer’s war, war eh egal. Oder interessierte dies zur Mitte des Films noch irgendjemanden? Mich nicht.
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Männer sind alle kaputt …

Männer sind alle kaputt. Entweder ausgebrannt oder gefrustet oder gewalttätig. Resultat? Entweder Drogen oder Suff oder Mord. Wo ich das gelernt habe? Beim Kieler Tatort „Borowski und das Fest des Nordens“.

Darüber kann man philosophieren, wie etwa Verena Maria Dittrich. Sie glaubt in dem Film „die Entkopplung des Miteinanders“ gefunden zu haben, und sagt, dass dieser Umstand „im Laufe der Zeit auch die Gesellschaft zersetzt.“

Na denn – fehlt nur noch die Schuldzuweisung.
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Babbeldasch – zu viel für die deutschen Fernsehkritiker?

Die Idee war gar nicht schlecht: Lasst Menschen mal reden, wie Menschen reden, wenn sie keine auswendig gelernten Texte abspulen müssen. Denn klar: Die „Vermenschlichung“ im Tatort war seit ihrem ersten Auftreten immer so verkünstelt, dass sie so wirkte, als würden Contentschreiber Belanglosigkeiten aneinanderreihen.

Ganz gelungen war’s dennoch nicht, dieser Tatort: Der Humor kam nicht recht durch, die Spannung auch nicht. Dabei war die Geschichte irgendwie anders und hätte durchaus etwas werden können: Zwei alte Männer buhlen seit Jahren irgendwie um eine ebenfalls nicht mehr ganz junge Frau- das mag Charme haben. Nur leider gibt’s da wieder ein Klischee, das sattsam bekannt ist, nämlich um eine Vaterschaft. Und die Frau, die jetzt den Theaterkarren wieder flottmachen sollte, wirkt viel zu blass, um glaubwürdig zu sein. Dafür kann sie aber offenbar so fest boxen, dass ihr Pseudo-Papa sogleich umfällt und klischeehaft auf eine Kante fällt, bevor er sein Leben aushaucht. Das hat man nun schon ein paar Dutzend Mal gesehen. Ne, das war kein Mord – das war Pipifax aus einem schlechten Konzept.

Die Kritiker waren jedenfalls ausreichend verwirrt. Was wieder einmal zeigt, dass sie immer noch das alte Puschenkino mit effektvollen Morden und Belehrungspotenzial wollen. Mit anderen Worten: Sie wollen keine Änderungen, sonst würde sich ja vielleicht herausstellen, dass sie Hampelmänner und keine Kritiker sind.

Der moderne Krimi: Was los ist immer

Falls Sie mich mal fragen sollten, warum ich kaum noch den „Tatort“ ansehe und auch andere Krimis überwiegend abgähne, dann antworte ich demnächst mit einem Zitat aus der ZEIT:

Es ist immer was los, aber eigentlich passiert nichts.


Inzwischen habe ich mich daran gewöhnt, dass Köpfe im Auto zu sehen sind, die Dummsprüche labern, und dass jeder Kommissar Probleme mit den Angehörigen hat, die im Drehbuch immer mehr Raum einnehmen. Eingestreute Familienschnulzen, gerne mit Kindern, meist einige Männerfreundschaften, dann und wann eins schräger Junggeselle. Da muss der Drehbuchschreiber dann aufpassen, dass dieser Kommissar nicht zu oft irgendwelche attraktiven tatverdächtigen Frauen vögelt – oder wenigsten andeuten, dass dies hätte passieren können.

Na schön – Mä, mä, Mä, Märchen. Kopf vollpflastern mit einer Mischung aus Kitsch, hingequasselten Dummheiten und natürlich ein paar Toten und vielen, vielen höchst verdächtigen Personen, die wie Kasperfiguren vorgeführt werden.

Und das gilt sicher nicht nur für den TATORT.

Ob ich es besser könnte? Um Himmels willen. Lassen Sie mich doch bitte um TV-Entertainment in Ruhe.
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Tatort: Kaspertheater aus Frankfurt, nur nicht so witzig

Also nee, Leute: Der Tatort wird immer mehr zum Kasperletheater für unfähige Autoren, die weder Täter noch Polizisten porträtieren können, sondern immer mehr in die „Kasper- und Krokodil-Sparte“ absacken.

Wie wäre es, wenn die Tatort-Reihe nicht immer darauf setzen würde, die gerade neusten Trends im Bereich des Verbrechens aufzugreifen und stattdessen einmal wirklich nur spannende Unterhaltung bringen würde?

Der Tatort: „Land dieser Zeit" grifft ein schwieriges Thema einerseits belehrend, andererseits schrecklich öde und langweilig auf. Und drittens agierten die Figuren auf dem Bildschirm tatsächlich wie im Kaspertheater. Da möchte man ja beinahe denken, sie könnten auch sonst nicht mehr als die Holzköpfe aus der Kasperbude.

Und die ARD sollte sich mal entscheiden: entweder für gute Drehbücher oder für schulmeisterliche Volksbelehrung am Sonntagabend mit Abgähnen.

Oder wie wäre es, die Serie mit den Witzbolden auf Frankfurt gleich als Kriminalkomödie zu verkaufen? „Kottan ermittelt“ auf frankfurterisch?
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