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Sex-Blogger: warum sie aufgeben

Sind die Zeiten für Sex-Blogger(innen) endgültig vorbei?

Was ist ein Sex Blog? Normalerweise ist es kein Blog über Sex, sondern ein Blog, indem eine Frau, manchmal auch ein Mann, über das eigene Sexleben berichtet. Ein solches Blog ist nicht einfach zu führen: Man muss die Klippen zwischen Informationsbedürfnis und Jugendschutz beachten, muss zumeist anonym bleiben, was wegen der Impressumspflicht gar nicht einfach ist. Und man will – zumeist jedenfalls – auch auf Bildern nicht erkannt werden.

Aber das ist nicht das Schlimmste. Ein Sex-Blog ist ein Blog über das eigene Sexualleben, und allein dadurch wird derjenige verwundbar, der es führt. Auch das wäre für manche Bloggerinnen und Blogger noch erträglich, wenn da nicht ein anderer Punkt wäre: die eigenen Beziehungen. Sie werden Teil des Blogs, und vor allem werden sie Teil der Öffentlichkeit. Sexbloggerinnen und Sexblogger beziehen also andere Menschen mit ein, und wenn sie unvorsichtig sind, offenbaren sie deren Identitäten.

Ist das schon das Schlimmste?

Nein, das Schlimmste ist, an der Beziehung zu zerbrechen, dann bloßgestellt zu werden und schließlich der Lächerlichkeit anheimzufallen. Dann bricht das mühsam aufgebaute kleine Imperium zusammen, und mit ihm der Halt, den man sich mit dem Blog gegeben hat. Nahezu alle Sex-Blogger, also Personen, die ihren eigenen Körper und ihre eigene Intimität gegenüber der Öffentlichkeit entblößt haben, ziehen sich dann zurück.

Nein, es ist nicht gut, das eigene Intimleben wie eine Fahne in den Wind zu hängen. Man bekommt den Teil der Privatheit, den man lustvoll flattern ließ, nie wieder zurück in den Intimbereich, wo er hingehört. Kein Wunder, dass so viel erotische Bloggerinnen und auch Blogger in Depressionen verfallen, wenn sie ihr Liebesglück verlässt und sie auf einem Scherbenhaufen zurückbleiben.

Die anderen? Die Rampensäue und Sammler von Frivolitäten? Die sind längst bei einem bekannten US-Portal, auf dem sie dann allerdings hauptsächlich Bilder veröffentlichen. Texte zu kreieren, ist viel zu kompliziert.

Manche von von ihnen meinen immer noch sich selber mit dem, was sie veröffentlichen, und manche stellen sich sogar noch selber dar – hauptsächlich, wenn sie in der Porno-Branche eine Nische erobert haben. Aber wer diesen Beruf (und sei es als Nebenbeschäftigung) wählt, ist fällt ohnehin aus dem Raster der „wohlanständigen“ Bürgerinnen und Bürger heraus.

Sex-Blogger? Im Grund ist das, was sie tun, eine Verletzung der eigenen Intimität. Und aus diesem Grund denke ich: Besser wäre, gar nicht erst ein persönliches Sex-Blog zu beginnen.