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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Der eindeutige Sieger heißt Reiner Haseloff

Der Morgen hat mich überrascht: ja, ich kannte das Wahlergebnis aus Sachen-Anhalt schon. Man kann dem eigentlichen Gewinner nur gratulieren. Er heißt nicht „CDU“ sondern Reiner Haseloff.

Doch nun die Überraschung: die CDU holte 40 der 41 Wahlkreise per Direktmandat. So jedenfalls hieß es heute nach Auszählung fast aller Stimmbezirke.

Ein Riesenerfolg für Haseloff und „seine“ CDU. Die anderen sahen nicht gut aus: Nur in einem einzigen Wahlkreis kam ein AfD-Kandidat durch.

Die Bundes-CDU - nicht die Zeit für Triumphe

Herr Laschet sollte gegenwärtig eher in sich gehen: Das war nicht sein Erfolg. Und auch die FDP darf nicht triumphieren, denn in der gegenwärtigen Situation wählt mancher FDP, weil der darin ein pandemiebezogenes Freiheitsversprechen sieht. Und die Grünen? Sie haben keinesfalls „schon verloren“, wie manche behaupten.

Absurde Ideen helfen dem Bürger nicht

Der Rest der Parteien? Die SPD hat sich lahmgelaufen: Was die dortige Parteispitze auch immer erzählt - es lockt den Wähler nicht mehr hinter dem Ofen hervor. Das passiert, wenn man im Bund schwachen Leuten eine ohnehin geschwächte Partei überlässt. Und die Linke? Sie hat in den meisten Bundesländern das gleiche Problem wie die AfD - nur gegen „das System“ zu sein, hat auf Dauer kaum Erfolg. Vernunft in Ökonomie und Ökologie sind sinnvollere Ansätze.

CDU ohne Kompass? Oder SPD mit Realitätsverlust?

Die Überschrift über eine Meldung des ZDF verblüfft: „SPD-Chefin Esken will ohne CDU regieren.“ Was da ein bisschen stört, ist das Wort „regieren“. Denn die SPD wird demnächst weder im Bund noch in Sachsen-Anhalt „regieren“ - es sei denn als Juniorpartner in einer irgendwie gearteten Koalition.

Was denn nun ? Ein Gedankenfehler der Reaktion? Oder ein neuer, wirrer Gedanke der maroden SPD?

Nein, nein, auch die ZEIT titelte: „Saskia Esken strebt Regierung ohne CDU an“. Also will sie die Regierung übernehmen? Und weil das im Bund mangels Mehrheit wohl kaum möglich ist, in Sachsen-Anhalt?

Da ist es auch nicht möglich, egal, ob man „neuen“ oder „neuesten“ Wahlprognosen glaubt.

Ach, am Ende des Tages denke ich bei aller Zurückhaltung: arme SPD. Weniger Realitätsverlust wäre wirklich ein Zugewinn.

Sachsen-Anhalts CDU rebelliert gegen die ARD

Angesichts der Probleme, die dieses Land wirklich bewegen, kann man schon den heiligen Zorn bekommen, wenn sich irgendwelche CDU-Abgeordnete gegen die moderate Beitragserhöhung der Rundfunkbeiträge auflehnen. Irgendwie passt das ja: Im Vereinigten Königreich schießen die Konservativen sich auf die BBC ein, in Sachsen-Anhalt gefällt den CDU-Abgeordneten Detlef Gürth, Frank Scheurell und Markus Kurze die ganze Chose nicht. Die Begründung von Frank Scheurell ist besonders interessant - sie zeigt, das es gar nicht um die Gebühren geht, sondern um etwas anderes.

„Wann findet Sachsen-Anhalt mal in der ARD statt? Wenn irgendein Mob etwas anzündet. Ansonsten? Kannste vergessen! Da machen wir nicht mehr mit.“

Übrigens will die AfD auch nicht „mehr mitmachen“. Wollte sie noch nie.

Mehr dazu sollte man in der ZEIT nachlesen. Vor allem den letzten Absatz. Der spricht Bände.