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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Warum wir unser Denken ändern müssen

Im Gegensatz zu vielen andere Menschen mit „Grundeinstellungen“ wünscht sich der liberale Denker eine Meinungs- und Ideenvielfalt. Nicht alle Liberalen sind dabei vom „Laissez-faire“ Prinzip überzeugt, und auch ich wünsche mir „Weichenstellungen“, die uns möglichst in eine bessere Zukunft führen. Im Prinzip deckt auch die liberale Haltung den Wunsch nach Korrekturen ab.

Ich verstehe die Konservativen, die nicht immer alles „neu aushandeln wollen“, und vor allem jenen, die sich bevormundet oder gestört fühlen. Doch wenn alle so bliebe, wie es ist, würde man Innovationen verhindern und die Vielfalt unterdrücken. Also muss es ein Gegengewicht geben, die Progressiven, die möglichst rasch möglichst viele Änderungen wollen.

Wenn wir Glück haben oder entsprechen dafür sorgen, pendeln sich die kontroversen Meinungen schnell auf das ein, was nötig, sinnvoll und logisch erscheint. Aber dann und wann müssen wir dem Neuen eben auch etwas Nachdruck verleihen.

Mehr desselben ist der falsche Weg

Was selten diskutiert wird: Mit dem Grundsatz „wir müssen mehr desselben fordern“ rennen inzwischen alle gegen die Wand. Mehr Verkrustung? Mehr Verhinderungen? Mehr Gleichberechtigung? Mehr Akademiker? Mehr soziale Leistungen? Mehr Freiheitsrechte?

Eigentlich müssten „wir“ uns die Frage beantworten können: „Was müssen wir tun, um (setze ein Ziel ein) zu erreichen?“ Mit den „alten Rezepturen?“ Mit neuen Ansätzen? Müssten wir vielleicht Kernbereiche wie die Bildung oder die Forschung ganz neu überdenken? Müssten wir nicht wesentlich konsequenter sein, um moderne Technologien schnell und unbürokratisch umzusetzen? Hochgeschwindigkeitszüge auf ganz neuen Trassen, zum Beispiel? Damit würde die Debatte um den Sinn von Inlandsflügen weitgehend überflüssig.

Keine geistigen Ruinen stehen lassen

Wenn ich durch die Straßen in der Stadt gehe, in der ich seit Jahre leben, sehe ich neben neuen, ausgesprochen gut geplanten Wohnungen und renovierten Altbauten auch zahllose Häuser, die demnächst zu Ruinen verkommen.

Wenn ich dies auf die Einstellungen der Menschen projiziere, sehe ich einige neue, sinnvolle und zukunftsweisende Gedanken. Und ja, ich kann damit leben, dass es „Bestandsdenken“ gibt, solange der Putz nicht restlos abbröckelt. Aber ich kann kaum damit leben, dass so viele Gedanken stehen bleiben, die nicht mehr „bewohnbar“ sind - und die niemandem nützen.

Und noch ein Gedanke kommt mir dabei: Ich lese immer wieder von Menschen, die sozusagen „flehentlich“ darum bitten, doch die alten Gebäude nicht abzureißen, weil sie doch eigentlich so hübsch sind.

Ja, und die Ruinen überkommener Gedanken, Meinungen und Ideologien? Lassen wir die auch noch stehen, weil sie so hübsch sind?

Wir werden uns davon trennen müssen. Möglichst bald.