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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Generationen, der Westen und die Wessies

Habe ich mich verhört? Da saßen zwei Damen in geblümten Kleidern und sprachen über das, was Menschen so umtreibt: der Generationenwechsel, zum Beispiel.

Es sei ja wohl so, dass die kommende Generation einige Dinge anders oder besser machen wolle als die Generation der Eltern.

Die Nachfolgegeneration - der Westen, 1950er Jahre

Und ja - das war einmal so. Und zwar um jeden Preis. Man nannte sie die „Beat Generation“, in Deutschland manchmal auch die „Exis“ - das Wort findet man heute fast nirgendwo mehr. und die Konkurrenten, die „Rocker“ machten gerne am Kleinholz, um der „Vorgängergeneration“ zu zeigen, wie stark sie sind - was denn wieder zum Wort „Halbstarke“ führte.

Ja, ja - wir waren es, die „Parasiten des Jazzkellers“. Übrigens gab es in feinen Stadtteilen meines Geburtsorts durchaus Knaben und Mägdelein, die absolut auf der Linie ihrer Väter und Mütter lagen. Sie strotzen vor Klassenbewusstsein und haben oft nicht einmal gemerkt, dass ihre Väter vor allem gute Nazis waren.

Die Weitergabe und Erneuerung des des Guten und die bösen Wessies

Zurück zu den beiden Damen - wenn ich mich nicht verhört habe, dann sagten sie einander zunächst, was ich bereits schrieb: Ja, es gab einmal Generationskonflikte - auch im ehemaligen Arbeiter- und Bauernstaat. Das war für mich nicht neu, nur verliefen sie offenbar anders als „im Westen“. Doch aus ihrer Sicht kamen dann die bekannten und immer wieder gerne „verbuhmannten“ Besserwessies. Und ab dann war es offenbar nichts mehr mit der Erfahrungsweitergabe und/oder der Rebellion gegen die Elterngeneration.

Einen Moment dachte ich nach - könnte dies vielleicht eine Satire gewesen sein? Nein, offenbar nicht.

So einfach kann man es sich natürlich auch machen. Werte- und Handlungsweitergabekette unterbrochen durch Fremdeinwirkung.

Aber es ist immer noch möglich, dass ich mich verhört habe.

Die dritte Seite eines Konflikts

Wir können nicht alle in „Friede, Freude, Eierkuchen“ machen. Denn wenn wir es tun, dann dann erwachen die Ratten, die uns klammheimlich das Glück zerfressen. Und „Ratte“ kann jeder sein: jemand mit der Absicht, etwas zu zerstören, oder jemand, der selbstsüchtig genug ist, das Glück anderer aufs Spiel zu setzen.

Definieren Sie Ihr Glück selbst, statt sich bevormunden zu lassen

Wir brauchen den Konflikt mit denjenigen, die unser Leben in ihrem Sinnen „umdefinieren“ wollen und Begriffe festschreiben wollen, die höchst zweifelhaft sind. Ich habe ganz einfach Beispiele: Können Sie noch ihr Lebensglück selbst definieren? Das, was für Sie Liebe ist? Oder was Sex für Sie bedeutet? Können Sie noch sagen, was Sie wollen udn wie Sie es wollen, ohne in die Fratzen der Tyrannen der „sozialen Korrektheit“ zu blicken? Ja? Dann genießen sie das seltene Glück, frei und unabhängig zu sein.

Liberal sein

Sehen Sie – ich bin liberal. Es ist verdammt schwierig, liberal zu sein, weil die Gegner dann auf beiden Seiten stehen. Besorgte Bürger mit einfach gestrickten Vorstellungen, eigentlich homophob, aber mit Gutmenschen-Masken? Da stehen auf der anderen Seite die LGBT-Leute mit erhobenen Zeigefingern und pseudo-intellektuellem Geschwätz. Wem das nützt? Kaum jemandem.

CDU kontra SPD? In beiden Parteien gibt es grundsolide, weitgehend konservative Strömungen. So richtig „modern“ und „progressiv“ kann man keine der beiden Parteien nennen. Und leider gibt es ein paar Spinner, Betonköpfe, Ideologen und Glücksregulierer in beiden Parteien.

Und so ähnlich ist es überall. Die dritte Seite eines Konflikts kommt kaum zur Sprache: der Kampf um die bessere Lösung, jener Lösung also, die aus dem Konflikt herausführt. Es kann auch die Vernunft sein, einen Konflikt beizulegen, weil niemand einen Nutzen davon hat.

Niemand hat das Lebensglück gepachtet - vor allem kein Ideologe

Ich sehe immer wieder, wie Konflikte angeheizt werden, sowohl im Verhältnis der Geschlechter zueinander als auch in (anderen) politischen Fragen. Dabei sind die Unterschiede zwischen Hasspredigern und Moralpredigern gering, wie ich meine. Beide handeln aus der unverbrüchlichen Überzeugung heraus, im recht zu sein – was gar nicht sein kann, weil sie den Weg zum menschlichen Glück nicht gepachtet haben. Und zumeist geht es ums Glück: um die Freiheit, das Leben so zu verwirklichen, was man es sich selber wünscht.

Wohlwollende Vernunft und Konzentration auf das Wesentliche

Die dritte Seite des Konflikts? Es ist die wohlwollende Vernunft – zurückzukommen auf die Themen, die wirklich relevant sind und für sie Lösungen zu finden. Es geht um Themen, die uns das Überleben sichern und die für unser Glück in Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit wichtig sind.

Oder kurz: Wir brauchen keine Krümelkacker – wir brauchen Menschen mit Weitblick und Verstand, die alles tun, um jeden Menschen auf seine Art glücklich werden zu lassen.