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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Baukindergeld und Sozialismus – wie man Neid schürt

Die Partei „Die Linke“ macht mal wieder dicke Backen – diesmal mit dem Baukindergeld. Und die Freien Demokraten stoßen merkwürdigerweise in das gleiche Horn, nur mit anderen Argumenten.

Was denkt man sich eigentlich, wenn man „Links“ steht? Hat man dort erwartete, dass „Geringverdiener“ mit vielleicht zwei Kindern sich jetzt ein Haus in der Großstadt bauen werden? Hat man seitens der Linken überhaupt eine Vorstellung, wie schwierig, ja oft perspektivlos das ist, und wie teuer das wäre? Da reicht eine Million Euro in mancher Stadt nicht weit, wenn’s frei stehend sein soll. Ja, und was hat die Linke nun festgestellt? (Anfrage „Die Linke“, Caren Lay) (Zitat):

Für Neubauvorhaben gehen deutlich weniger Anträge ein


Da kann man leicht in die unwissende Welt hinauströten(1):

Statt den Neubau von Wohnungen anzukurbeln, subventioniere es den Kauf bestehender Häuser. Gefördert werde damit vor allem die Mittelschicht auf dem Land.


Stopp! Was hat sich denn die Linke oder auch die Presse, die so etwas unter dem Motto „Befürchtungen bestätigt“ vermarktet, dabei gedacht? Dass jetzt „Geringverdiener“ mithilfe von neuen Bausparverträgen oder Krediten Neubauten erstellen? Haben die Linken, haben die Presseleute einmal nachgesehen, wie hoch die Kreditkosten bei 600.000 Euro ohne nennenswertes Eigenkapital sind, falls solche Kredite überhaupt vergeben werden?

Es ist nicht die Schuld der Schöpfer des Baukindergelds, wenn dadurch „Mittelschichtfamilien auf dem Lande“ profitieren. Übrigens könnte man auch sagen: Junge Familien im Osten, die Altbauten kaufen.

Richtig ist, dass es durch das Baukindergeld keine unmittelbare Entspannung für den Großstädtischen (nicht: für den städtischen) Wohnungsmarkt gibt. Aber wer das erwartet hat, kann ohnehin nicht rechnen. Immerhin bleibt die Hoffnung, dass durch den Kauf einer Altbau-Wohnung eine ältere Mietwohnung frei wird.

Und ich darf euch dies sagen: Die Familien, die jetzt die ja nicht ganz risikolose Chance ergriffen haben, mit Baukindergeld eine Eigentumswohnung oder ein Häuschen zu kaufen, verdienen unsere Achtung und unser Wohlwollen.

Aber das werden Linke, Kommunisten und Sozialisten wohl nie begreifen. Sie geben vor, Gerechtigkeit zu fordern und schüren in Wahrheit den Neid.

(1) Fakten: (etwa 88 Prozent der Anträge betrafen den Erwerb von Bestandsimmobilien)

Gedanken ordnen zum neuen Jahr

Routinen sind nicht alles, aber sinnvoll: Mit dem Hund durch die Gegend spazieren (die Menschen kennen meist den Hund, aber nicht mich). Datenbanken aufräumen, Störungen beseitigen, recherchieren, einordnen, schreiben, beschreiben.

Dann und wann gibt es ein wenig Nähe zur Kultur – oft mehr als „dann und wann“, denn einer der drei Jazzsender läuft sozusagen jeden Tag „so mit“. Die Sommerblumen über den Winter bringen. Die Passiflora machen mir schon die Freude, wieder Knospen anzusetzen – nicht alle, nur diejenigen, denen ich schon im Januar einen Fensterplatz gönne. Sie trocken und dunkel zu halten, ist auch keine Lösung: Sobald die Tage länger werden, treiben sie aus, es sei denn, du lässt sie vertrocknen.

Die Fortschrittsfeinde – eine Gefahr für alle

Vor allem aber verlangen die Gedanken nach Ordnung. Ich kann nicht jeden Tage schöne Worte unters Volk streuen. Wobei ich mir über „das Volk“ ohnehin jeden Tag die Augen reibe. Ich sehe viel zu viel Menschen, in Frankreich wie im Vereinigten Königreich, und leider auch in Deutschland, die ihre gesamten Energien darauf verwenden, Sand ins Getriebe zu streuen, damit es ihnen „besser geht“. Sie begreifen nicht einmal, dass es ihnen dadurch langfristig „richtig schlecht“ gehen wird. Und Deutschland? Wir müssen über Bildung sprechen, über sinnvolle Wissenschaft und technischen Fortschritt.

Ich denke immer: Hätte es diese Dummbacken, Verhinderer und Gestrigen schon gegeben, als die ersten Eisenbahnen gebaut wurden – wir hätten bis heute keine. Heute verhindern sie Stromtrassen. Wie dumm kann man eigentlich sein?

Nicht alle Mahner sind ehrlich

Ich akzeptiere Mahner. Aber sie sollten aufhören, dummes Zeug über die Welt zu labern und dabei die Schuld für alle Schlechte „beim Anderen“ zu suchen. Gerade, als ich bei den Extremkatholiken, „der von der Natur emanzipierte, kulturell entwurzelte und auf Konsum fixierte Zeitgenosse“ würde sich keine Gedanken über die Nachkommenschaft machen. Das ist Propaganda billigster Art – die reine, aggressive Polemik gegenüber Menschen, die einfach anders leben wollen als die Masse – was übrigens ihr Menschenrecht ist. Und auch dies: Es wird keinen zusätzlichen Handwerker in Deutschland geben, weil es ein deutsches Kind mehr gibt. Oder planen Sie für Sohn oder Tochter eine Karriere als Maurer?

Gegen die EU sein heißt Deutschland zu ruinieren

Und ich denke, ich muss darauf hinweisen, dass alle, die gegen die EU sind, ob offenkundig oder latent, auch Deutschlands Wirtschaft schaden. Deutschland Wirtschaft (nein, nicht nur der Industrie, sondern allen an der Wirtschaft beteiligten) zu schaden und sich als „Alternative für Deutschland“ zu bezeichnen? Das ist ein Treppenwitz. Mittlerweile dämmert dies sogar AfD-Funktionären.

Erste Erleichterung über die Wahl in Frankreich

Frankreich driftet werde nach Rechts noch nach Links, und wie es scheint, ist der Lichterglanz, der sowohl Nationalpopulisten, Sozialisten wie auch Kommunisten anhaftet, vorerst verloren gegangen.

Dennoch müssen wie wachsam bleiben. Einerseits, damit das überwiegend dumme) Gerede von der deutschen Vormachtstellung endlich aufhört, und zweitens sollten wir (besonders Parlamentarier und Regierende) uns nicht als Oberlehrer für gelebte Demokratie aufspielen. Eine neue Annäherung in Toleranz und Pragmatismus, der Gedanken zweier Nationen unter europäischem Dach mit all den Vorzügen, die nur die EU bietet – das bringt uns voran.

Und: Wer Europa aufgibt, hilft Europas Gegnern – und die sitzen teils rechts, teils links - und teils agieren sie aus dem Ausland, um Europa zu schwächen.