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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Warum die Kindergrundsicherung nur wenige interessiert

Eigentlich müsste die Kindergrundsicherung die Kinder interessieren, die aber naturgemäß noch nicht bereit sind, darüber zu diskutieren. Dann sicherlich die Eltern – aber wahrscheinlich nicht alle Eltern.

Wer wirklich interessiert ist? Verbände, Parteien und Politiker. Und wenn diese zusammenkommen, dann nennen sie sich gerne „die Gesellschaft“.

Nun taucht ein eigenartiges Phänomen auf: Nehmen wir an, die Kindergrundsicherung würde der Gesellschaft wirklich dienen. Was wäre dann mit den Personen, die diese Gesellschaft bilden?

Wen interessiert die Kindergrundsicherung wirklich?

Es könnte durchaus ein, dass es dann niemanden wirklich interessiert – es sei denn, er/sie hätte einen Gewinn davon. Oder einen Verlust. Mal grob per Daumenpeilung: Reiche Eltern hätten möglicherweise Verluste, der Mehrheit ist es piepschnurzegal, weil sie so gut wie gar nicht betroffen sind. Und tatsächlich würden sich auch einige Menschen darüber freuen. Mache Eltern und vor allem die Kinder.

Ein Prestigeprojekt "für die Gesellschaft"?

Die zuständige Ministerin sieht darin ein Prestigeprojekt, na schön. Und einige, überwiegend linksorientierte Politiker finden das auch gut. Nur: Dem Ansehen der Regierung nützt es nichts, und den Grünen bringt es keine Wähler. Vor allem der Streit um das Gesetz schadet allerdings der Ampel und den Grünen.

Wer würde eigentlich wirklich profitieren?

Nun mal zur Sache. Wer profitiert tatsächlich von dem Gesetz? Ach ja, die Kinder, klar. Aber das ist vorerst nur eine Hoffnung – beweisbar ist es nicht.

Und weil das alles so ist, ziehen derzeit manche die „soziale Karte“ und verweisen auf den Segen für die Gesellschaft.

Vielleicht haben viele Bürger, aber auch Politiker und Redakteure einfach vergessen, dass der Segen aus der Gesellschaft heraus kommen muss?

Es ist nur eine Frage. Aber eine wichtige Frage.

Arme Familien werden reich gerechnet –wirklich?

Was für eine pompöse Überschrift (1) – „Arme Familien mit Kindern werden reich gerechnet“. Da muss man muss den Eindruck bekommen, dass arme Familien in Deutschland absichtlich „reich gerechnet“ werden. Und man kann auf diese Wiese natürlich die Neid-Diskussion neu entfachen – etwas, in der die deutsche Presse Meisterleistungen verbringt.

Natürlich werden arme Familien nicht absichtlich „reich gerechnet“, denn die OECD-Methode, nach der so etwas berechnet wird, gilt überall und für alle. Und die hat, wie könnte es anders sein, nach der Meinung zweier Professoren der Bochumer Ruhr-Universität keine Ahnung, wie man so etwas „richtig“ rechnet. Und also haben sie eine neue Formel entwickelt, sozusagen die „Superformel für Armut“.

Ob die Sache plausibel ist oder nicht – sie verfälscht alle internationalen Vergleiche und damit auch den Blick auf den relativen Wohlstand, den deutsche Familien für selbstverständlich halten. Und: Zahlenspiele bleiben Zahlenspiele. Was zutrifft, ist die relativ schlechte Situation Alleinerziehender – aber diese Tatsache ist nicht neu.

Fragt sich, worauf all dies hinausläuft, und wer eigentlich Interesse daran hatte, neue Zahlenspiele aufzusetzen. Eine mögliche Antwort wäre, das Sozialsystem zu verändern, dass Kindergeld und ähnliche Leistungen nicht mehr mit der Gießkanne über Arm und Reich ausgegossen würden, sondern gezielt armen Kindern zugutekommen. Diese Forderung allerdings wird schon lange erhoben – und ebenso oft von der Familien-Lobby torpediert.

Fazit: Es gibt neue Zahlen, aber kein neues Bewusstsein, was eigentlich „sozial“ ist. Und das nützt Deutschland nicht die Bohne.

Überschrift in der WELT, zum Vergleich: Veröffentlichung der Stiftung.

Kinder - Biodeutsche, Autochthone, Europäer und Migranten

Jedes Land der Erde freut sich auf Neugeborene, und das hatte auch das Wirtschaftsmedium Bloomberg angenommen.

Bloomberg schrieb begeistert, die Fremden schenkten Deutschland das, was hier am meisten benötigt wird: Babys.

Der Geburtenanstieg ist eine ermutigende Nachricht für Deutschland, das die niedrigste Geburtenrate der Welt hat.


Doch die höchste Geburtenrate seit der Jahrtausendwende wird offenbar nicht von allen positiv gesehen. Dabei wird gerne eine Zahl zitiert, die manchem Nationalisten die Wut in den Bauch treibt:

Jedes fünfte Neugeborene hat demzufolge eine Mutter, die im Ausland geboren wurde, hat das Statistische Bundesamt laut Bloomberg ermittelt.


Die Mutter, die da im Ausland geboren wurde, musste aber nicht zwangsläufig das sein, was heute als „Migrantin“ oder gar „Flüchtling“ bezeichnet wird. Denn rechnet man diejenigen ab, die europäische, australische, asiatische oder amerikanische Wurzeln haben, dann waren es nicht 20 Prozent, sondern acht Prozent, die als mögleiche „Flüchtlingskinder“ übrig blieben.

Und vor allem: Bloomberg hat recht. Die heute geborenen Babys werden, wenn sie als Erwachsene noch in Deutschland sein dürfen, einmal als Arbeitskräfte benötigt. Da können die „nationalbewussten“ Deutschen so viel motzen, wie sie wollen. Übrigens ist in der einschlägigen Presse von rechts inzwischen von „biodeutschen“ Babys die Rede – also Babys von Frauen, die im Sinne der Rechtsaußen als „rein Deutsch“ gelten. Woran mich das erinnert, wage ich gar nicht zu sagen.

Ach ja, noch ein Wort dazu: Die Deutschen sind kein „autochthones Volk“. Autochthonen sind Eingeborene, also Nachkommen einer Urbevölkerung, die sich zuvor niemals mit anderen Völkern vermischt hat. Das ist allerdings bei keinem der europäischen Völker gewährleistet, schon gar nicht bei den zentraleuropäischen Völkern, zu denen auch Deutschland gehört.

Zitat aus Bloomberg.

Zitatenquelle zweites Zitat: Deutsche Wirtschafts-Nachrichten.

Weitere Informationen aus: Corretive Org.