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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Maske, Hund, Hormone und KI

Ich habe mich ein paar Tage aus dem Trubel herausgehalten. Immerhin war ich inzwischen mit einer Maske bei einer Hundefriseurin. Nein, man muss kein Hund sein, um dort aufzutauchen. Es reicht, einen zu besitzen. In letzter Zeit muss man ja überall diese scheußlichen Masken tragen, egal, ob jemand da ist, den man infizieren kann oder auch nicht. Aber es könnte ja jemand kommen, den man eventuell infizieren könnte. Und weil ich brav bin, trage ich eine. Der Hund nicht, und die Hundefriseurin trägt sowieso immer eine Maske.

Derweil habe ich mit Fleiß und Umsicht mein zweites Blog geführt und dabei auch, wie so oft, heikle Themen angesprochen.

Das gute, positive, liebevolle Hormon - geht's noch`?

Wie viele von euch wissen, interessiere ich mich für menschliche Gehirne und deren hakelige Nachbauten, künstliche Intelligenz genannt. Und dabei bin ich gerade auf ein Phänomen gestoßen: Die Natur schafft nichts moralisch „Positives“, sondern sie orientiert sich am Notwendigen. Und wenn sie beispielsweise Oxytocin erschaffen hat, dann hatte das einen Sinn. Das Hormon erinnert uns daran, dass unser Gehirn ein Teil des Körpers ist und nicht einfach eine Denkmaschine.

Und nun kommt der Clou: Als die Forscher die Wirkungen entdeckten, wurde dieses Hormon sofort als „positiv“ bewertet. Warum? Weil es so schön weiblich ist? weil es zum Kuscheln verleitet? Das gesamte Internet ist voll von solchen Lobhudeleien - und die werden wir vermutlich nie wieder los.

Die Rückkehr zum Verstand

Es dauerte viele Jahre, bis man endlich wieder zu Verstand kam. Oxytocin ist ein Hormon wie jedes andere. Der Körper benötigt es, um das Leben zu meistern. Das ist alles. Und das ganze Gerede vom „Positiven“? Das ist völlig unwissenschaftlich – aber wir hören es eben so gerne, da einen Stoff zu besitzen, der uns zum Kuscheln bringt.

Na, immerhin fordert der Hund seine Kuscheleinheiten aggressiv ein, wenn Herrchen zu lange vor dem Computer sitzt. Womit ich den Bogen vom Hund über das Hirn zum Kuscheln geschlagen hätte.

Schöne Wochenende an auch alle.

Nachtrag zum Tatort "Tiere der Großstadt"

Ja, ich habe ihn mal wieder gesehen, den Tatort, in Begleitung von Frau und Hund. Der absolut erregendste Moment für mich: Durchs nächtlich Berlin traben drei Wildschweine. Der Hund sieht es, springt vom Feldherrnhügel, rast auf den Fernseher zu, springt mit den Vorderpfoten auf die Schrankkante, und verbellt die inzwischen verschwundenen Wildsäue. Die nächste drei bis fünf Minuten verbringe ich damit, den Hund zu beruhigen.

Der Film war mir ein bisschen zu konstruiert. Zwei Fälle, die nichts miteinander zu tun haben, menschliche Schwächen, Melancholie. Ein Kaffeeautomat, der absolut nicht in der Lage wäre, zu morden, kann es schließlich doch. Sozusagen „von hinten durch die Brust ins Auge“ mit super-einfacher Programmierung. Der mordenden Auftraggeberin an den Automaten tut’s am Ende leid. Na ja, wenn sie in den Knast muss (was nicht zu erwarten ist, die Beweislage ist dürftig), bleiben die Katzen allein – ach, die waren ja soooo süß. Und eine der Katzen der Ehefrau wurde auch noch für die Geliebte abgezweigt, äh … war das nun das Mordmotiv?

Tiere gab’s also in großer Zahl, und der zweite Mörder erwies sich als – Wildschwein. Aber eben nicht so richtig, da musste man schon Jurist sein, um da noch mitzukommen, und Drehbuchschreiber, um den Trick überhaupt hinzubekommen: Frau wird beim Joggen von Wildschwein (Eber?) im Wald erheblich verletzt und hätte noch gerettet werden können. Doch wie durch ein Wunder kam der Ehemann, der alsbald geschieden werden sollte, auf dem exakt gleichen Weg vorbei und unterließ die Hilfeleistung. Na, und dann hat er Brötchen gebacken und tat so, als vermiss er seien Frau.

Na, Tiere eben. Allesamt. "Alle meine Großstadttiere" oder der "Robby, die Tabby und das Kaftötdings". Ach so, oder eben: Tiere der Großstadt.

Begleiter

Ein Auge will er riskieren
Jeden Tag eine Freude: Der Wuff. Im Moment kann ich nicht immer mit ihm Gassi gehen, umso mehr Freude macht er mir, wenn ich ihn abends sehe.
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Wenn der Hund fernsieht und andere hündische Gedanken

Was gibt's heute im Fernsehen?
Mein Hund wuffelt. Das tut er normalerweise nur, wenn er in der Wohnung etwas Ungewöhnliches hört. Diesmal aber war es ein Hund im Fernsehen. Nun sagen ja Hundepsychologen, dass der Hund das Bild im Fernsehen gar nicht wahrnehmen kann, und der Fernsehhund hat nicht im geringsten gewuffelt, ja nicht einmal getapst. Trotzdem hat dre Hund gewuffelt, udn zwar in Richtung Fernseher (mit SAT-Schüssel, falls Sie neugierig sind).

Häufig Gebell bei Inspector Barnaby

Nun ja, bei „Inspector Barnaby“ in England besser bekannt als „Midsummer Murders“, da wuffelt er immer. Schon als John Nettles noch die überaus netten britischen Provinzmörder jagte, gab es reichlich Hunde in den Krimis. Aber seit Neil Dudgeon den modernisierten Barnaby gibt, hat auch Sykes die Bühne betreten – und der wuffelt sich schon mal durch die Sendungen.

Hundefernsehen bei Sehpferd?

Und weil Herrchen bekanntermaßen nur einen Anstoß braucht, um eine Fantasie zu entwickeln, sagte er kurz darauf: „Wir könnten eigentlich in jedem Zimmer einen Fernseher aufstellen, in Augenhöhe des Hundes. Dann würden wir nur noch ein paar Hunde-CDs benötigen, und der Wuffel wäre den ganzen Tag beschäftigt. Na ja, wenn er nicht schläft, oder die Zeitung zerkaut.“ Doch halt – da meldet sich der kreative EX-IT-Organisator und heutige Blogger in ihm und er sagt: „Eigentlich könnten wir ja Hundefernsehen produzieren – das gibt’s noch nicht.“

Was natürlich eine der üblichen Schnapsideen aus meiner Unsinns-Kreativwerkstatt war, denn in meiner echten Kreativwerkstatt gibt es keinen Fernseher.

Gibt's doch - Hundefernsehen

Doch nun schlage ich die Zeitung auf und finde eine Kritik am – Hundefernsehen. (1) Denn es gibt sie längst, die schrägen Gedanken – ganz offiziell. Dabei spielt man dem Wuffel in DOG TV angeblich „hundegerechte“ Filme vor, die seine Intelligenz anregen sollen und die auch zur Erziehung genutzt werden können. Na ja, und demnächst wahrscheinlich auch für das Entertainment von Herrchen und Frauchen.

Der Mensch ist lernwillig, aber der Hund macht ihn schwach

Ja, wenn das so einfach geht … dann muss ich mich schon nicht von der Hundeverhaltenstherapeutin anmotzen lassen, dass ich meinen Hund falsch behandle. Denn so viel ist mir schon klar: Der Hund macht eigentlich alles richtig, weil er’s nicht besser weiß und ich mache alles falsch, weil ich’s besser weiß und dem Hund dennoch nachgebe.

Na, wissen Sie .. mein Hund bekommt wenigstens Leckerli, wenn er ausnahmsweise tut, was ich will. Und was bekomme ich, wenn ich das tue, was die Hundetrainerin will?

(1) Ich las es heute in der LVZ, der Link führt zu einer anderen Zeitung