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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Beglimpfen – oder wie ich das Unantastbare tastbar werden lasse

Nachdem ich im Internet vor einigen Jahren erheblich verunglimpft wurde, möchte ich jetzt bitte ausreichend beglimpft werden. Dazu müsste ich natürlich erst zur Fraktion der Anspruchsdenker wechseln. Denn beglimpft zu werden, ist ein Menschenrecht, und das fordere ich jetzt ein, wie so vielen andere auch.

Die Ungeliebten wollen alle Geliebte werden, und das schreien sie dann in die Welt hinein. Freilich wollen sie dabei auf keinen Fall unschicklich werden, weshalb sie versuchen, unflätige Gedanken aus dem Gespräch fernzuhalten – doch sagt selbst – wie kommt man bei einem Date am Kaffeehaustisch zu flätigen Gedanken? Da hockt doch die Unzucht schon lauernd unterm Tisch, wie ein hungriger Sperling – aber von Zucht zu sprechen, traut sich auch niemand. Also vermeidet man züchtig all diese unzüchtigen Themen. Freilich erweisen sich die Gespräche dabei als reichlich unzulänglich, und man erkennt nicht zulänglich, ob die Herzen unnahbar entfernt bleiben müssen oder nahbar zueinanderfinden. So kann ein solches Gespräch ungebührlich lange dauern, ohne gebührliche Inhalte hervorzubringen. Ob es schicklich oder unschicklich ist, dies zu tun?

Um auf mich zurückzukommen: Vielleicht fände ich, wenn ich lange genug suchte, ja irgendwann ein Getüm, das für mich eine entsprechende Würdigung verfasst – kein Artikel-Ungetüm, wenn ich bitten darf, nur eine unglaublich schöne Würdigung, die wenigsten für mich glaublich klingt. Ich darf übrigens hier mit fug sagen, dass ich den einschlägigen Artikel über mich für Unfug halte. Falls sich weitere Unholde mit meinen Elaboraten beschäftigen sollten, erwarte ich zumindest, dass mich dafür eine Holde unter euch küsst.

Der Artikel ist natürlich der reine Unfug - wie ich mit fug und recht feststelle.