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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Der unsinnige Geschlechterkampf

Klar – der Geschlechterkampf braucht eine Bühne. Eine Selbstdarstellerin folgt den nächsten und manche Männer versuchen, mit kämpferischem Geist die Gegenposition einzunehmen. Sieger(in) ist, wer den meisten Beifall erhält. Grand Guignol für Gebildete.

Allerdings finden die Darstellerinnen und Darsteller nicht die Aufmerksamkeit, die sie gerne hätten. Und auch ihre Claqueure erweisen sich oft nur als Mitläufer(innen), die auch anderen linken oder rechten Ideologien folgen – Frauen eher links – Männer eher rechts.

Was realistisch ist - zum Beispiel Ökonomie

Fragen wir uns also, was wirklich stattfindet.

Erstens: Es ist kein Geschlechterkampf – worüber ich bisher sprach, sind reine Inszenierungen.
Zweitens: Der Umbruch hat längst stattgefunden. Frauen haben bessere Ausbildungen als vor 40 Jahren und sie könne sich eine unabhängige Existenz leisten.
Drittens: Frauen haben längst die Macht, ihre Partner(innen) frei zu wählen – gleich, ob es sich um Geschäfts- Liebes- oder Ehepartner handelt.

Das Thema ist also einerseits die Neuverteilung der Macht, zweitens der Umgang mit der Macht. Und drittens, wie sich die „neue Kultur“ mit den „gewachsenen Strukturen“ verträgt.

Nebenschauplatz: Kulturkampf gegen unsere Natur

Und zu allem Überfluss ist es noch der berüchtigte Kampf „Kultur gegen Natur“ – der heute wie gestern überwiegend in den Köpfen der Geisteswissenschaftler(innen) stattfindet. Denn Frauen wie Männer sind Primaten, und daran hat die Natur nichts verändert. Und egal, „wes Geistes Kind“ wir sind, sind wir eben doch „Natur pur“. Und das bedeutet: Frauen und Männer haben neben all ihren geistigen, schöngeistigen und liebenswerten Eigenschaften immer noch biochemisch gesteuerte Begierden – wie alle ihre Vorfahren der Gattung „Homo sapiens“.

Wir sind nicht "Irgendetwas" - wir sind die Gattung "Homo sapiens"

Was wir tun sollten? Vor allem, uns zum „Homo sapiens“ bekennen und nicht zum flüchtigen Zeitgeist. Und all die männlichen Guerilla-Kämpfer und weiblichen Gerechtigkeitsbataillone sollten sich darüber klar sein, dass der Krieg, den sie gerade gegeneinander führen, nicht als Unheil anrichtet.

Die Pickmeisha und der Internetjargon

Dieser Tage hatte ich das zweifelhafte Vergnügen, etwas über „lila Pillen“ zu lesen, und mit ihnen auch über Frauen, die nach einem „HVM“ mithilfe von „FDS“ suchen.

FDS, HVM, Pickmeisha und andere "Wortschöpfungen"

Zu viel Internetjargon? Ja, natürlich – was sonst. Bei FDS handelt es sich um eine als „neu“ vermarktete „Dating-Strategien für Frauen“. Der HVM ist das Zielobjekt, und es handelt sich dabei um einen Mann, der einen „Hohen Wert“ für eine Frau hat – jedenfalls für die Frau, die diese Strategie anwendet. Und dann kommt da noch ein Begriff, der für mich der eigentliche Stolperstein war: die Pickmeisha.

Auch Wissenschafler(nnen) verschleiern mit feministischem Vokabular

Allgemein gilt, dass die Wortherkunft im Dunkel liegt. An der Definition haben sich Psychologen/Psychologinnen und Redakteure/Redakteurinnen versucht, aber mehr als neue, ebenfalls verwirrende Begriffe kamen dabei nicht heraus, etwa „Interne Misogynie“, also die Frauenfeindlichkeit, die in Frauen wohnen könnte, volkstümlich „Stutenbissigkeit“ genannt.

Die Wurzeln der "Pickmeisha" - einfacher als gedacht

Um zu den Wurzeln der „Pickmeisha“ zu gelangen, reicht es eigentlich, im „Urban Dictionary“ nach dem „Pick Me Girl“ zu suchen. Eine solche Frau setzt auf die „Fassade des Andersseins“ damit kann sie sich von andren absetzen – und das funktioniert auch eine Weile. Was ihnen fehlt, ist allerdings ein „stimmiger“ Eindruck – das heißt: Ihr Verhalten harmoniert nicht mit ihrer Darstellung, ihre Emotionen passen nicht zur Fassade, und ihre Fähigkeiten sind in Wahrheit äußerst einseitig.

Spekulationen mit Namen für weibliche Erdenbürger

Wenn wir genau hinsehen, ist der Begriff des „Pick Me Girls“ nahezu identisch mit dem der „Pickmeisha“. Wer dennoch nach dem Begriff „Meisha“ (Pick-Meisha“) sucht, dürfte enttäuscht werden. Von Hebräisch über Arabisch und Russisch bis Hindi lauten die Angaben über die Herkunft des Begriffs, und nahezu einig ist man sich, dass es sich um eine „lebensfrohe“ Frau handelt. Auch dazu gibt das „Urban Dictionary“ eine treffende, zeitgemäße Auskunft. Sie wird dort als eine Frau bezeichnet, die sowohl bei Frauen wie auch bei Männern ausgesprochen beliebt und selbstbewusst ist. Das passt nicht so recht auf eine „Pickmeisha“. Wahrscheinlicher wäre eine Pick-Me-Isha, wobei Isha ebenfalls für viele Begriffe stehen kann, aber eben auch für „weiblich“. („Ische“, abgeleitet aus dem Hebräischen).

Anders als eine Pickmeisha sein - mit Psycho-Tricks?

Wer soweit gelesen hat, musste Geduld aufbringen, nicht wahr?

Die „FDS“ wurde übrigens von manchen Feministinnen begrüßt, die dabei offensichtlich ebenfalls auf den Jargon „sozialer Netzwerke“ hereingefallen sind. Denn im Grunde genommen ist diese „weibliche Strategie“ nur eine Umkehrung der Trickkiste der PUAs, also der männlichen Trickverführer. Die Online-Zeitschrift „The Verge“ analysierte das Verfahren kritisch und schrieb unter anderem:

Wie bei den Pick-up-Künstlern (PUAs) objektiviert die Female Dating Strategy oft das andere Geschlecht und verwandelt Dating in eine Art Spiel, das es zu gewinnen gilt.

Behauptet wird weiter, dass die Autorinnen gewisse Anleihen beim „Book of Pook“ gemacht hätten, ein Buch über Erfolgsstrategien für Männer, die auch den Bereich der Trickverführung behandelt.

Was soll eigentlich das Ziel des femininen Trick-Datings sein?

Die Frage nach den Zielen der „Female Dating Strategy“ wird unterschiedlich angegeben. Klar ist eigentlich nur, dass „Männer mit Werten“ gesucht werden. Im Vordergrund steht dabei die Behauptung, dass es sich um „innere Werte“ handelt, doch wird zugleich ein klischeehaftes, konservatives Verhalten gefordert. Die Vermutung, dass es sich um eine Art von „Goldgräbertun“ handelt, wird jedenfalls nicht widerlegt, obgleich sie ebenfalls im „Urban Dictionary“ zu finden ist:

Es ist eine zurückhaltende Methode für Frauen, in einem Mann einen Sugar Daddy zu erkennen, ohne zuzugeben, ein Sugar Baby zu sein.


Was will ein PUA, was eine FDS-Anwenderin?

Wenn wir uns ansehen, was PUAs beabsichtigen, werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede deutlich.

Ein PUA (Trickverführer) behauptet, dass er die Methoden kennt, schöne Frauen so zu manipulieren, dass sie denken, sie wollten unbedingt Sex mit ihm haben.

FDS-Anwenderinnen hingegen behaupten, sie könnten einen Mann so manipulieren, dass er sie anspricht, vergöttert und sie unbedingt heiraten will.

Beide Aussagen beruhen darauf, dass ein „geheimnisvoller“ Trick verwendet wird. Allgemein sagt man, dass es fragwürdig sei, eine Beziehung mit einem Trick zu beginnen. Aber es ist ungleich schwerer, einen Mann in eine Heirat hineinzutricksen als ihm Geld aus der Tasche zu ziehen. Und insofern: Ohne Tricks und Winkelzüge, ist das Leben zumeist einfacher – und Beziehungen werden im richtigen Leben gestaltet – nicht im Graubereich der sozialen Netzwerke. Wer sie meidet, hat mit Sicherheit die bessern Karten.

Zitat aus: The Verge
Für fast alle anderen Begriffe wurde das "Urban Dictionary" benutzt.
Über alle Begriffe, Teilbegriffe und Methoden wurde sorgfältig recherchiert, so weit es die "Erfinder" zuließen.

Würde, Tugend, Zurückhaltung als Waffen gegen den Liberalismus?

Der Angriff auf den Liberalismus kommt von ungewöhnlicher Seite: Die Journalisten und Autorin Louise Perry hat ein Buch geschrieben, dessen Klappentext klar aussagt, wer die Verlierer einer „zeitgenössischen, hypersexualisierten Kultur“ sind: Frauen, die gezwungen sind, die Exzesse männlicher Lust zu akzeptieren. Lesen sollten ihr Buch Frauen und Männer, die sich über die „abgeschmackten Denkweisen“ unserer „ultraliberalen“ Gesellschaft Sorgen machen.

„Ultraliberale Gesellschaft“? Ich muss lange suchen, um in Deutschland ein „ultraliberale Gesellschaft“ zu entdecken oder eine andere übertrieben freiheitliche Gesinnung. Übrigens ist interessant, was im Klappentext ihres Buches als Alternative zur freiheitlichen Gesinnung angeboten wird: Würde, Tugend und Zurückhaltung. Das klingt auf den ersten Blick natürlich sehr „edel“ – doch was passiert, wenn wir unsere Emotionen wieder zurückfahren? Kommen wir dann auf die bürgerliche Gesellschaft des 19. Jahrhunderts zurück, in der genau diese Werte auf den Etiketten standen, während im Inneren durchaus häufig Willkür, Gewalt und Unterdrückung herrschten?

Ihr Buch: The Case Against the Sexual Revolution

Die Pseudo-Narzisstin

Die meisten Menschen, die als „Narzissten“ bezeichnet werden, sind in Wirklichkeit keine. Gewöhnliche Mitmenschen verpassen ihnen das „Etikett“, und klebt es einmal auf einer Person, so ist sie bereits abstempelt.

Reden wir also von Pseudo-Narzisstinnen und Pseudo-Narzissten. Die meisten Autorinnen und Autoren setzen beim Geschlecht den Hebel an: Frauen sind dabei grundsätzliche „andere Narzissten“ als Männer. Beispielsweise so:

Sie denken, dass sie nur gemocht werden, wenn sie etwas Besonderes sind. Die äußere Fassade sei ihnen extrem wichtig. Schönheit, Schlankheit, Jugendlichkeit – alles müsse perfekt sein.

Vielfach wird gesagt, Frauen seien eher „innere Narzisstinnen“. Sie fühlen sich glücklich, wenn sie bewundert und anerkannt werden, und dazu gehöre nun eben auch „das Aussehen“ und „oberflächliche Werte“, die andere an ihnen bewundern. Diese Aussage ist allerdings so allgemein, dass sie für Pseudo-Narzisstinnen und auch für Frauen gilt, die von Psychiatern so eingestuft werden.

Narzissten - anderes Geschlecht, andere Eigenschaften?

Die Trennung nach Geschlechtern könnte darauf zurückzuführen sein, dass zu einem „richtigen“ Narzissten ein machtvoller Job gehört. Die gottähnliche Großartigkeit, die viele männlich Manager an den Tag legen, ihr neurotisches Potenzial und ihre innere Unsicherheit sind oft beschrieben worden. Diejenigen, die solche Tendenzen haben, erkennt man schnell: Sie fordern Bewunderung ein, manipulieren, kanzeln andere ab und holen sich ihre private Selbstbestätigung durch Kindereien.

Frauen als Managerinnen - Größenwahn inklusive?

Handeln Frauen, die solche Positionen annehmen, wirklich anders? Vergessen wir nicht, dass „Narzissmus“ häufig bei „großen Mackern“ festgestellt wurde – von diesen stammen auch letztlich die Kriterien. Dabei ergibt sich die Frage, ob solche Positionen überhaupt angestrebt werden, wenn die Person nicht von vornherein einen Größenwahn verspürt. Überhaupt war und ist die Frage, wie viel Selbstherrlichkeit eine Person haben soll, darf oder kann, die auf einer hohen Hierarchiestufe steht.

Ja mehr Frauen in Führungspositionen kommen, umso mehr wird sich erweisen, wie eiskalt, unberechenbar und unbelehrbar sie sind. Oder, im positiven Sinne gesprochen, wie visionär, fordernd oder gar messianisch ihre Ausstrahlung ist. Sie werden aller Voraussicht nach nicht von „weiblichen Motiven“ geprägt sein und nicht wegen ihrer schönen Beine oder ihres schönen Hinterns bewundert werden wollen.

"Weiblicher" Narzissmus?

Was jetzt über „weiblichen Narzissmus“ geredet wird, spricht eher für das Mode-Püppchen, das Körper und Klamotten spazieren führt. Oder für die Edelschlampe, die stolz daraus ist, dass jeder Mann sich die Finger nach ihr leckt. Oder eben auch für die „klassische“ Zicke oder „Drama Queen“ die sich daran freut, wenn andere ihre Allüren aushalten müssen.

Das „Innere“? Die Psychologie spricht von „fehlendem Selbstwertgefühl“ und meint damit, dass sich die Person ihres eigenen Wertes nicht bewusst ist. Diese Personen beziehen ihre Wertigkeit aus der Bewunderung durch andere. Ob man sie bewundert, hasst oder belächelt – sie wertend dies als Bestätigung ihrer Sucht, auf der Rampe zu stehen und ihre Show abzuziehen - im Bösen wie im Guten.

Spalten Presseerzeugnisse die Gesellschaft?

Was soll ich von einer Presse halten, die versucht, die Gesellschaft zu spalten? Was von „seriösen“ Redakteurinnen und Redakteuren, die Ideologien unter Wahrheiten mischen?

Politisch klar - erzkonservativ oder links-sozialistisch

Klar – die linke Presse ist bekannt dafür, einen Keil zwischen „Arm“ und „Reich“ zu treiben. Das gehört sozusagen zu „ihrer DNA“. Und auch klar, dass es nicht die Armen sind, die ihnen nachlaufen, sondern die Unzufriedenen, die Systemkritiker und die übrig gebliebenen Kommunisten. Nicht besser ist die rechtskonservative Presse, die am liebsten sehen würde, wenn „das Deutsche Wesen“ wieder in die Gesellschaft einziehen würde. Klar, dass solche Presseerzeugnisse sich „hart am rechten Rand“ entlangarbeiten.

Neue Ideologien aus der Soziologie schöpfen?

Doch was bringt Redakteurinnen (und manche Redakteure) dazu, sich in Wort, geistiger Haltung und emotionaler Ausrichtung ganz im Sinne der „Genderideologie“ zu äußern? Und warum werden dabei häufig Keile zwischen „Frauen und Männer“ getrieben? Und nicht zuletzt: Warum weisen diese Leute den Männern die Schuld an allen Miseren zu?

Ich las gerade, dass immer mehr Männer ungewollt single bleiben und „selber schuld daran sind“. (1) Diese „Zuweisung der Schuld“ an einem ungewollten sozialen und emotionalen Zustand entspringt nicht nur einer Ideologie, sondern ist – mit Verlaub – ein rotzfrecher Übergriff. Ich bin ganz sicher, dass sich die entsprechenden Schreiber(innen) dabei voller Empörung auf „Wissenschaftler“ berufen werden. Das ist ja die „neue Masche“ – ideologisierte Thesen als „wissenschaftliche Wahrheiten“ zu vermarkten. Und zwar immer gerade so, dass man den Hintergrund nicht erkennen kann.

Manchmal entlarven sie sich, zum Beispiel, wenn Wörter verwendet werden, die nur im Sozilogenjargon existiere, wie etwa die Umwertung der Misogynie als allgemeines Kulturphänomen. Zitat:

(Das Wort zielt heute auf …) die tiefe gesellschaftliche Verankerung von Frauenfeindlichkeit, die oft durch individuelles Verhalten verdeckt wird. Dieses Begriffsverständnis mein die strukturelle Benachteiligung von Frauen, die Nicht-Beachtung von Frauen, fehlende Empathie für Frauen oder die geringe Anerkennung der Arbeit von Frauen. Auch internalisierte Misogynie, also die Geringschätzung von Frauen durch Frauen, ist eine Erscheinungsform.

Schreiben im Soziologen-"Neusprech"?

Wenn eine Autorin oder ein Autor den Begriff „das soziale Geschlecht“ verwendet, wo jeder andere Mensch an das biologische Geschlecht denken würde, ist ebenfalls Vorsicht geboten. Diese Leute benutzen den Begriff ja nicht „zufällig“ so, sondern in der Absicht, „Neusprech“ aus dem Soziologen-Jargon durchzusetzen.

Wie das alles kommt? Ich denke, traditionell neigen sogenannte „Intellektuelle“ dazu, das mathematisch-naturwissenschaftliche Denken oder gar das logische Denken generell als „minderwertig“ zu bezeichnen. Stattdessen wird ein stark koloriertes Meinungswissen aus der Geisteswissenschaft vertreten, das dem „Deutschen Intellektuellen“ als höherwertig gilt.

(1)Auf den Beitrag der NOZ kann ich nicht verlinken, da er vom Verleger für Eigenwerbung genutzt wird, die Inhalte aber unterdrückt werden.