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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Den Krieg ausnutzen – tut es die Presse nicht längst?

Ich bekam heute eine E-Mail, durch die werbetreibende Blogger gewarnt werden, den Krieg auszunutzen, zu leugnen oder zu billigen.

So weit die Warnung an Blogger. Ich bin nicht betroffen, weil ich den Dienst nicht aktiv nutze.

Doch bei dieser Gelegenheit fällt mir auf, dass die deutsche Presse den Krieg übermäßig in den Vordergrund drängt. So weit es dabei um aktuelle Nachrichten und erschütternde Tatsachen handelt, ist das ihre Pflicht. Doch die Medienleute wissen auch, dass sich Fakten nur schwer vermarkten lassen. Spektakuläre Meinungen werden viel häufiger gelesen. Und genau dieser Eindruck bleibt bei mir hängen: Das wird der Krieg durchaus ausgenutzt, um an Popularität zu gewinnen. Markige Worte überall. Beim Grauen auf den Straßen kann man nicht übertreiben – bei Einschätzungen der wirklichen oder angeblichen „Lage“ aber schon. Zum Beispiel fordert ein großer Teil der Presse mehr Sanktionen, aber man sagt dem Bürger nicht, dass es für ihn Verzicht bedeuten würde. Im Gegenteil. Die nächste Stufe der Eskalation wird gleich nachgeschoben: Da muss der Staat eben ausgleichend eingreifen.

Wer trägt die Verantwortung? Wissenschaftler und Journalisten am Ende nie

Journalisten wissen bekanntlich alles besser. Eines der „Totschlagargumente“ ist derzeit, dass die Wissenschaft bewiesen hat, dass wir ohne russisches Öl, Gas und was sonst noch auskommen können. Was diese Journalisten nicht sagen: Solche Prognosen sind so hart auf Kante genäht, dass sie jederzeit platzen können. Und dann stünden nicht etwas die Journalisten in Hosen mit geplatzten Nähten da, sondern die Politiker. Und die Wissenschaftler? Die labern sich am Ende irgendwie heraus. Verantwortung übernehmen sie nicht, und sie fliegen auch nicht aus ihren Jobs heraus, wenn sich eine Prognose als falsch erweist.

Das Ego der Scholz-Gegner

Besonders unverschämt halte ich die Angriffe eines Herrn Hofreiter auf den Bundeskanzler. Offenbar fühlt er sich, nachdem er die Ukraine gemeinsam mit zwei anderen Abgeordneten besuchte, bereits als Wortführer einer Anti-Scholz-Bewegung. Das tut seinem Ego gut, bringt Deutschland aber gar nichts ein.

Wir haben genug zu tun - auch ohne ungebetene Ratschläge

Was wir tun können? Fast gar nichts, außer die Menschen aufzunehmen, die vor dem Krieg flüchten. Und wir können alles tun, damit sich der Krieg nicht ausweitet. Vielleicht könnten wir auch noch helfen, Frieden zu stiften. Damit hätten wir eigentlich genug zu tun.