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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Schieß in den Wind, 2020!

Was das Jahr brachte? So schlecht war es nicht. Immerhin konnte ich zwei Mal unbeschwert in Urlaub fahren. Die kleinen Stupser, die manchmal meinen Körper anfeinden, hielten sich in Grenzen. Nein, das Jahr war nicht so schlecht.

Warum ich dennoch sage: „Schieß in den Wind, 2020?“

Öffentlichkeit - jeden Tag neuen Unfug von sich geben?

Weil ich mir so viel Unsinn anhören musste wie noch nie zuvor. Von „Corona-Rebellen“ und „Corona-Experten“, insbesondere aber von der Politik. In der Krise zeigt sich das Unvermögen – ich habe es während meiner Berufstätigkeit oft erfahren. Ich halte Old Conny (1) immer noch für einen total verschlagenen alten Mann, der das Volk belog. Doch der hatte immerhin die Chuzpe, zu sagen: „Was geht mich mein Geschwätz von gestern an?“ Wörtlich hieß es eigentlich anders:

„Aber meine Herren, es kann mich doch niemand daran hindern, jeden Tag klüger zu werden.

Nein, dieser Tage werden Politiker nicht jeden Tag klüger, sondern sie erfinden jeden Tag eine neue Ausrede dafür, dass sie gar nichts wissen. Und sie verschleiern täglich aufs Neue, dass sie recht wenig können.

Appelle, Ausreden und Anschuldigungen - das war die Pandemie-Politik 2020.

Das verwirrt das Volk, und einige treibt es auf die Palme. Im Frühjahr konnten sich noch alle fein darauf hinausreden, dass niemand die Pandemie voraussagen konnte. Das sieht jeder ein. Aber dass Politik und Verwaltung im Winter 2020 immer noch das Volk verantwortlich machten (und dies immer noch tun), ist eine Unverschämtheit. Und niemand entschuldigt sich, legt bessere Pläne vor oder tritt vor das Volk und sagt: „Verzeiht mir, ich habe versagt.“ Damit sind, im Übrigen, nicht nur die Fernsehgesichter gemeint, sondern auch all die anderen, die einen schlechten Job gemacht haben.

Die Folgen falscher IT-Politik: die Kosten steigen

Was die IT betrifft: Sie sieht glorreichen Zeiten entgegen, denn der Nachholbedarf in Deutschland ist immens. Und ich meine wirklich nicht die Corona-App, die von gutem Willen getragen wurde, aber letztlich zu einem überteuerten Spielzeug verkommen ist. Sie kann nach wie vor nützlich sein - insbesondere, wenn ihr nach wie vor vielen Menschen begegnet oder extensiv die S-Bahn benutzt.

Gerade das Beispiel Corona-App zeigt - wer zu spät kommt, der wird mit hohen Entwicklungskosten gestraft. Und das werden Regierungen und Behörden auch in Zukunft spüren: Die guten Leute, sind nicht nur längs vergeben, sie sind auch enorm teuer. Und wer etwas „sofort“ will, zahlt Mondpreise. Die ARD hat einmal errechnen lassen, was mit einem Budget von zwei Mio. Euro erreicht werden kann. Man kann 20 der besten Programmierer mit den höchsten Tagessätzen dafür bekommen und den gesamten Overhead damit finanzieren. (Tagessatz mit 2.000 Euro kalkuliert,2).

Gesundheitsämter und Schulen arbeiten – teils wegen er Bürokratie, teils wegen mangelnder Entscheidungsfreude der Verantwortlichen, aber durchaus auch wegen ihrer Sturheit – noch immer ohne ausreichende IT-Unterstützung. Und mit jedem Tag wird das wertvolle Gut IT-Kapazitäten rarer.

Genug gesagt. Man könnte argumentieren, „wer nicht hören will, muss fühlen“. Aber am Ende werden die Mehrkosten aus dem Steueraufkommen bezahlt, und wir alle könnten unter einer der anderen Folgen leiden. Nur die Damen und Herren aus Ämtern, Behörden, Regierungen und Parlamenten werden – abermals – jede Schuld von sich weisen.

Schieß in den Wind, 2020! Ich persönlich habe Hoffnung für 2021.

Und ich wünsche euch allen kein gutes, sondern ein weitaus besseres 2021, und das aus vollem Herzen.

(1) Konrad Adenauer, deutscher Bundeskanzler .
(2) Analyse der ARD.

Der Bürger ist zu doof, um eine Mülltonne zeitig herauszustellen

Der Morgen beginnt mit einer ungeleerten Tonne einem höflichen Anruf bei der Abfallwirtschaft. Offenbar hat man den Mitarbeiterinnen dort eingeschärft: „Der Bürger ist zu blöd, um etwas richtig zu machen.“ Also wird zunächst versucht, den Beschwerdeführer verantwortlich zu machen. „Wissen Sie, die Müllabfuhr kommt manchmal schon ziemlich früh“. Aber sich nicht schon am Vortag um 23 Uhr, oder? Erst dann bequemt man sich gnädigst, „doch mal nachfragen“ zu wollen.

Im Grunde heißt das: „Entschuldigen Sie bitte, ich werde mich sofort darum kümmern“.

Aber hat man das nötig? Offensichtlich nicht.

P.S: Übrigens gab man sich später versöhnlicher - es war wohl noch zu früh für die Verwaltung.