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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Nordstream Zwei

Nichts ist für Deutschland wirtschaftlich vernünftiger, als das Gas aus Russland über die Ostsee-Pipeline zu beziehen. Andere EU-Länder sehen das vielleicht anders. Die Argumente der USA gegen die neue Pipeline sind an den Haaren herbeigezogen, denn das Erdgas kommt heute schon aus Russland – über verschiedene Pipelines. Eine der Leitungen verläuft durch die Ukraine, die Slowakei und Tschechien und versorgt auf diesem Weg zahlreiche EU-Länder mit Erdgas, auch Deutschland. Wegen der Durchleitung durch die Ukraine gab es in der Vergangenheit mehrere Probleme, sodass einzelne Länder, die keine Bevorratung betrieben, Sorgen um ihre Energieversorgung hatten.

Sicher ist eine Abhängigkeit von Russland gegeben. Aber wie wollen die USA eigentlich die Gasversorgung in Europa sicherstellen, falls sie diese gerne übernehmen würden?

Was wird aus Huawei?

Die schlechte Nachricht: Der US-Präsident nutzt seinen langen Arm, um den Gebrauch von Huawei-Handys einzuschränken – aus Gründen der „nationalen Sicherheit“, wie es nebulös heißt. Die gute Nachricht: Vielleicht schaffen es die cleveren Chinesen, ein eigenes Betriebssystem für ihre Handys (und auch für die vielen anderen) zu entwickeln. Was das alles bedeuten könnte? Mehr will dieser Blogger wissen.

Haben wir nicht gelernt, dass Monopole den Wettbewerb verhindern?

Und nun kommt mir nicht damit: „Die Chinesen spionieren uns aus“. Sagt mir lieber, wer uns noch nicht ausspioniert, belästigt und anderweitig mit Dummheiten übergießt.


Der Iran – von den USA verlassen, von allen anderen nicht?

Es lohnt sich nicht, einige Staaten der Erde als „Schurkenstaaten“ zu verorten und sie zu ächten. Würde man dabei ehrlich sein, so wäre die Liste lang und würde auch einige Staaten beinhalten, die uns (noch?) lieb sind.

Die USA sind da ganz anderer Meinung. Für sie stehen die Schurkenstaaten fest und die Edelstaaten natürlich auch. Und so machen sie derzeit (einmal mehr) Front gegen den Iran. Allerdings sind sie damit diesmal so gut wie allein.

Natürlich können die Amerikaner glauben, was sie wollen. Nur: Irgendwann wird das benachbarte Syrien wieder von Grund auf neu aufgebaut werden müssen – egal, unter welchen Machtverhältnissen. Und wer wird schon mit einem Land Geschäfte machen wollen, das heute Verträge schließt und sie morgen wieder bricht?

Der US-Botschafter in Deutschland gab dazu einen schlechten Einstand.

Vielleicht sollte Herr Trump einmal daran denken …


Wer’s nicht versteht: Es geht um die Lynchjustiz in den Südstaaten.

Dazu schrieb Die Zeit 2013:

Jede Wahl, jede einzelne politische Versammlung begleitete der Klan fortan mit Massakern an Schwarzen und deren Verbündeten. In North und South Carolina gab es gleich in den ersten zwei Jahren nach dem Bürgerkrieg 197 Lynchmorde.


Sicher, das ist lange her – aber erst neulich las ich wieder, dass dunkelhäutige Künstler in den USA auch noch in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts massiv behindert wurden, wenn sie sich für Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit einsetzten.

Unvergessen ist als musikalischer Protest – neben „Strange Fruit“ auch „Fables of Faubus“ von Charles Mingus – weniger dramatisch formuliert, aber eines der wenigen musikalischen Werke, die dem weißen Amerika jener Zeit (1957) den Spiegel vorhielten.

Wahl verloren, weil sie eine Frau ist?

Ach nee – Frau Clinton hat die Wahl nicht verloren, weil sie die falsche Strategie hatte und nicht genügend Ansehen genoss – sondern weil sie eine Frau ist.

Soweit zur Logik des Feminismus. Nein, die Frauenbewegung ist nie zu Ende. Der Sozialismus auch nicht … von anderen politischen Extremen einmal ganz zu schweigen. Und Ideologien leben ewig, weil sie Ideologien sind.

Originaltext:

But the toxic narrative about women that emerged from this election … is more proof than we could ever want that the women’s movement is unfinished everywhere.