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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

FDP - Lindner strahlt - wie lange noch?

Das Desaster der FDP wird vor allem deswegen in der Presse weniger beachtet, weil die anderen Parteien weitaus mehr im Fokus stehen.

Doch machen wir uns nichts vor: Die FDP ist eher eine Partei derjenigen geworden, die sich (warum auch immer) für „etwas Besseres“ halten - und sie ist keine Hüterin des Liberalismus mehr. Liberal sein kann heute (fast) jeder, außer der AfD und ein Teil der verbohrten Kommunisten in der Linkspartei. Was letztlich bedeutet: Die FDP hat ihr Alleinstellungsmerkmal verloren. Wenn der Herr Lindner dann parteiintern die „Vertrauensfrage“ stellt, und schon weiß, dass er sie gewinnt - dann ist das ein Possenspiel - oder genauer: die Fortsetzung des Thüringer Possenspiels.

Was bleibt der FDP noch? Ein paar Stammwähler? Einige Hoteliers, Manager und Zahnärzte? Dazu einige Bewunderer, die Arroganz für Bildung halten?

Der unerträgliche Herr Lindner

Dieses Zitat ist sicherlich das Unerträglichste, was ich dieser Tage las.

Von Kindern und Jugendlichen kann man nicht erwarten, dass sie bereits alle globalen Zusammenhänge, das technisch Sinnvolle und das ökonomisch Machbare sehen. Das ist eine Sache für Profis.


Das war der Gipfel der Arroganz. Wie kann sich dieser Herr Lindner eigentlich noch halten, wie Wähler für seine Art von FDP gewinnen? Was will er den jungen Menschen sagen? Vielleicht: „Eure Sorgen sind mir scheißegal, ihr interessiert mich eigentlich nicht, und eure Zukunft ist mir keinen Cent wert?“

Ich habe diese lachhafte und aus meiner Sicht unflätige Oberlehrerhaftigkeit und Abkanzelungs-Strategie schon einmal erlebt, als der greise Herr Adenauer Kanzler war. Damals wurde die Jugend systematisch unterdrückt, und jeder innovative Gedanke wurde sofort abgewürgt. Das hat sich später gerächt. Und überhaupt: Wir benötigen die Gedanken der Jugend auch dann, wenn sie nichts in unser Weltbild passen (und in das von Herrn Lindner sicher überhaupt nicht), denn sie werden sich länger in der Zukunft aufhalten als wir.

Ach nee, Herr Lindner …

Immer noch - nie wieder FDP
Herr Christian Lindner machte gerade wieder von sich reden. Und man höre und staune: Er könnte sich vorstellen, wieder eine sogenannte Jamaicakoalition anzustreben … (Zitat)

… wenn eine geänderte politische und personelle Konstellation mehr Erfolg verspricht als 2017.


Ach, du liebes Lieschen. Mit wie viele Prozent will Herrn Lindner dann auftrumpfen? Mit sechs oder sieben Prozent? Ähm … falls es dann überhaupt für ihn und seine Mitstreiter für einen Parlamentssitz reicht, was lange noch nicht sicher ist.

Eine neue personelle Konstellation? Da fällt mir doch noch etwas ein … wie wäre es mit dem Austausch der Führungsspitze bei der FDP?

Lindner - das Versagen des Strahlemannes und die Häme

Lindner – ein trauriges Kapitel in der Geschichte der FDP

Es ist eine Sache, grandios zu siegen. Das mag man der FDP immer noch gönnen. Eine ander Sache ist, grandios zu versagen und alles erreichte sinnlos zu vergeigen - das Kunststück hat gerade Herr Lindner vollbracht. Nun aber macht dieser Herr Lindner den alles entscheidende Fehler: Er behauptet, nicht versagt zu haben, über keine Selbstkritik, sonder zeigt weiterhin öffentlich seine Selbstherrlichkeit vor.

Was passiert in so einem Fall?

Alle, die der FDP eine Chance geben wollten, und fast, alle, die jetzt FDP gewählt haben – sie alle werden der Partei nun den Rücken kehren. Diejenigen, die glaubten, den deutschen Kabarettisten und FDP-Gegnern wenigstens für ein paar Monate ihre schnöselige Selbstgefälligkeit austreiben zu können, stehen nun mit dem Rücken zur Wand. Denn all die Kabarett-Schnösel sollten recht behalten: Mit dieser FDP und dieser Führungsspitze ist kein Staat zu machen.

Spott und Häme – das begleitet die FDP seit Jahren. Und man muss gerechterweise sagen, dass dies im Wesentlichen an den Führungspersönlichkeiten neuerer Zeit lag. Lindner hätte die Chance gehabt, das Blatt zu wenden.

Nun wird die Häme der Kabarettisten, der Presse und der Politiker über ihn hereinbrechen – und diesmal zu Recht. Und mancher, der die FDP im Sinne des liberalen Geistes gewählt hat, wird nun erkennen, dass zwischen der FDP-Sicht der Dinge und dem Liberalismus inzwischen Welten liegen. Und Lindner hat keine Chance, aus dieser Falle wieder herauszukommen.

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FDP – das Scheitern auf der ganzen Linie

Ich bin liberal - aber ich will diese FDP nicht
Herr Lindner hat es also geschafft, die Koalitionsverhandlungen gegen die Wand zu fahren. Er mag sich als Sieger fühlen, doch in Wirklichkeit ist es die Geschichte seines Scheiterns. Inwieweit er damit auch der Partei geschadet hat, steht noch nicht fest – doch seinen Wählern hat er auf keinen Fall einen Gefallen getan. Und er hat – auch das darf gesagt werden – damit möglicherweise auch Deutschland geschadet.

Da wäre noch eine Anmerkung: Die FDP ist ins Parlament sozusagen „auf Bewährung“ eingezogen. Das heißt, die Wähler, die von seinen eigenartigen Vorgängern und ihrem Verhalten die Nase voll hatten, haben bei der letzten Wahl mal wieder einen Versuch gemacht mit Herrn Lindner und seiner Partei.

Ob diese Chance verspielt wurde, wird sich bald zeigen – jedenfalls hat die FDP noch nichts geleistet – außer zu demonstrieren, dass sie sich zum Koalieren oder Regieren eher nicht eignet. Das muss man nicht beweisen: Koalitionen erfordern Toleranz und Kompromisse, und von beidem war bei der FDP nicht viel zu bemerken. Eine Zeitung mutmaßte heute sogar, die FDP fürchte sich vor der Verantwortung des Regierens. Tatsächlich gab es schon kurz nach der Bundestagswahl Äußerungen, die darauf hindeuteten, dass die Lust am Regieren nicht sonderlich groß war.

Ich persönlich habe meine Konsequenz bereits gezogen – ich bleien liberal, aber ich distanziere mich von der FDP. Nicht wegen der Partei und ihrer Programme an sich – sondern ausschließlich wegen der Arroganz ihrer Führungspersönlichkeiten.

Die Pressestimmen sind heute relativ eindeutig - nur ein paar Beschwichtiger und Parteigänger reden die FDP und ihre Führung noch schön.