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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Was sagte Wolodymyr Selensky der BBC?

In einem Interview der BBC mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selensky wurde von diesem behauptet, dass mache europäische Staaten „Geld auf der Basis von Blut machen“. (1) Dabei wurde Deutschland namentlich erwähnt. Neben dieser Formulierung fällt vor allem auf, dass der Präsident keinen Plan für einen künftigen Frieden hat, was angesichts der Lage verständlich ist, aber dennoch Fragen aufwirft.

Ich empfehle jedem, dieses Interview anzusehen und die Untertitel zu lesen. Der BBC-Reporter spricht englisch, und Herr Selensky antwortet zunächst in der Landessprache, die ins Englische übersetzt wird. Später gibt er die Antworten auf Englisch, sodass sich das Interview für viele von euch recht gut verfolgen lässt.

(1)im original: "How can you make money out of blood?"

Hinweis: Der Link wurde am 12.06.2012 ersetzt.

Besinnen auf Deutschland

Zahllose Kräfte in Deutschland haben in den letzten Monaten versucht, Keile in die Gesellschaft zu treiben. Welche Anteile „Links“ und „Rechts“ dabei hatten, sei dahingestellt. Beide wollen jedenfalls eine „anderes Deutschland“, das den Übrigen wie ein Schreckgespenst vorkommt.

Kritik an der Regierung?

Die Regierung hat es dabei schwer - und es wäre dringend nötig, sie zu unterstützen, statt Grabenkämpfe mit ihr zu beginnen. Es ist klar, dass einige nicht mit der Politik der „behutsamen Sozialpolitik“ der SPD einverstanden sind. Andere beklagen den „Radikalismus“ der Grünen, der gar nicht existiert, während sich die FDP (1) derweil darin sonnt, dass die Eigeninteressen ihrer Wählerschaft langfristig gerettet wurden. Vor allem seitens der FDP muss noch etwas nachgebessert werden, wenn sie in Deutschland glaubwürdig bleiben will.

Unsicherheitsfaktor CDU

Die CDU hat sich seit dem Regierungswechsel darin geübt, der Regierung Vorwürfe zu machen und Debatten zu provozieren, die an den Haaren herbeigezogen sind. Ich hoffe dringend, das die CDU zu einer verlässlichen Volkspartei zurückfindet, aber dazu benötigt man ein Konzept. Und ob Herr Merz einen Plan für die zukünftige Politik der CDU hat, steht noch aus. Die Ministerpräsidenten von CDU und CSU führen sich mindestens teilweise auf wie die kleinen Könige. Diejenigen, deren Denkweise an den Grenzen ihrer Königreiche (oder eben ihrer Freistaaten) endet, sollten sich endlich darauf besinnen, dass wir „ein Volk“ sind.

Mehr Gemeinsamkeit, mehr Zusammenhalt

Solidarität tut not - vor allem nach innen, egal, ob man Opposition betreibt; Landespolitik für wichtiger hält oder Ideologien verfolgt. Am Ende feixen immer nur jene, die erneut feststellen können: Der Spaltpilz, den sie verbreiten, wirkt.

(1) Sehpferd vertritt den Geist des Liberalismus, nicht die Interessen der Freien Demokratischen Partei

Unser Land ist gespalten? Was soll denn das?

Es sind die Minderheiten, die unser Land zu spalten versuchen. Die Besserwisser, die arroganten „Spaziergänger“, die großmäuligen Schwätzer der sozialen Netzwerke - und auch einige, die glauben, "Gutes" zu tun.

Ein Teil der Presse, mal seriös, mal unseriös, nimmt diese Anschuldigungen auf. Wie kann der Bundeskanzler sagen, unser Land stehe zusammen, wo doch im Osten jeden Montag ein paar „Spaziergänger“ zu zeigen versuchen, dies sei nicht der Fall? Lebt der Bundeskanzler in einer Parallelwelt?

Die Parallelwelt - eine Welt der Minderheiten?

Oder sollte die Presse gerade in einer Parallelwelt leben? Es gibt in Deutschland Minderheiten: Evangelikale, esoterische Kreise, Impfgegner, Ideologen, politische Separatisten und noch ein paar mehr Menschen, denen der „Mainstream“ nicht gefällt. Sie mögen mal ehrbarer sein und mal wegen ehrbar - das steht gar nicht zur Debatte. Aber alle können, wenn sie denn wollen, die Gesellschaft „spalten“ - vorausgesetzt, man schenkt ihnen die nötige Öffentlichkeit, um dies zu ermöglichen. Allerdings sind die Mehrheiten relativ resistent gegen Spaltungsversuche.

Nein, wir haben in Deutschland keinen „Rütlischwur“. („Wir wollen sein ein einzig Volk von Brüdern, in keiner Not uns trennen und Gefahr.“ (1)) Aber wir haben zwei gute Möglichkeiten, im Zug „Deutschland“ zu reisen - gleich, ob in der ersten oder zweiten Wagenklasse. Darüber hinaus haben wir alle die Möglichkeit, die wirtschaftliche, politische oder intellektuelle Macht der Führung zu beeinflussen - das heißt, an der Führung des Zuges teilzuhaben. Und ja, natürlich können wir an den Zug „Deutschland“ noch einen Wagen anhängen, der alle ausbremst. Das würde geschehen, wenn wir den Minderheiten zu viel Gewicht beimessen würden.

Und insofern: Nein, dieses Land ist nicht gespalten. Und niemand, der Deutschland von innen auszubremsen versucht, tut diesem Land etwas Gutes.

(1) Schiller: Wilhelm Tell.

Unvernunft und Corona in Deutschland

Dieser Tage wurde ich provokativ gefragt, warum die geimpften Menschen so „fahrlässig“ wären, einfach ihre Privilegien zu nutzen.

Im Grunde bewegt unser Land eine ganz andere, wesentlich ernstere Frage, auch wenn sie selten gestellt wird: Können wir mit „einem Drittel ungeimpfter Personen“ durch die Pandemie kommen?

Was, wenn wir die Frage mit „wahrscheinlich nicht?“ beantworten würden? Wäre des den Impfgegnern „völlig wurscht?“ Und falls die Antwort „Ja“ wäre, würden sich dennoch jeden Tag, der jetzt vergeht, aus der Verantwortung herauszustehlen udn sich auf ihre „Freiheitsrechte“ berufen?

Was bedeutet „Verantwortung“ jetzt?

Eine der verborgenen Fragen wäre natürlich: Geht es wirklich „ausschließlich“ um das „Drittel von Impfverweigerern“? Oder geht es sowohl bei Geimpften wie auch bei Ungeimpften darum, sich nicht aus purem Leichtsinn oder aus Vergnügungssucht in Gefahr zu begeben? Beides zeugt nicht unbedingt für Gemeinsinn oder Verantwortungsbewusstsein. Und währen die „Durchimpfung“ messbar ist, kann die Verantwortungslosigkeit so wenig gemessen werden wie der Leichtsinn.

Mehr Impfwillige sind wichtig - auch Konsequenz bei 2G

Immerhin gibt es gegenwärtig deutlich mehr „Impfwillige“, oder sagen wir mal, Menschen, die sich nun doch (endlich) impfen lassen.

Der folgende Dialog mag typisch dafür sein:

Patient: Ich brauche einen Impftermin!

Rezeptionistin: Wie haben bereits eine lange Warteliste, deshalb kann ich Ihnen heute noch nicht sagen, wann wir sie impfen können. Aber Sie können jederzeit zum Impfzentrum gehen, wenn Sie sofort geimpft werden wollen.

Patient: Ich will ja gar nicht geimpft werden, aber ich verliere meinen Job, wenn ich mich nicht impfen lasse.


Weniger Impfverweigerer und mehr Vernunft sind gefragt

Deutschland wird mit einem Restsatz von Impfverweigerern durchaus aus der Pandemie herauskommen - andere Länder haben dies schon bewiesen. Die Frage ist aber, mit viel Unvernunft, Eigensinn und bewusster Risikoignoranz wir rechnen müssen - und dabei müssen wir auch auf jene achten, die bereits geimpft sind.

Deutschland: Verkaufen kann jeder - Änderungen sind unerwünscht

Das Gleiche, aber aus Leder bitte ... ausweichende Antworten, sonst nichts ...
Im Internet bieten zahlreiche Hersteller „Lederhüllen für Handys nach Wunschmaßen“ an. Teils zeigen sie, wie toll ihre Ledermanufakturen arbeiten.

Geht nicht, können wir nicht ...

Fragte man dort an, ob sie eine Hülle für ein bestimmtes Handy herstellen können, so bekommt man ausweichende Antworten. Dabei wäre dies ganz einfach: Innen eine passende Kunststoffhalterung einzukleben fällt leicht. (Sie ist sowieso nur eingeklebt). Und der Ausschnitt für die Kamera müsste vielleicht etwas anpasst werden. Vielleicht aber auch nicht.

Die Antworten zeigen einmal mehr die Misere der Deutschen:

Alles, was angepasst werden muss, ist nicht lieferbar, hat ewig lange Lieferzeiten, wird abgewimmelt oder überteuert angeboten.

Servicewüste Deutschland?

Ich erinnere mich, vor Jahren in Italien einen Anzug gekauft zu haben: Hose zu eng und zu lang, Probleme mit der Schulter ... aber sehr chic.

„Das macht unsere Schneiderei für Sie“, sagte der Inhaber des klitzekleinen Modegeschäfts.

„Bis wann?“
„Sind Sie morgen noch in Italien?“ „Ja, noch bis Freitag.“
„Dann kommen sie doch morgen Nachmittag vorbei und holen ihren Anzug ab.“


Vor zwei Wochen bei einem deutschen Modegeschäft: Von Freitag bis zur nächsten Woche Donnerstag - es ging um fast nichts.