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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Die liberalen Denker und die missionarischen Verfälscher

Menschen sind zweigeschlechtlich. Das ist die Wahrheit. Wahr ist aber auch, dass es Denkrichtungen gibt, die das anders sehen.

Nun ist es so: Schreiben wir Autoren von zwei Geschlechter, dann treten wir jenen auf die Füße, die „soziale Geschlechter“ für Realitäten und nicht für Denkmodelle halten. Sie stören sich also daran, dass wir ihre Denkrichtung nicht genügend berücksichtigen.

Sozial korrekt zu sein heißt das Denken zu begrenzen

Und nein, es geht mir nicht nur um dieses Thema – ich streite mich selten darüber, ob ein „anders Denken“ erfolgreicher ist als das eigene. Aber mir geht die überhebliche „soziale Korrektheit“ seit Langem auf den Keks. Heute glaubt jede und jeder, selbst korrekter, bewusster und ethisch besser ausgerichtet zu sein als alle anderen. Das wäre nicht so schlimm, wenn jene keine religionsähnliche Denkweise hätten, die sie wie einst die Missionare unters Volk bringen wollten. Und sie haben mit dieser Methode offenkundig Erfolg. Wir Autorinnen und Autoren haben die Schere schon im Kopf, wenn unsere Finger über die Tastatur huschen: Die Diktatur der Ideologen wirkt offenbar.

All dies ist mit dem liberalen Geist nicht vereinbart. Jeder darf denken, was er, will. Aber missionarisch Ideologien zu verbreiten und andere, damit auf die Knie zu zwingen, ist Willkür.

Lokführer und Streiks, Bauern und Traktor-Demos - den Schaden haben die Bürger

Gleichgültig, für was die Interessengruppen gerade protestierten: Die meisten Bürgerinnen und Bürger verlieren dabei. Bahnfahrer sind gezwungen, das Auto zu verwenden. Wer keines hat, der muss sich eins leihen oder jemanden bitten, ihn zu fahren.

Fast alle verlieren

Die Fahrzeugschlangen, die allein dadurch entstehen, behindern wiederum Fußgänger. Zu bestimmten Zeiten gelten manche Durchgangsstraßen (ohne Ampeln) als nicht überquerbar. Dem Boss der Lokführer-Gewerkschaft ist das egal: Hauptsache es springt eine Menge Kohle für seine Lokführer heraus.

Sind das noch wünschenswerte Zustände?

Der Streik, der alle schädigt

Erinnern wir uns, dass Streiks normalerweise dazu dienen, dem Arbeitgeber zu sagen: „Hör, du musst mehr Lohn bezahlen. Und wenn du das nicht tust, dann streiken wir und schädigen dabei deinen Gewinn, weil deine Kosten ja weiterlaufen.“ Doch von einem Schaden für die Allgemeinheit war da nicht die Rede.

Die Bauern mögen recht haben - aber Bauer ist nicht gleich Bauer

Man mag Verständnis für die Bauen haben, die zurzeit mächtig auftrumpfen. Und sicherlich wird man prüfen müssen, wer in diesem Gewerbe eine Förderung verdient – Kleinbauern, Familienbetriebe oder Agrarkonzerne. Bauern sind nicht eben nicht gleich Bauern.

Und überhaupt: Müssen die Bauern die missliche Lage der Menschen, die jeden Tag zur Arbeit fahren, noch mehr vermiesen, indem sie Autobahnzufahrten und Landstraßen blockieren? Wieder ein Beispiel von unerträglicher Selbstsucht und Rücksichtslosigkeit.

Falsche Solidarität aus DDR-Zeiten?

In der ehemaligen DDR gibt es noch so etwas wie einen ideologisch-romantischen Zusammenhalt von „Werktätigen“ und „Bauern“ – schließlich war das ja mal nach der Staatsideologie der „Arbeiter- und Bauernstaat“. Doch wie ist es heutes?

Es geht fast ausschließlich ums Geld

Die Botschaften, die gegenwärtig von Streiks und Protesten ausgehen, sind einfach: „Wir wollen mehr Geld und wir nutzen alle Möglichkeiten aus, uns durchzusetzen.“ Die Fragen, die sich daraus politisch ergeben, mag sich jeder selber stellen. Die Rechtsausleger in der Politik riechen bereits Morgenluft und deuten den Bauernprotest zu ihren Gunsten um.

Bürger(innen) und Verbraucher(innen) werden die Verlierer sein

Was sein müsste? Zunächst einmal muss der Protest aufhören, damit ohne Druck verhandelt werden kann. Die Bürger haben in ihrer Mehrheit die Nase voll von den Behinderungen, denen sie ausgesetzt sind. Und die Bürger(innen) als Verbraucher(innen)? Sie fürchten, dass alles teurer wird.

Und ich denke, sie werden recht behalten.

Zum neuen Jahr 2024

Glück, Gesundheit, Freiheit ... für euch alle, egal, was ihr sonst denkt

Meine besonderen Glückwünsche für 2024 für euch alle, die ihr die Freiheit liebt, euch nicht von den vielen Irrmeinungen beeinflussen lasst und einfach frei genug seid, das zu denken, was ihr wollt - ich hoffe, ihr werdet/bleibt gesund, frei und glücklich.

Fröhliche Weihnachten in ein paar Länder, die ich kenne

Ein dänischer Weihnachtsmann im Jahr 2000.
Ja, es ist Weihnachten geworden … und ich hatte kein leichtes Jahr. Aber immerhin konnte ich dann und wann eine kleine Diskussion anstoßen.

In den 12 Weihnachtsnächten kommen wir zur Ruhe – und ich sowieso. Manche Menschen sehen in den 12 Nächten christliche Symbole, andere glauben, dass die wilde Jagd über sie hinwegfegt. Meinetwegen können sie glauben, was sie wollen.

Was immer wir darüber denken mögen – „zwischen den Jahren“ gibt es eine Zeit, die stillzustehen scheint. „Heide“ und „Christ“ feiern zusammen das Fest des Lichts – spüren, wie die Tage nach und nach wieder länger werden. Es ist kein Wunder, dass in den nordischen Ländern das Licht ungeduldig erwartet wird – falls es überhaupt Tag wird, ist er kurz.

Wir wünschen einander „fröhliche Weihnachten“ – ja, das tun wir. Und manche von uns glauben nicht einmal, dass es wirklich fröhlich ist, dieses Weihnachten. Aber immerhin können wir das Fest in Frieden und Freiheit feiern, wie wir wollen. Das können viele Menschen auf dieser Erde nicht.

Vielleicht mag sich mancher daran erinnern und dieses Land und seine Regierung loben, dass jeder Mensch hier nach eigener Vorstellung glücklich werden darf. Es ist jedenfalls sinnvoller, als ständig mit diesem Land und seiner liberalen Demokratie zu hadern.

Und in diesem Sinne wünsche ich euch: Fröhliche Weihnachten, Merry Christmas, Joyeux Noël, ganz kurz God Jul auf Norwegisch und – nicht zu vergessen die längste Form, die ich kenne, auf Zulu - Sinifesela Ukhisimusi Omuhle Nonyaka Omusha Onempumelelo.

Neues Nachdenken über "das Dating"

Endlich – ja wirklich endlich denken aufgescheuchte Bosse von Dating-Unternehmen über die Zukunft ihres Lieblingskindes nach, das sie einstmals als „Online-Dating“ in die Welt gebracht haben. Sehr auffällig ist auch, dass willfähriger Journalisten jetzt in die Lücke des Zweifels preschen: „Ja, das sei zwar so, aber es ginge auch anders.“ Zum Beispiel, wie ich jüngst las, im Romantikmodus. Solche Meinungen sind an Naivität kaum zu überbieten.

Das Geschäftsmodell Online-Dating und die Zukunft

Mit Nachdenken hat das noch nichts zu tun. Sondern damit, dass das gesamte Geschäftsmodell wackelt. Doch dann und wann wird selbst den eingefleischten Schönrednern bewusst, dass die Idee, „Menschen um der Liebe willen kennenzulernen“ mit sogenannten „Dating-Konzepten“ nicht übereinstimmt.

Online-Dating funktioniert - aber nur mit gutem Willen und nicht bei jedem

Sagen wir es mal klipp und klar auf einfache Weise: Das Kennenlernen über Medien (mehr ist es kaum) funktioniert zwar, aber es ist nicht für jeden gedacht. Das ist schon fast alles. Die Erfolgsquoten sind gleichbleibende „durchschnittlich“, und selbst die Gutwilligen haben nur eine Erfolgsquote von etwa einem Drittel. Das heißt: Sogar unter besten Bedingungen bleiben rund zwei Drittel ohne Beziehung. Und wir wissen, dass nicht überall „beste Bedingungen“ herrschen.

Nachdenken müssen alle - aber viele Partnersuchende müssen völlig umdenken

Letztendlich müssen wir tatsächlich nachdenken – alle, Befürworter wie Kritiker des Online-Datings, öffentliche Schönredner wie Skeptiker, Anbieter wie Kunden.

Letztere haben das größte Problem: Sie selbst benötigen eine neue Einstellung zu sich selbst, zur Partnerschaft und zu der Art, wie sie diese erreichen können. Denn eine feste Partnerschaft einzugehen, ist keine Spielerei am Handy. Sie beinhaltet, sich zu verändern.

Und wer sich nicht ändern will? Mal ganz offen gesprochen: Der sollte die Partnersuche aufgeben und den Rest der Welt nicht mit Dating-Frust auf die Nerven gehen.

Dies ist ein Meinungsbeitrag von einem langjährigen Beobachter der Szene. (1993 bis 2023)