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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Knickt der Gesundheitsminister vor der Apothekerlobby ein?

Nach Presseberichten hat der CDU-Gesundheitsminster Hermann Gröhe „Experten beauftragt, ein Gesetz vorzubereiten, das den Versand von rezeptpflichtigen Medikamenten untersagt.“ Der angeblich „objektive“ Hintergrund ist ein Urteil des Europäischen Gerichtshof (EuGH), der am 19. Oktober in einer für manche Presseleute „überraschenden“ Entscheidung die Preisbindung für rezeptpflichtige Medikamente im grenzüberschreitenden Versandhandel aufhob.

Inländer-Diskriminierung befürchtet

Noch ist nicht sicher, ob das vom Minister ins Visier genommene neue Gesetz auch die inländischen Versandapotheken betrifft, die ja überwiegend „ganz normale Apotheken“ mit einem zweiten Standbein sind. So hat denn auch der der Vorsitzende des Verbandes der deutschen Versandapotheken gleich interveniert, indem er sagte, „es könne nicht sein, dass es nach dem EuGH-Urteil zu einer Inländerdiskriminierung komme."

Alternativlos kommt den konservativen Apothekern schnell über die Lippen

Doch als wäre die offenkundige Intervention des Gesundheitsministers zugunsten der deutschen, stationären Apotheken noch nicht genug, da setzen die Apotheker auch schon nach. Mit der bekannten Ausschließlichkeitsfloskel der deutschen Bundeskanzlerin bemerkte ein Verbandssprecher der Stationärapotheker: „Ein Verbot des Versandhandels ist alternativlos.“

Versandhandel - böser Handel?

Klar, das wünschen sich viele: keine Buchversender mehr, keine Medikamentenversender, am besten überhaupt kein Versandhandel. Und mancher wäre froh, wenn dafür irgendwo einen Minister hätte, der dazu Gesetzänderungen plant. Auch auch von das Wort „Verbraucherschutz“ geht den Apothekern leicht übe die Lippen: Schließlich schützen sie die Verbraucher. Ob vor niedrigeren Preisen oder vor der Versorgungssicherheit, ist keinesfalls entschieden.

Geringer Marktanteil der Versender

Und von „ungezügelten Marktkräften“ kann auch nicht die Rede sein, denn viele Kunden lösen ihr Rezept nach wie vor ganz brav in der örtlichen Apotheke ein. Das beweist im Übrigen auch die Statistik – denn verschreibungspflichtige Medikamente gehen deutlich seltener über die Paketpost als über die Ladentheke. Experten gehen von 1,5 Prozent des Gesamtumsatzes an verschreibungspflichtigen Medikamenten aus.

Und deshalb soll die Versorgung gefährdet sein? Da lachen ja die Hühner.

Und im Übrigen: Die meisten Medikamente müssen nicht gleich nach dem Arztbesuch beim Patienten sein – und auch bei den meisten Versandapotheken steht der Paketbote spätesten am übernächsten Tag vor der Tür.

Zitat und Informationen: MDR und RP Online.

Lesen Sie hier über sogenannte "Zuzahlungen" zu Lasten der Patienten.

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