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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Nordstream Zwei

Nichts ist für Deutschland wirtschaftlich vernünftiger, als das Gas aus Russland über die Ostsee-Pipeline zu beziehen. Andere EU-Länder sehen das vielleicht anders. Die Argumente der USA gegen die neue Pipeline sind an den Haaren herbeigezogen, denn das Erdgas kommt heute schon aus Russland – über verschiedene Pipelines. Eine der Leitungen verläuft durch die Ukraine, die Slowakei und Tschechien und versorgt auf diesem Weg zahlreiche EU-Länder mit Erdgas, auch Deutschland. Wegen der Durchleitung durch die Ukraine gab es in der Vergangenheit mehrere Probleme, sodass einzelne Länder, die keine Bevorratung betrieben, Sorgen um ihre Energieversorgung hatten.

Sicher ist eine Abhängigkeit von Russland gegeben. Aber wie wollen die USA eigentlich die Gasversorgung in Europa sicherstellen, falls sie diese gerne übernehmen würden?

Gebenedeite und Vermaledeite

In meiner Jugend hatte ich es nicht so mit dem Latein, weil mir Englisch viel näher stand. Und außerdem war ich der Meinung, dass es nicht unbedingt nötig sei, jeden Blödsinn zu verstehen, den die arroganten Fatzkes vor sich hin blubberten. Ja, wirklich, ich hielt manche Ausdrücke für blödsinnig, weil sie nicht zu meiner Kultur gehörten. Irgendwann (ich war wohl 27 oder so) benutzte jemand das Wort „Gebenedeit“ in einem Vortrag.

Wenn ich so ein Wort hörte, habe ich manchmal nachgefragt und ich bekam die etwas entrüstete Antwort: „Was, das weißt du nicht? Hast du nie vorn der „gebenedeiten unter den Frauen“ gehört? Nein, hatte ich nicht. Ich war nie Katholik und die Marienkultur ist für mich so eine Art Märchenbuch.

Gut, es war auch Luthers Sprache, wie ich las:
gott gebenedeiet dich zeitlich und ewiglich


Woraus ich unschwer ableiten konnte: „Ge“ wird dem (inzwischen erlernten) lateinischen „bene“ kombiniert und das „dicere“ wurde einfach eingedeutscht. Ursprünglich also eine Lobpreisung.

Male und Bene

Wo ein „Bene“ ist, ist auch ein „Male“, und das Wort „vermaledeit“ gilt ohnehin als Gegenteil. „Ge“ als Vorsilbe geht nicht, also muss „Ver“ her, das „Male“ kennt der Kaufmann vom Malus, und schon wird alles mit „dicere“ vermaledeit. Oder um an der Quelle zu bleiben:

so folgen wir dem alten und gewöhnlichen brauch und verbannen und vermaledeyen ... allerley ketzer.


Heutiger Gebrauch der Worte

Also: Gebenedeit auf Deutsch: Gesegnet (ursprünglich auch gelobt, gepriesen). Vermaledeit auf Deutsch: Verflucht.

Der heutige Gebrauch: Gebenedeit nur noch in der Kirchensprache, Vermaledeit nur noch selten in der Umgangssprache, wenn jemand den Fluch mit Humor verbindet.

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