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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Bin ich plötzlich nach links gewandert?

Wie kann ich leben zwischen „Nie wieder Sozialismus in Deutschland“ und dem Wahlergebnis in Thüringen?

Ganz einfach: Wenn die Demokratie durch Demagogen bedroht ist, folgen kluge Menschen den letzten Trägern der Vernunft – und die sehe ich durchaus in Bodo Ramelow, aber auch in seinem Konkurrenten Mike Mohring.

Ja zur Koalition der Vernunft

Und: Ich würde durchaus eine Koalition zwischen CDU und Linkspartei befürworten. Die Unterschiede sind – angesichts der Möglichkeiten, in Thüringen etwas zu verändern – wirklich nicht unüberwindlich. Und hier in Thüringen ist kein Mensch gefragt, der in Berlin mit aalglattem Gesicht in die in die Kamera schaut – und keine Ahnung hat, was die Menschen im waldreichen Osten bewegt.

Würstchenbudenschwätzer nicht das einzige Problem in Thüringen

Und da kann ich nur sagen: Man muss einerseits schauen, was sie bewegt, und den Mut haben, ihnen nötigenfalls zu widersprechen. Denn nicht alles, was hier in Thüringen an Würstchenbuden be- und verurteilt wird, entspricht den Tatsachen. Und um darüber hinauszugehen: Es sind nicht nur die Würstchenbudenschwätzer, die sich gegenseitig in Vorurteilen bestätigen. Leider sind es eben auch Menschen, die sich durchaus besser informieren könnten – die es aber nicht tun. Hier hört man auf den Straßen oft Sätze, die klingen, wie von AfD-Wahlplakaten abgelesen: „Sie hatten Zeit“, „Sie müssten jetzt (endlich) …“ Überall dies „sie“. Nein, nein … „Du, Bürger, du hattest Zeit“, "du, Zeitgenosse, müsstest jetzt (endlich?)".

Manche Probleme lösen sich nicht von selbst

Derweil stöhnen Wohnungsbesitzer, keine Handwerker zu finden, und Handwerker finden keine Azubis … das sind echte Probleme, und wirklich nicht nur das … wenn man zwei Stunden bei einem Facharzt wartet - oder ein Jahr auf einen Termin, dann wäre es an der Zeit, nach Lösungen zu suchen.

Und deswegen: Anpacken, Schwachstellen erkennen, Probleme lösen. Die eigene Weitsicht überprüfen … das wären Aufgaben für alle. Schön wäre s, wenn als Zweifler, aber auch alle Besserwisser, Gandhi folgen würden:

Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünscht von dieser Welt.


Wer eigentlich sonst außer dir?

Ballett

Gestern war ich im Theaterzelt und habe das großartige Thüringer Staatsballett tanzen gesehen – und dies fast 110 Minuten lang ohne Unterbrechungen.

Vor derartigen Leistungen kann man schon wegen der gewaltigen körperlichen Anstrengung den Hut ziehen, ohne die Leistungen zu erwähnen. Kurz gesagt: Sie war beeindruckend.

Man zeigte „Forever Lennon“ von Silvana Schröder, ein atemberaubendes Ballett-Abenteuer, bei dem große Gruppen von Tänzerinnen und Tänzern in schnell wechselnden Szenen auf die Bühne gebracht wurden. Dazu spielte und sang Johnny Silver live, der persönlich ebenso begeisterte wie seine Band.

Nein, dies soll keine feuilletonistische Kritik werden. Es machte einfach Freude, dabei zuzusehen, wie sich die Tänzerinnen und Tänzer ihrer Kunst hingaben. Das Publikum dankt am Schluss mit „Standing Ovations.“

Wir, Du, Ich und die Gesellschaft

Das blaue vom Himmel heruntergeholt ...
„Die Gesellschaft“ ist ein Stichwort aus der Soziologie. Es bedeutet zunächst fast gar nichts: eine Gruppe von Menschen mit ähnlichen Merkmalen. Teils haben sie diese Merkmale, weil sie miteinander aufgewachsen sind, andernteils haben sie sich anhand dieser Merkmale gefunden.

Gerade las ich, den Satz „Die Gesellschaft ist in uns“. Ich halte dies für eine menschlichere Sicht als das, was die Soziologen meinen. Die Gesellschaft ist nichts Abstraktes, obgleich sie eine skurrile Eigendynamik entwickeln kann. Jede Kampagne, auch die Kampagnen für das „Gute“ sind Massenphänomene, die am Ende nicht mehr das ausdrücken, was die Personen im Volk denken und fühlen.

Wir erschaffen die Gesellschaft - du und ich und viele andere

Im Grunde müsste es umgekehrt sein: „Die Gesellschaft“ müsste aus uns erwachsen, denn es sind unsere Eigenschaften, die das prägen, was wir „die Gesellschaft“ nennen.

Falschmünzer des Geistes

Typisch für all die Falschmünzer und Ignoranten im Volk ist ja, dass sie gar nicht „zur Gesellschaft“ gehören wollen, weil es ihnen dann unmögliche wäre, sie anzugreifen.

Es ist auch schwer in einer Zeit, in der „Wir“ und „die anderen“ immer mehr durcheinandergewirbelt werden. Bei Merkels „Wir schaffen das“ war nicht klar, was „unsere“ Aufgabe war. Und „wir“ hatten erhofft, dass Frau Merkel das tut, was Politiker tun müssen: den fruchtbaren Boden für unser Handeln zur Verfügung zu stellen. Das hat sie nur sehr bedingt getan.

Nur wir sind "wir"

Auf der anderen Seite gibt es Dinge, die nur „wir“ tun können, nämlich unsere Chancen nutzen. Wenn ich heute zu Dutzenden Wahlplakate sehe, auf denen zu lesen ist: „Sie hatten 30 Jahre Zeit“, dann ist das der blanke Unsinn. „Wir“ hatten 30 Jahre Zeit – und manche von „uns“ haben diese Zeit auch genutzt. Dabei spielt überhaupt keine Rolle, ob wir „Ossis“ oder „Wessis“ waren – die Politik hat die Voraussetzungen geschaffen. Und sie schafft sie jeden Tag aufs Neue. Wir sind aufgerufen, sie mit Leben zu füllen.

Verteidigen wir die Presse- und Informationsfreiheit

Zum Beispiel die Presse- und Meinungsfreiheit. Merkwürdig, dass ausgerechnet manche Menschen aus dem Rechtsspektrum behaupten, sie sei in Gefahr.

Übrigens meinen diese Leute nicht einmal die ARD oder das ZDF, sondern auch auch unsere relativ zahmen und harmlosen, überaus bürgerkonformen Tageszeitungen. Vermutlich finden sie darin ihren Hass nicht wieder, denn Hass ist das, was viele von ihnen antreibt.

Groll und Neid

Diejenigen, die sich zu fein sind, öffentlich zu hassen, haben oftmals einen geheimen Groll, der vom Neid getrieben wird. „Nun haben wir 30 Jahre Wiedervereinigung, aber warum sind wir nicht gleich, wie das Grundgesetz es vorsieht?“

Das hätten sich die Bayern auch fragen könne, als sie noch wirtschaftlich am Boden lagen. Und mancher agile Norddeutsche fragt sich, warum ausgerechnet die behäbigen Schwaben so große wirtschaftliche Erfolge haben. Und dies nach 70 Jahren BRD …. Es ist absolut sinnlos, so zu fragen.

Du bist es, ich bin es - wir sind es, auf die es ankommt

Es wäre wirklich Zeit, allen zu sagen: „Du bist die Gesellschaft, weil du ein Teil von ihr bist. Und wir sind die Gesellschaft, weil wir uns daran freuen dürfen, gemeinsam zu handeln.“ Wenn es so wäre, dann würden wir nicht mit den Fingern auf andere zeigen.

Das Emotionale, das Sentimentale

Dieser Tage fragte man mich, ob ich den Unterschied zwischen „Sentiment“ und „Emotion“ erklären könne. Für einen Schriftsteller sollte dies leicht sein, nicht wahr?

Und es ist wirklich ganz einfach: Die Emotion ist die Gefühlregung, die nicht näher definiert sein muss. Das „Sentiment“ hingegen ist die Auswirkung, die sich der eigenen Erkenntnis oder dem Blick der Anderen öffnet. Übrigens ist das Wort „Emotion“ ziemlich neu. Es fristete noch im späten 19. Jahrhundert ein kümmerliches Dasein, und erst im Rausch des aufkommenden Interesses für die Psychoanalyse wurde es populär. Auf Deutsch hieße es: „Gefühle“, das ursprüngliche „Sentimentale“ nennt man „Empfindungen“.

Wenn sich die Bedeutung eines Worts wandelt

Nun ist die Sprache allerdings wandelbar, und schon im 18. Jahrhundert wurde aus dem, was aus den Gefühlen heraus zu den Sinnen gelangt, als „übermäßig“ oder gar „unecht“ beschrieben. Das hat etwas mit der Einstellung jener Zeit zu tun, die der Gefühlswelt im Alltag wenig Raum gab – wenn man einmal von Dichtung und Musik absieht. Im 19. Jahrhundert trat dann ein, was viele Denker schon zuvor befürchtet hatten. Die Romantik verkleisterte mit ihrer Rührseligkeit die echten Gefühle – und dies führte endgültig dazu, das „Sentimentale“ abzuwerten und in die Abteilung „Kitsch“ zu verfrachten.

Die moderne Sprache ist wesentlich klarer: für Emotionen sagen wir „Gefühle haben“ und für das Sentimentale „Gefühle zeigen“.

Und weiterhin schreibe ich Texte um …

Ich arbeite für euch - wenn ihr mögt
Mag ja sein, dass ich euch mit meinen geschäftlichen Belangen langweile: Aber ich schreibe nach wie vor jeden vorhandenen Text so um, dass er aussieht, als wäre er soeben taufrisch aus der Feder gelaufen.

Das bedeutet: Ich ersetzte nicht einzelne Formulierungen, wie es Maschinen üblicherweise tun, sondern schreibe den gesamten Text noch einmal für euch neu.

Ich würde mich gegenwärtig über Aufträge freuen. Der Preis richtet sich nach Zeit und Aufwand.

Um euch erneut einen Eindruck von den Möglichkeiten der Umschreibung zu geben, hier einige neue Beispiele.

Das Original, die „online“ umgeschriebenen Texte und ein von Hand umgeschriebener Text.

O: Original

Frauen sehen ganz allgemein im Mann, was sie sehen wollen. Auch die Autorin des Zitats handelte so. Sie sah seine brillante Intelligenz, lobte seine Liebe und seinen Sex – und wusste eigentlich gar nichts von ihm. Das kann jeder Frau passieren, aber es ist recht typisch für Frauen, die mit der Psyche introvertierter Männer nichts anfangen können.

A: maschinell, Methode "A". Nur Synonyme verwendet, holprige Ersetzungen

Frauen sehen ganz allgemein im Mann, was sie sehen möchten. Gleichfalls die Autorin des Zitats handelte in dieser Art. Sie sah seine brillante Intelligenz, lobte seine Liebe und seinen Sex – und wusste real gar nichts von ihm. Das kann jeglicher Frau passieren, nichtsdestominder es ist verhältnismäßig typisch für Frauen, die mit der Psyche introvertierter Männer nichts anfangen können.

B: maschinell, andere Methode (fällt völlig negativ ab)

Frauen wahrnehmen relativ allgemein im Hr., welches selbige erblicken begehren. sekundär die auto... des Zitats handelte so. diese sah seine brillante Aufnahmevermögen, lobte seine Hingabe mehr noch seinen Sex – überdies wusste ungefähr gar nichts von Seiten ihm. das kann allesamt Frau abspielen, im Gegensatz dazu es ist Anspruch auffällig c/o Frauen, die über dieser Psyche introvertierter Männer null herbeiführen einbringen.

C: maschinell - einige Synonyme und zwei unverzeihliche Fehler.

Frauen sehen in der Regel bei Männern, was sie sehen wollen. Der Autor des Zitats hat sich so verhalten. Sie sah seine brillante Intelligenz, lobte seine Liebe und sein Geschlecht - und wusste überhaupt nichts über ihn. Dies kann jeder Frau passieren, ist jedoch typisch für Frauen, die mit der Psyche introvertierter Männer nicht umgehen können.

D: Echte Umschreibung: Die Sätze werden neu aufgebaut.

Wenn Frauen einen Mann nach seiner herausragenden Intelligenz, seiner Liebe und seinem sexuellen Verhalten beurteilen, bedeutet dies nicht, dass sie wirklich etwas über seine psychische Verfassung wissen. Obgleich dies jeder Frau passieren kann, ist es typisch für Frauen, die nichts von introvertierten Männern verstehen. Die Autorin des Zitats beweist es.


Und damit wünsch ich für heute ein schönes Wochenende.