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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Arbeitnehmer oft schlechtergestellt als Hartz-IV-Empfänger?

Im Grunde pfeifen es die Spatzen von den Dächern: Hartz IV kann zu wenig sein, um ein rundes, erfülltes Leben mit kompletter Teilhabe an der Kultur und am sozialen Leben zu gewährleisten.

Allerdings spricht dies dagegen (Zitat FAZ):

Denn wer arbeitet, muss sich in vielen Fällen schon sehr stark anstrengen, damit er ohne staatliche Stütze mehr Einkommen als ein arbeitsloser Hartz-IV-Bezieher hat. Das zeigen aktuelle Berechnungen, die der Bund der Steuerzahler Deutschland für die F.A.Z. erstellt hat.


Was letztlich hieße: Würde Hartz IV erhöht, gäbe es noch weniger Anreize, eine Arbeit aufzunehmen. Der Steuerzahlerbund soll berechnet haben, wie viel Alleinverdiener mit einem Partner und zwei oder drei Kindern verdienen müssten, um das Hart-IV-Niveau zu erreichen. Dabei soll sich ergeben haben, dass der alleinige Ernährer der Familie mit zwei Kindern einen Stundenlohn von mindestens 15,40 Euro benötige, um das gleiche Einkommen zu erreichen wie ein entsprechender Hartz IV-Empfänger.

Mag das Bild auch nicht ganz gerade hängen, was der Bund der Steuerzahler hier gemalt hat. Eses zeigt doch, dass Familien, in denen der Mutter oder Vater wacker für die Familie arbeiten, oftmals in der gleichen Lage sind wie Hartz-IV-Empfänger: Für Kultur ist nicht mehr viel drin.

Ergibt sich die Frage: Wer rechnet hier richtig, wer falsch? Denn die Zahlen der Wohlfahrtsverbände und der Links-Organisationen sagen ja etwas ganz anderes aus.

Die Frage hat Brisanz. Was erreichen wir, wenn Hartz IV durch ein anderes Modell ersetzt wird? Eine Nivellierung des Wertes der Arbeit? Oder ein gerechteres Sozialwesen, von dem die oft zitierten abgehängten Kinder tatsächlich profitieren? Und falls es wirklich um die Kinder gehen sollte: Warum unterstützen Staat und Gesellschaft die Kinder nicht direkt durch kostenfreie kulturelle und soziale Angebote?

Ausführlich in der sz.

Gedanken

Im Sommer werden die Gedanken leichter, aber auch jetzt fliegen sie schon wie die Vögel hinaus
Wahrscheinlich (na, nicht sehr wahrscheinlich) kennen Sie das Gedicht von Manfred Hausin „Schulfreund“. Es ist kurz, und es hinterlässt nachdenkliche Menschen ebenso wie solche, die widersprechen.

Ich muss es aus der Erinnerung nehmen, weil es im Internet versteckt wurde. Jedenfalls heißt es dort

Er hat Karriere gemacht
Und ich mir Gedanken.


Der Widerspruch kommt von jenen, die Karriere gemacht haben, niemals von jenen, die sich Gedanken machten. Mit Karrieren lässt sich fast immer herumprahlen, und auch die Frauen sind beeindruckt davon. Gedanken hingegen sind höchst verdächtig. Warum soll ein Mensch überhaupt denken? Manche lassen bei der Konservativen denken, andere bei den Sozialisten, und manche gar bei den Rechtsextremisten und Kommunisten. Aber eigene Gedanken? Eigenbrötler? Sonderling? Vielleicht gar Matsch im Hirn?

Es ist sehr unwahrscheinlich, dass sich jemand Gedanken macht und diese gar noch veröffentlicht, die sich nicht an den „Mainstream“ oder irgendeinen Extremismus anhängt.

Ich hatte das Glück, mir erst Gedanken zu machen, sie dann zu strukturieren, und sie schließlich wirtschaftlich zu verwenden. Und dann gab es noch eine nette kleine Karriere. Nicht der Rede wert, aber ein interessanter Teil des eigenen Lebens.

Und jetzt? Jetzt kann ich denken, was ich will, wann ich will und wo ich will.