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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Unwörter, Wörter und Bullshit

Ganz hübsch, wenn man sich Jahr für Jahr zusammensetzt, um das Unwort des Jahres zu wählen. Man will ein Zeichen setzen – sozusagen einen Orientierungspunkt, was sprachlich nicht sein darf oder nicht sein sollte.

Nun sind es also „Alternative Fakten“, und dies wurde so begründet:

Alternative Fakten sei … der verschleiernde und irreführende Ausdruck für den Versuch, Falschbehauptungen als legitimes Mittel der öffentlichen Auseinandersetzung salonfähig zu machen.


Nun wäre es schön, wenn alle über Fakten verfügten und die Presse nicht ständig daran arbeiten würde, laue Nachrichten zu „Fakten“ umzuwandeln – besonders wenn sie von „Wissenschaftlern“ behauptet werden.

Das „Unwort“ hat aber noch einen Beigeschmack: Es wird so gut wie gar nicht in Deutschland verwendet. Deutsche wissen ja zumeist nicht einmal, was eine „Alternative“ ist – wie sollen sie dann mit „Alternativen Fakten“ umgehen? Also verpisst euch, Gralshüter der Sprache.

Ich habe übrigens auch kaum vom „Shuttle-Service“ gehört – ein Wort, das ich im Zusammenhang mit Bootsflüchtlingen wirklich für degoutant halte. Hineggen denke ich, dass der „Genderismus“ zwar eine ungute Bezeichnung für den „Genderwahn“ ist, aber das Wort „Wahn“ schon erheblich abschwächt. Denn wer gegen die Dominanz der Genderforscher argumentiert, kann kaum einen anderen Begriff verwenden. Und: Warum wird nicht „Sexismus“ zum Unwort erklärt? Es ist eine ebenso unverschämte Bezeichnung und eine ähnliche sprachliche Herausforderung, weil es faktisch nur gegen Männer und zugunsten von Frauen verwendet wird. Man kann nicht jedes Wort deshalb ächten, weil es eben auch von Idioten und Rechtsextremisten verwendet wird. Und man kann nicht jedes Wort ehren, nur weil es von Feministinnen und Linkspolitikern verwendet wird. Irgendwo gibt es Grenze für die Ächtung wie auch für die Lobhudelei.

Unwörter? War es nicht eher ein sinnloser Populismus, „Alternative Fakten“ als Unwort zu benennen? Und war die Nennung des Begriffs „Genderismus“ nicht schon wieder Ausdruck der linken Ideologie, die zum Unwort erklärt, was ihr gerade in den Kram passt?

Ich verwende Unwörter: „Genderismus“ ebenso wie „Gutmenschen“. Und ich werde es auch weiterhin tun. Klar könnte ich statt „Genderismus“ auch „Geschlechterwahn“ schreiben. Aber ich kann immerhin so viel sagen: Für Naturwissenschaftler ist Genderforschung ein Ausdruck aus dem Bereich der „Alternativer Fakten“. Und wer die Gendertheorie unterstützt, mag sich fragen: Was wäre wohl, wenn wir im Biologieunterricht die Entstehung der Arten nach der Genesis lehren würden?

Testergebnisse – Laborergebnisse und Antennen-Voodoo?

Seit ich eine Antenne aufgrund eines Tests der „Stiftung Warentest“ (1) gekauft habe, die nicht optimale funktionierte, frage ich mich immer wieder, was Tests eigentlich wert sind, wenn sie unter Laborbedingungen stattfinden. Und ja, Stiftung Warentest, ich glaube, dass ihr objektiv seid. Und dennoch: Warum versagt ein teures Produkt, das im Test die Note „sehr gut“ bekam, ein einem Empfangsgebiet, das als schwierig bekannt ist, während eine spottbillige und zudem wesentlich leichter zu montierende Antenne grandiose Ergebnisse lieferte?

Nachträglich ist man schlauer

Ich habe inzwischen gelernt, dass Stabantennen aufgrund ihrer Konstruktion bestenfalls in Gebieten eingesetzt werden können, in den die Signalqualität ohnehin hoch ist. Und ich habe erfahren, dass auch die Konstruktionsprinzipien der flächigen Antennen sehr simpel sind. Was letztlich auch bedeutet: Bauchige oder ausladende Geräte sind auf gar keinen Fall nötig, und der Verstärker muss keinesfalls in die Antenne integriert werden – er kann auch außerhalb stehen, was die Montage wesentlich vereinfacht.

Voodoo, Designzuschlag oder Flexibilität?

Müssen wir bei den Spitzen (Preis) Fabrikaten da einen Voodoo-Effekt vermuten? Einen Aufpreis für eine verborgene Technologie, die gar nicht existiert? Denn soviel ist sicher: Die paar Drähte, die die eigentliche Antenne ausmachen, sind spottbillig – und kein Verstärker dieser Erde kann mehr aus dem Signal herausholen, als von diesen Drähtchen aufgefangen wird. Und also frage ich mich: Wieso baut man beides in eine elegant aussehende Kiste, sodass alles klobig und schwer montierbar wird? Die „Kisten“ wiegen immerhin von 200 bis über 600 Gramm – im Grunde ein totaler Blödsinn, so schwere Geräte herzustellen und zu vertreiben. Und wo die Aufstellung kritisch ist, ist jede leichte Antenne einfacher zu montieren als jedes der schweren und klobigen Stand- oder Hängegeräte.

Testergebnisse nur unter Laborbedingungen erreichbar?

Ähnliche Ergebnisse bei anderen Geräten und anderen Testern sind mir durchaus geläufig: Erst neulich erwarb ich nach einer Testempfehlung einen sehr teuren USB-WLAN-Adapter für Microsoft-Betriebssysteme. Er soll eine ultimative WiFi-Leistung bieten – aber ach, er war keinesfalls besser als mein ständiger Begleiter von TP-Link. Ich will das Gerät nicht nennen, weil ich kein Test-Equipment habe, sondern nur einen Praxistest durchführen konnte, bei dem Verpixelungen im Bild von HD-Fernseh-Übertragungen auftraten. Was ich sagen will, ist dies: Test von Empfängern (egal welche) beruhen auf Laborergebnissen, nicht auf Praxisergebnissen. Insofern können Sie auf Tests eben nicht bauen – nur erproben hilft.

(1) Heft Februar 2017

Wer schreibt gratis für Sie?

sehpferd - schreibt im Januar 2018 gratis
Gratis Artikel von Gebhard Roese, aka Sehpferd aka Wortwechsler? Der Mann verschenkt doch nichts!

Das sagen vielleicht meine Kollegen.

Und ich sage: Ich schreibe für Sie bis zu 300 Wörter – absolut kostenfrei. Allerdings unter folgender Bedingung:

1. Sie schenken mir einen zündenden Gedanken. Ich erfinde einen zweiten Gedanken hinzu kombiniere beides miteinander in ungefähr 300 Wörtern.
2. Dann veröffentlichen Sie es mit einem Link auf meine Autoren-Webseite. Sollten Sie es nicht gebrauchen können, veröffentliche ich es selber.
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Und ist es kostenlos? Ja, es ist kostenlos für Sie. Sie zahlen null Cent, egal, ob Sie’s nehmen oder ablehnen.

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In der SPD grassiert immer noch der sozialistische Bazillus

Nie wieder Sozialismus in Deutschland!
In manchen Parteien setze ich Lernfähigkeit gar nicht erst voraus: in der Partei „Die Linke“ beispielsweise. Diese Partei fühlt sich als Verwalterin des Sozialismus in Deutschland – man hat eben nicht vergessen, woher man kommt und hechelt immer noch der Vergangenheit hinterher.

Doch auch in der SPD – namentlich bei den Jungsozialisten – grassiert immer noch der sozialistische Bazillus. Damit sich dieser ausbreiten kann, wünscht man sich weiterhin „ein linkes Regierungsbündnis“, sprich eine Regierung der drei angeblich mit dem Sozialismus sympathisierenden Parteien SPD, Linkspartei und Grüne.

Wirklich zutreffen dürfte dies nur auf die Partei „Die Linke“, denn sowohl in der SPD wie auch bei den Grünen gibt es inzwischen konservative Grundzüge und mehr Neigung, sich mit Wirtschaftsthemen zu beschäftigen.

Und vielleicht sollte man den Jungsozialisten mal vorhalten, dass es in Deutschland lange Zeit den „real existierenden Sozialismus“ gab, und dass er noch lange nicht in allen Köpfen getilgt wurde.

Man darf der SPD wünschen, dass sie sich selbst endlich und endgültig vom sozialistischen Ballast befreit und sich zur Fortschrittspartei mausert – denn dort liegt die wirklich verletzliche Flanke der CDU. Wenn junge Aufsteiger, tüchtige Facharbeiter, erfolgreiche Akademiker und kritische Intellektuelle demnächst SPD wählen sollen, dann muss die SPD klar machen, dass sie für sie und ihre Interessen sorgen wird. Das bedeutet nicht, die berühmten „kleinen Leute“ oder den Rest der „hart arbeitenden Bevölkerung“ zu vergessen. Es bedeutet nur, die gegenwärtige Fehlorientierung aufzugeben, die auf ganz wenige Unzufriedene und angeblich „Abgehängte“ zählt. Denn wer herausposaunt, „Mehr für die Menschen“ zu erreichen, darf nicht vergessen, dass Menschen aus allen Gesellschaftsschichten angesprochen werden müssen – möglichst nahezu die Hälfte der Bundesbürger.

Der Ariernachweis - mal ohne Arier

Männliche Eheschließende in Baden-Württemberg mussten einst (längst in den Zeiten der bundesdeutschen Demokratie) eine Staatsbürgerkunde vorweisen. Das heißt – eigentlich mussten sie dies nicht, denn wie mir mein damals zuständiger Standesbeamte nach langen und vergeblichen Bemühungen erläuterte, wäre dies nicht wirklich nötig. Er müsse, so beschied er mich, ein Paar auch ohne Staatsbürgerurkunde trauen. Immerhin wurde mir seitens der zuständigen Behörde später schriftlich und eindringlich angeraten, dennoch eine solche Urkunde zu besorgen – sie sei Voraussetzung, um in Baden-Württemberg Beamter zu werden. Da reichte auch nicht, dass ich meine männlichen Ahnen bis ins 17. Jahrhundert nachweisen konnte. Und – ich wollte auf keinen Fall Beamter im Schwabenland werden, schon, weil ich die vorherrschende Landessprache niemals wirklich verstand.

Deutscher, in Deutschland geboren, aber nicht deutsch?

Der Unterschied zum Arierpass

Mein Vater, damals noch höchst lebendig und schon immer äußert kritisch, bezeichnete das angeblich erforderliche Dokument sogleich als „Arierpass“. Vor allem, weil in ihm praktisch genau das Gleiche verlangt wurde wie im sogenannten „Dritten Reich“ – außer, dass sich der Name geändert hatte und sich der Nachweis nicht mehr gegen Juden richtete.

Was stand wirklich im Arierpass?

Und was stand in einem Ariernachweis der Nazi-Diktatur? Eine lange Liste von Vorfahren samt des Nachweises ihrer Existenz in den Kirchenbüchern vergangener Zeiten. Und eine Erläuterung, die ich Ihnen nicht vorenthalten will. Hier der Text, den ich bei Missy gefunden habe

Die im Nationalsozialismus verwurzelte Auffassung, dass es oberste Pflicht eines Volkes ist, seine Rasse, sein Blut frei von fremden Einflüssen rein zu halten und die in den Volkskörper eingedrungenen fremden Blutseinschläge wieder auszumerzen, gründet sich auf die wissenschaftlichen Erkenntnisse der Erb- und Rasselehre. Dem Denken des Nationalsozialismus entsprechend, jedem anderen Volke volle Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, ist dabei niemals von höher- oder minderwertigen, sondern stets nur von fremden Rassen die Rede.“


Heute würde man dies wohl anders formulieren, „Ethnien“ statt „Rassen“ und „Gesellschaft“ statt „Volkskörper“ und statt „ausmerzen“ vielleicht „zurückführen“ sagen. Auch würde man sich nicht mehr auf die Erb- und Rassenlehre berufen (die übrigens sogenannte „Wissenschaftler“ unabhängig von den Nazis ausgetüftelt hatten).

Aber ansonsten könnte der Text samt des beschwichtigenden Anhangs auch heute noch von manchem Deutschen goutiert werden – obgleich dies natürlich völliger Unsinn ist, denn es gibt kein „rein deutsches Blut“.