Skip to content
Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Luther – was blieb, war die Sprache

Nun war also Reformationstag, und die gebildete Welt fabuliert darüber, was wir von diesem Herrn Luther oder von seiner Reformation generell lernen können.

Ich erinnere mich, dass dies so der typische deutsche Schulmeisterton ist: „Was können wir daraus lernen?

Nun, zum Beispiel, dass es dieselbe Kirche, die Luther mit Recht bekämpfte, heute noch gibt. Oder dass viele Menschen das Wort „christlich“ missbrauchen, es für ihren idiotischen Nationalismus zerquetschen oder mit dem Begriff „Abendland“ billig verhökern. Aber leider denken auch andere so: hier das christliche Abendland mit seinen hohen Werten, dort, die Heiden, die in Wahrheit gar keine Werte haben. Nebst andern Religionen, deren Werte angeblich deutlich unter denen liegen, nach denen „wir“ leben.

Die Zeit des Herrn Luther liegt viel zu lange zurück, um etwas daraus zu lernen. Immerhin hat er etwas für die deutsche Sprache getan, was tatsächlich von Wert war. Das sollten wir loben, und zugleich jenen ins Gewissen reden, die „nicht nach der Schrift“ reden wollen, sondern sich gegenüber Fremden in ihren Eingeborenen-Dialekte äußern. Wenn wir nur das daraus lernen würden - wie schön für Deutschland und die Menschen, die uns hier besuchen.

Wie die CDU versucht, sich eine soziale Maske zu geben

Der SPD muss man sagen, dass die Bundesrepublik Deutschland nicht mit dem Sozialismus und allein durch „Arbeiterhand“ zur heutigen Blüte gekommen ist. Und der CDU sollte man ebenso knallhart sagen: Soziale Papiermasken auf der Basis einer Rückkehr zur Unternehmerpartei, der Arbeit im Grunde scheißegal ist, taugt auch nichts – zumal, wenn man dem Volk Sand in die Augen streut.

Der FOCUS schlägt gerade in diese Kerbe und titelt:

Drei Fakten zeigen, was für ein Wahnsinn die Rente mit 63 ist.


Die „drei Fakten“ sind an den Haaren hereingezogene Argumente, die den Unternehmer heute zufälligerweise gerade in den Kram passen. Angeblich „horrende“ Kosten, was nicht ganz der Wahrheit entspricht, ein angeblicher Fachkräftemangel, der eher ein Ausdruck schlechter Personalpolitik der Unternehmen sein könnte, und ein ebenso angeblich „falsches Signal“ für die wenigen Arbeitnehmer, die überhaupt einen Rechtsanspruch haben.

Die Wendehälse der Wirtschaft erfinden ständig neue „Fakten“

Wir erinnern uns: Noch vor wenigen Jahren hat man versucht, Arbeitnehmer über Vorruhestandsregelungen in die Rente zu locken – allerdings mit Abschlägen. Die Unternehmer waren sich damals sehr sicher, jüngere, flexiblere, gesündere und vor allem billigere Arbeitskräfte rekrutieren zu können, und der Staat wollte die Arbeitslosigkeit senken. Darüber herrschte weitgehend Einvernehmen. Und heute? Da sitzen die lästigen Wendehälse, die der Wirtschaft nach dem Mund reden, wieder überall und krächzen garstige Lieder - alles verkehrt sich ins Gegenteil. Selbst, falls die Unternehmer inzwischen zu Verstand gekommen wären, was an sich wünschenswert ist - warum hatten deren Luschen im Management keinen Plan für absehbare Veränderungen?

Die Rente mit 63 ist nicht teuer - und sie ist gerecht

Die Kosten? Ja, sie sind nein bisschen höher ausgefallen, als man dachte. Nach verlässlichen Quellen sind dies popelige 1,5 Milliarden Euro. Natürlich muss man die jetzt finanzieren – aber die Menschen, die diese Renten bekommen, haben die Rentenversicherung in der Vergangenheit regelmäßig mit Beiträgen gestützt.

Teuer und bei der Rentenversicherung Geld gemaust: die Mütterrente

Da reden wir doch lieber mal von der Mütterrente. Die ist sozial, wurde aber nicht durch Beiträge erworben, sondern durch Mutterschaft. Da kann man wollen, selbstverständlich. Aber dann muss man sie auch zusätzlich aus Mitteln der Staatseinnahmen, also aus Steuern finanzieren, nicht aus Mitteln der Rentenversicherung. Aber das will man nicht – es ist einfacher, die Rentenversicherung auszurauben. Und dies nicht mit popeligen 1,5 Milliarden Euro, sondern nach gegenwärtigem Stand mit etwa acht Millionen Euro. Und nun kommt’s: Da gibt es Pläne der CSU, mithilfe derer sogar 15 Millionen Euro für eine veränderte Mütterrente lockergemacht werden sollen – und wieder will man in die Rentenkasse greifen – wie inzwischen üblich.

Sozialkosten sind teuer – vor allem auf Kosten der Arbeitnehmer

Zahlen müssen es nach heutigem Stand zum größten Teil die Arbeitnehmer. Klar könnte man die Arbeitgeber wieder stärker beteiligen, aber dafür gibt es in der wieder voll dem Wirtschaftsflügel verpflichteten Partei CDU keine Mehrheit. Stattdessen wird herumsalbadert, die "Menschen müssten noch länger arbeiten" – ja klar, wegen des angeblichen Fachkräftemangels – in Wahrheit wohl eher, weil man dabei bleiben will, den Arbeitnehmer zu schröpfen und die Unternehmer zu schonen. Und dazu gehört natürlich auch die Forderung, dass wir alle immer länger arbeiten müssen. Wenn man das so liest, krümmt dies dies Zehennägel:

So ein Schritt sei ebenso ein Beitrag zur Bekämpfung der Altersarmut wie ein verstärkter Wohnungsbau.


Das stammt zwar nicht von der CDU, aber von einer Arbeitgeberorganisation. Nein, schönen Dank – verscheißern können wir uns selber. Arbeitnehmer wie Selbstständige würden solchen Blödsinn wohl nur selten sagen, aber PR-Abteilungen der Wirtschaft schon – dort ist man ja auch fern der Realität.

Neuer Angriff auf die Sozialsysteme: kostenlose Beiträge?

In der Interessenlage der CDU klingt ein angeblich sozialer Vorschlag geradezu wie ein Hohn:

Viele Bürger mit kleineren und mittleren Einkommen zahlen relativ wenig Steuern, aber ab dem ersten Euro voll für die Sozialversicherung. Steigende Beiträge treffen sie zuerst.


Indessen ist gerade dieser Verfahren sozial: Jeder ist von Anfang an Teil einer Solidargemeinschaft, die zwar vom Staat reguliert wird, aber nicht den Staat repräsentiert. Den vollen Anteil an der Leistung erwirbt (zum Beispiel in der Krankenversicherung) auch ein Mitglied mit geringem Einkommen – das ist sozial und vor allem „sozial gerecht“. Gerade der Beitrag zur Krankenversicherung ist an Solidarität kaum noch zu überbieten: Ganze Familien können auf diese Weise zu sehr, sehr niedrigen Beiträgen versichert werden. Das ist keine Selbstverständlichkeit, sondern ein genialer Zug unsers Sozialwesens. Und was die Rente betrifft: Wieso soll „kein Beitrag zahlen“ eigentlich sozial sein? Das ist doch nichts als ein neuer Griff in die Kassen der Sozialsysteme aus durchsichtigen politischen Motiven.

Das Ausrauben der Sozialkassen betrifft nicht nur die CDU: Beide Volksparteien bedienen ihre Klientel gerne aus der Rentenkasse. Und weinen hinterher Krokodilstränen, wenn das Geld nicht reichen sollte. Und da kann man nur „pfui Teufel“ sagen.

Ach nee, Herr Spahn – sind Sie noch bei den Leuten?

Wer mindestens 45 Jahre in die Rentenversicherung eingezahlt hat und jetzt 63 Jahre alt wird, hat mit 16 oder 18 Jahren zu arbeiten angefangen und seither kontinuierlich durchgearbeitet. das nenne ich eine Lebensleistung.

Wie so ein Arbeitsleben aussieht, wird sich Herr Spahn (CDU) kaum vorstellen können – schließlich gehört er noch zu den jungen Männern, und letztlich hat er kein eintöniges Leben an irgendeiner Werkbank vollbracht.

Aber das weiß Herr Spahn natürlich besser, und so erklärt er nassforsch in der Rheinischen Post:

Die Rente mit 63 für langjährige Versicherte wird vor allem von männlichen Facharbeitern genutzt, die wir eigentlich noch brauchen.


Aha – die „brauchen wir eigentlich noch“. Nur Politiker wie Jens Spahn, die das Volk ignorieren, an ihm vorbeihören und es möglicherweise gar verachten, die brauchen wir eigentlich nicht.

Kapazität für November erschöpft

Vielleicht wissen Sie das gar nicht: Ich kann auch richtig schön.

Dann schreibe ich für Sie die Welt viel bunter, als sie ist. Und dann texte ich für Sie schöne Wahrheiten. Und manchmal erkläre ich für Ihre Kunden ziemlich komplizierte Sachverhalte auf sehr einfache Weise.

Normalerweise tue ich das gerne. Aber im November ist meine Kapazität bereits voll ausgelastet.

Haben Sie noch etwas vor in diesem Jahr? Ein Projekt, bei dem Sie einen Spezialisten benötigen? Dann sagen sie es mir jetzt. Der Dezember ist ja noch ziemlich frei.

Manipulative und kühl kalkulierende Frauen - ein "falsches" Frauenbild?

Diese Frauenbilder werden vielen nicht gefallen: Die Eine hat Wissen und Können, schenkt guten Sex und ist dennoch so gut wie emotionslos. Die Andere baut ihr Leben auf Lug und Trug auf und manipuliert dabei Männer nach Gutdünken, wobei selbstverständlich auch Sex zum Repertoire gehört.

Die Rede ist vom Tatort „Zurück ins Licht“ am Sonntag. Die eine Frau, kühl, pragmatisch und dennoch diffus, ist Profilerin, die andere durch und durch manipulativ und von Grund auf neurotisch, ist Motivationstrainerin und in der Pharma-Branche tätig. Beide Frauentypen gibt es, aber offenbar darf es sie nicht geben. Das weiß wiederum die FAZ: „Die Frauenfiguren sind derart klischeehaft, dass es kaum auszuhalten ist

Und so ist es auch ein weiblicher Kritiker, denen die Chose nicht gefällt. Carolin Gasteiger mault in der „Süddeutschen“:

Aus "Zurück ins Licht" hätte viel werden können. Ein gesellschaftskritisches Stück über zu hohe Anforderungen in der viel gescholtenen Leistungsgesellschaft. Was passiert, wenn das Bedürfnis nach Anerkennung krankhaft wird? Was, wenn man auf der Suche nach Liebe verzweifelt?

Ja, das wäre mal süße Themen für Frauen geworden, nicht wahr? Und hübsch kombiniert mit der populären Kritik an Kapitalismus und Leistungsgesellschaft. Frauen als Opfer des Systems … all diese Behauptungen, die eher zum Abgähnen anregen.

Eigentlich geht es um etwas ganz anderes. Und das sah der SPIEGEL kristallklar, indem er schrieb:

Hier geht es um die Frage, wie weit wir es mit unserer Selbstoptimierung treiben können. Ein lustvoll überreizter Karrieretrip in die schwindelnden Höhen der Selbst- und Fremdmanipulation, der die Frage aufwirft, ob Frauen die besseren Karrieristen sind.

Es war offenkundig, dass es um dieses Thema ging und um kein anderes. Wer die Männer und Frauen kennt, die auf Bühnen herumhampeln, um die Motivation von Managern und Außendienstlern zum Kochen zu bringen, weiß, wovon ich rede. Der Rest der Kritiker(innen) hätte sich ja mal besser informieren können.

Bleibt die Frage: Gibt es die Frauen, und wie verhalten sie sich wirklich? Ja, sie gibt es. Sie lernen schon als junge Erwachsene, dass geschickte Lügen, Winkelzüge, Hinterlist und manipulativer Sex mit mächtigen Frauen und Männern manche Wünsche erfüllen können. Und zwar schneller als der harte Weg, sich langsam auf der Karriereleiter hoch zu hangeln. Ein Teil von ihnen verliert Maß und Ziel und stürzt dabei ab. Diejenigen, die sich selbst bezähmen können oder aber einfach cleverer sind, erreichen aber durchaus ihre Zeile – sehr zum Leidwesen anderer Frauen übrigens, die mit Neid und Missgunst reagieren. Allerdings sind diese Frauen nicht so extrem wie die „Frau im roten Mantel.“

Kommen wir noch schnell auf den anderen Typ Frau: die Profilerin. Sie wird vorschnell mit dem „Asperger-Syndrom“ in Verbindung gebracht. Doch sie ist kaum mehr als jener Typ Frau, der mathematisch-technisch denkt und dennoch verschiedene Persönlichkeiten beinhaltet. Man findet ihn sicher selten, aber in der IT-Branche haben viele Frauen, die nicht in der Öffentlichkeit, sondern in den Hamsterrädern der Programmier-und Systemfreaks arbeiten, ähnliche Eigenschaften.

Der Kriminalfall? Eigentlich morden Frauen nicht, wenn man ihre Vergangenheit aufrollt und bloßstellt – sie haben andere Methoden. Aber es ging ja um einen Krimi, und da gehört nun mal eine Mörderin dazu.