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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Gestern im ZDF: Der Traum bewirkt … na ja, etwas …

Die „Heute“-Redaktion vom ZDF weiß im Sommer auch nicht mehr, was sie bringen soll. Und so zeigte der Sender gestern dem verblüfften Publikum etwas „Neues“ aus der Hirnforschung: Früher nahm man über Träume etwas an, heute aber ist man dank moderner Forschung zu dem Schluss gekommen, dass … etwas anderes zutrifft.

Träumen kann schlau machen - aber das ist längst bekannt

Kurzgefasst: Träumen kann schlaumachen, indem etwas vom Tagesgeschehen und seinen Zusammenhängen verinnerlicht wird. Nicht ganz neu, wie gebildete Menschen wissen. Allerdings wird dergleichen schon lange beforscht, und bereits 2010 erschien ein einschlägiger Artikel.

Bilder machen sich ganz hübsch, doch die Details sind unbekannt

Fragt sich, was wir davon halten sollen, zumal die Hirnforschung uns nur sagen kann, dass gewisse Informationen, die wir am Tag sammeln, nachts in irgendeiner Form im Gedächtnis landen. Es ist gut, dass die beforscht wird, aber wir wissen nicht, wie das geschieht, weil kein Hirnforscher auch nur eine vage Idee hat, wie unser Gehirn nachts Informationen auswählt.

Da nützt es kaum etwas, wenn die Moderatorin uns anpreist: „Während wir schlafen, spielt sich dort (im Gehirn) ein regelrechtes Feuerwerk ab.“ Mag ja sein, dass die Bilder, die „Tübinger Neurowissenschaftler“, da via ZDF auf den Bildschirm brachten, für einen Hirnforscher äußert interessant waren – aber leider war es nur eine Anwendung besonderer bildgebender Verfahren. Die Lernprozesse selbst sind und bleiben dabei allerdings unbekannt. Denn auch Hirnforscher können uns nicht genau sagen, worauf das Lernen „im Schlaf“ beruht, und welche Informationen unter welchen Bedingungen tatsächlich abgespeichert werden.

Diesel

Es liegt nicht an der Technologie des Dieselmotors und nicht an deutschem Know-how, das verloren geht, wenn der „Diesel“ in Städten vielleicht nicht mehr benutzt werden darf. Es liegt an der Allianz zwischen Automobilbauern, Gewerkschaften und Politikern, die unter dem Schlüsselwort „Arbeitsplätze“ alles taten, um zu verschleiern, dass die Schadstoffe im Dieselmotor nicht so weit reduziert wurden, wie es technisch möglich wäre.

Natürlich könnte man … ja man könnte den Diesel noch schadstoffärmer bauen, als es die neue Euro-6-Diesel-Norm vorschreibt – die Technologie ist vorhanden. Und man könnte Diesel-PKW höher besteuern – dann würde sich das Problem vermutlich sehr schnell von selber lösen.

Ich prognostiziere mal: Nichts dergleichen wird geschehen. Schon taucht ein Herr Seehofer auf, der „Diesel-PKW mit Steuervergünstigungen“ stützen will. Und andere werden mit ähnlichen Vorschlägen folgen. Und – was beinahe noch empörender ist – schon melden sich die Gewerkschaftler, die ins gleiche Horn blasen wie die Automobilindustrie..

Es mag ja sein, dass sich einzelne Diesel ein wenig „nachstellen“ lassen und man damit die Emission reduziert. Aber damit ist das Problem nicht gelöst. Sinnvoller wäre in jedem Fall, private Diesel-Fahrzeuge ganz aus den Großstätten zu verbannen – auch wenn es einige Bürger hart treffen mag. Die meisten aber würden aufatmen.

Und gerade um jene geht es – Menschen, die in der Stadt leben und arbeiten und täglich unter der schlechten Luft leiden. Das Argument der „Arbeitsplätze“ zieht nicht mehr – denn die Arbeitsplätze fallen langfristig nicht weg, weil der „Diesel diffamiert“ wird, sondern weil die Automobilbranche nicht aus sich heraus innovativ wird und alle technischen Möglichkeiten nutzt, schadstoffarme Motoren zu produzieren.

Und - ja, ja, die Hälfte der deutschen Werkzeugmaschinenbranche mag ja derzeit am „Verbrennungsantrieb“ hängen – aber das bleibt nicht so, denn Innovationen machen vor niemandem halt. Und vermutlich werden in zehn Jahren die Betriebe die Nase vorn haben, die rechtzeitig auf neue Technologien und Verfahren umgestellt haben.