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Korrektes Deutsch mit Ketchup

Ganz korrektes Deutsch wird selten geschrieben. Warum auch, denn „ganz und gar“ korrektes Deutsch wir nur in der Schule gelehrt. Dichter sollte es gar nicht, Schriftsteller nur mäßig kümmern, denn „ganz korrektes Deutsch“ ist oft auch langweiliges Deutsch.

Das große SZ und das kleine SZ
Nun gibt es Neuigkeiten: Zum Beispiel ein Eszett, auch "scharfes S" genannt, als Großbuchstaben.Die ZEIT meinte, es sähe aus wie "ein Hybrid aus kleingeschriebenem ß und einem großgeschrieben B."

Also höret, Mitmenschen: Ihr könnt euch zwei lange und überwiegend langweilige Dokumente aus dem Internet herunterladen, wenn ihr Lehrer oder Schüler seid. Zum Beispiel die Regeln oder das Wörterverzeichnis.

Ja, und eines freut mich: Es gibt kein Ketschup mehr. Nur noch Ketchup. Preisfrage: Heißt es das Ketchup oder der Ketchup? Der Duden will wissen: Ketchup existiert männlich und sächlich. Also hat DIE ZEIT wahrlich recht, wenn Sie schreibt „es gibt keinen Ketschup mehr.“ Und ich, wenn ich schreibe: Es gibt kein Ketschup mehr."
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Von der Schwierigkeit, im örtlichen Handel zu kaufen

Von der Schwierigkeit, im örtlichen Handel zu kaufen - zumal in der Provinz

Beim Kauf: Ich warte, bis die Dame zwar höflich, aber unendlich langsam festgestellt hat, dass genau dieses Gerät, das ich will (und das an der Wand des Showrooms hängt) verkauft werden kann. Der Grund für die Verzögerung: Ich benötige noch eine Art Umbausatz – das hatte ich nicht bedacht. Aber ich habe mir auch nicht vorgestellt, dass es etwa zwanzig Minuten dauert, um dies festzustellen und die Rechnung zu schreiben. Na schön. Und ich gewöhne mich langsam daran, dass auch Stammkunden nur gegen Vorauskasse beliefert werden. Aber ach – der Umbausatz muss später berechnet werden. Auch gegen Vorkasse.Oder "bar bei Lieferung".

Tatsächlich klappt alles so weit: Gestern ruf man mich an, dass mein „Umluftset“ nun vorhanden sei – und ich möge es doch bezahlen (was zuvor offenbar nicht möglich war). „Ihre Rechnung liegt dann an der Kasse, Sie müssen nur noch den Namen sagen“.

Kunde zu sein ist eben schwierig. Die Dame an der Kasse ist offenbar beschäftigt – beredet erst mal etwas mit ihrer Kollegin. Ich sage mein Sprüchlein auf: „Mein Name ist … und ich soll heute eine Rechnung bezahlen.“

„Haben Sie eben etwas gekauft?“
„Nein. Ich möchte nur meine Rechnung bezahlen.“
„Wie war doch ihr Name?“
Ich sage meinen Namen nochmals.
„Die muss ich erst einmal suchen!“
Die Rechnung liegt ganz oben auf dem Stapel.
„Oh, und dann möchte ich noch wissen, wann der Monteur morgen kommt.“
„Der Monteur? Von einem Monteur weiß ich nichts. Es handelt sich doch um eine ganz normale Lieferung, da kommt kein Monteur. Wollten Sie noch etwas von der Serviceabteilung?“

Ich bin kurz davor, der Dame zu sagen, dass ich der Kunde bin und sie nur … frage sie aber (sicher nicht sehr freundlich), ob sich sich mit mir über Begriffe streiten will.

Nein, will sie nicht. Und schreibt mir gnädigerweise auch noch den Monteurtermin – äh … Pardon, den Liefertermin mit Montage und Entsorgung auf den Kassenzettel.

Hört, Händler des Ostens, oder wo ihr sonst noch residiert: Es gibt auch einen Versandhandel. Aber ich kaufe bewusst manche Produkte beim einheimischen Handel – schon wegen der Montage – Pardon, wegen der Lieferung, bei der das Gerät auch angebracht wird. Die habe ich übrigens auch im Voraus bezahlt.