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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Die Wäsche …

Nicht sehr fein: jemanden an die Wäsche gehen
Und dann ist er mir an die Wäsche gegangen …

Warum sagt man wohl, ein Herr sei einer Dame „an die Wäsche gegangen“? Kaum jemand weiß noch, dass die Wäsche jener Teil der (Unter-)Kleidung war, die gewaschen wurde. Deshalb heißt sie ja auch Unterwäsche, in manchen Gegenden auch Leibwäsche, gelegentlich auch Körperwäsche genannt.

Das Wort „Wäsche“ ist seit dem Mittelhochdeutschen in Gebrauch, und es war bis in die 1950er Jahre durchaus gebräuchlich. Der Brockhaus wusste gegen 1900:

(Zur Wäsche gehören) zur Kleidung und zur Haushaltung notwendigen, meist leinenen oder baumwollenen Gebrauchsartikel, die nach erfolgter Benutzung durch Reinigung mit Wasser (Waschen) wiederholt von Neuem gebrauchsfähig gemacht werden können.


Reizwäsche

War die Wäsche von besonderem Reiz, hob sie den Körper reizvoll hervor oder konnte man damit Männer reizen, so heiß sie auch „Reizwäsche“, ein Wort, das kaum noch gebräuchlich ist.

Man sagte gelegentlich auch „Maschenmode“, obgleich dieser Begriff aus der Modebrache ebenfalls nicht mehr sehr bekannt ist. Bekannter für die Unterwäsche der Damen sind die Begriffe „Miederwaren“ oder nach dem Französischen „Dessous“ oder „Lingerie“. Woher die „Masche“ in der „Maschenmode“ kommt, ist nicht ganz sicher. Offenbar handelt es sich um einen österreichischen Ausdruck für eine geschickt an den Dessous drapierte Schleife, möglicherweise als Strumpfband. Es könnte aber auch eine andere Bezeichnung für „Strapse“ oder „Spitze“ sein.

Lernen Deutsch zuerst?

Ja, da habe ich verstanden:

Wenn du mit uns zusammenarbeiten möchtest, muss dir bewusst sein, dass du einige Lehrvideos von uns erhalten wirst, ich welchen wir dir genauestens erkläre, was für Texte du schreiben sollst und wir dich auf unser „System“ einlernen.


Ist ja gut. Texter sind zu doof, um zu begreifen, was und wie sie schreiben sollen, und brauchen daher „Lehrvideos“. Lehrvideos? Wieso Videos? Ich dachte immer, Beispieltexte?

Oh, ich hätte eine Idee: Deutschlehrgänge. Die könnte der Inserent dringend brauchen. Denn geboten werden „5000 Worten pro Woche bis 5000 Wort pro Monat“. Gemeint sind Wörter. 5.000 Wörter pro Monat würde übrigens einen Gesamtumsatz von 20.000 bis 30.000 Euro-Cent bedeuten – 200 bis 300 Euro.

Und die Bezahlung? Ei, ei. Da wird ein an sich ganz passabler Betrag angeboten (vier bis sechs Cent pro Wort), aber dann schränkt der Anbieter ein, dass der Autor zu Anfang nur einen „kleineren Anteil“ davon bekommen wird. Ach, und den Rest?

„Den Rest wirst du im Nachhinein, in Form von Beteiligung, was dein Text an Umsatz generiert, verdienen!“

Daran, was ein Text an Umsatz generiert? Das mag viellicht auch am Texter liegen – vor allem aber am Medium.

Zitate: Aus Bloggerjobs

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Ähnliche Interessen – Ausdruck von Dummheit oder kluge Entscheidung?

„Interessen“ ist an sich schon ein recht eigenartiges Wort. Wenn etwas mein Interesse weckt, dann liege ich (auch sprachlich) richtig. Interessen zu haben ist schon etwas fragwürdiger. Schließlich hat man sie nicht einfach, so wie Bücher oder Kloschüsseln. Aber weil es offenbar der „kleinste gemeinsame Nenner“ in der Partnersuche ist, behauptet fast die Hälfte der Befragten zum „Online-Dating“, dass sie nach Personen mit ähnlichen Interessen suchen.

Zunächst: ähnliche Interessen zu pflegen, kann Sinn haben, weil „gemeinsame Interessen“ dafür sorgen, gemeinsam zu handeln. Zudem kann man dabei recht viel Zeit miteinander verbringen – und auch dies stärkt die aufkeimende Beziehung.

Dagegen spricht zweierlei: Oberflächliche Interessen führen schnell zu Pseudo-Gemeinsamkeiten. Und insbesondere bei jungen Menschen ändern sich die Interessen mit den Jahren. Typisch dafür sind Fragen nach dem „Geschmack“, sei es nun in der Raumausstattung, in der Malerei oder in der Musik. Aber auch spezifische Interessen, die manche auch als „Liebhabereien“ oder „Hobbys“ bezeichnen, können sich ändern.

Wichtiger als die "Interessen als solche" ist die Frage, wie intensiv jemand seine besonderen Interessen verfolgt. Mal an irgendetwas zu „naschen“ oder einem Trend zu verfolgen, ist kein wirkliches Interesse. Wer wirklich interessiert an etwas ist, kann dieses Interesse spielerisch oder verbissen ausüben – und bei „Verbissenheit“ ist der Fanatismus oft nicht weit.

Und so bemerken wir denn – hoppla, es sind gar nicht die „Interessen“ als solche, sondern die Art, in der wir sie verfolgen und wie wir unser Interesse mit anderen teilen können.

Und nur mal ganz höflich nebenbei bemerkt – das Hauptinteresse des Menschen sollte eigentlich nicht darin liegen, irgendwelche Interessen zu verfolgen, sondern sich im Beruf und seiner sozialen Umgebung wohlzufühlen. Alle anderen Interessen sind manchmal wichtig und notwendig, oftmals aber auch nichts als „Zeitvertreib“ – falls man denn Zeit hat, die es zu vertreiben gilt.

Kleine Englischlektion für Wissenschaftler

Kleine Englischlektion für Wissenschaftler - oder: wie man schlechte Übersetzungen abschreibt und es trotzdem auffällt.

„Less likely“ heißt sinngemäß „weniger wahrscheinlich“ oder eben auch „unwahrscheinlicher“. Und wenn wir nun diesen Satz lesen, dann könnten wir ihn eigentlich ganz gut so übersetzen:

“Couples who meet online and get married are slightly less likely to divorce …”

„Für Paare, die einander online begegnen und später heiraten, ist das Risiko der Scheidung ein wenig geringer …“


Wollen wir „Risiko“ meiden, dann können wir schreiben:

„Paare, die einander online begegnen und später heiraten, werden seltener geschieden als …“


Das mit dem „etwas geringer“ oder „ein wenig geringer“ käme man ja gut hin, doch irgendjemand hat dies einmal so übersetzt: „Weniger frühe Scheidungen“, und das klingt dann so:

Interessant ist die Erkenntnis, dass Paare, die sich online kennengelernt hatten und später heirateten … weniger.
frühe Scheidungen aufwiesen.


Ach, so ist das also? Nun, der Fehler „wenig frühe Scheidungen“ zieht sich seit Jahren durchs Internet, und er wurde später größtenteils korrigiert. Die Forschungen als solche sind ein wenig umstritten – aber das interessiert zumeist niemanden in Deutschland.

Englisches Original aus Live Science von 2013.

Sachen passieren

Oh ja, TAG24, da habt ihr euch also an die Dummbacken angepasst, wenn ihr schreibt: „Vier Sachen passieren mit Deinem Körper“.

Aha, da passieren Sachen. Erkältungssachen, und da waren auch noch so Immunsystemsachen, die da Sachen machen. Und überhaupt: dieser Körper, nicht wahr? Wenn man keinen Sex macht, mach der dauernd Sachen … richtig fies, nicht?