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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Mit allen Wassern gewaschen – SPAMMER

„Die anderen sind die Spitzbuben, wir nicht!“, das ist sinngemäß neuerdings das Motto eines weltweiten E-Mail-Spams. Originaltext:

Wenn Sie auf jemanden treffen, der ein System an den Mann bringen will und Ihnen verspricht, damit in einem Jahr Millionen Dollar zu verdienen, dann jagen Sie ihn zum Teufel! In Wirklichkeit ist es nämlich, wie Sie mit Sicherheit wissen, nicht so einfach diese Menge an Geld zu verdienen.


Nun wendet man sich an Pseudo-Intellektuelle:

(Das System) … basiert auf Algorithmen, welche den Markt und seinen aktuellen Zustand analysieren.

Klar, wer nicht weiß, was Algorithmen sind, wird begeistert sein.

Und nun, Kinderchen, rechnen wir doch mal: Die Leute versprechen normalerweise, mindestens 2.200 USD pro Tag zu verdienen. Das macht an 365 Tagen 803.000 USD. Und seht mal, dass ist keine Million. Ach, da hat der Onkel, der das schreibt, doch sogar recht, nicht wahr?

„Gefährlich und alarmierend“ – Panikmache durch die Presse

Die Presse ist unkritisch und populistisch geworden – und es handelt sich bei Weitem nicht nur um die „üblichen Kandidaten“. Ich verfolgte eine Meldung, deren Grundlagen wachsweich sind.

Wir wissen, dass bestimmte Frauen alle Männer für Verbrecher halten – und wir wissen auch, dass sie dabei extrem sexistisch vorgehen, obgleich sie das Gegenteil behaupten. Denn Männer sind für viele Frauen eben „Feinde“, weil das zum „guten Ton“ gehört.

Einige Männergruppen im Netz sind unerträglich

Nun gibt es „online“ allerlei absonderliche und absurde „communities“ – solche, die bewusst Unwahrheiten verbreiten, solche, die es schick finden, an Unwahrheiten beteiligt zu sein, und solche, die einfach aus miesen und feigen Kreaturen bestehen, die tatsächlich meinen, was sie sagen. Oder jedenfalls dort mitkacken wollen, wo auch die großen Machos scheißen. Und tatsächlich – es verwundert nicht – gibt es dort ein paar Gruppen, die Frauen für absolut wertlose Objekte halten, denen man es „mal ordentlich besorgen“ muss. Das ist bedauerlich und befremdlich, und falls diese Jungs meinen, was sie sagen, muss ihnen mall jemand die Ohren lang ziehen.

Ein paar miese Typen finden es schick, noch mieser zu sein als andere

Unter diesen miesen Typen gibt es offenbar neuerdings ein paar Figuren, die es offenbar schick finden, das Tragen eines Kondoms vorzutäuschen, aber es dann vor dem Geschlechtsakt zu entfernen. Da ist nicht nur unfein, sondern in der Tat mies. Und es schadet nicht nur der Frau, sondern es kann selbstverständlich auch dem Mann schaden. STDs sind ja nicht einseitig übertragbar, sondern beidseitig. Klartext: Diese miesen Männer verspritzen ihr Sperma wahllos und mit hohem Risiko in Frauenkörper und sind noch stolz darauf.

Fakten? Ach, wer braucht denn schon Fakten?

Wobei einiges verwundert. Erstens, dass wir von einer Gruppe von Dösköppen reden, die nicht wissen, was sie tun (auch nicht, was sie sich selbst antun). Zweitens, dass diese Gruppe via Forschung und Medien in jede Ecke der Boulevard- und Bürgerpresse wandert und drittens, warum die Öffentlichkeit von einer „einseitigen“ Übertragung von STDs ausgeht, also: Frauen haben nie welche, Männer aber ziemlich oft. Viertens fehlen Zahlen, also wie häufig so etwas tatsächlich stattfand (und nicht nur behauptet wurde, Jungs lieben es, im Rudel zu lügen). Und fünftens fehlt jeder Beweis dafür, dass es sich um einen „gefährlichen und alarmierenden Trend“ handelt, wie die meisten Publikationen der auf Sensationen ausgerichteten Bürger- und Boulevardpresse Presse behaupten.

Kritiklose Presse mit dem Trend, Fake News zu verbreiten

Interessant ist, auf welchen Wegen so etwa sin die Presse kommt: Über eine Publikation in der „Huffington Post“, die auf einem etwas dürftigen Forschungsbeitrag beruht. Alle anderen haben entweder das Original oder den Huffington-Artikel nachempfunden – und verbreiten mit „Trend“, „gefährlich“ und „alarmierend“ Panik. Von Fake News ist diese Vorgehensweise nicht weit entfernt.

Üble Belästigung

Üble Belästigung beginnt meist mit „ich will Sie wirklich nicht belästigen“.

Zitat:

Ich will Sie wirklich nicht belästigen, aber dieses kleine Geheimnis muss ich einfach mit Ihnen teilen. Mein lieber Freund Jeff Robbins bat mich, dieses Video mit Ihnen zu teilen.


Und wieder einmal soll ich täglich 2.200 gebrauchte Hemdenknöpfe verdienen. Oder waren es US-Dollars? Oder Euros?

Man versucht es mit Hochdruck-Verkauf: Die Plätze sind begrenzt. Wie schön – dann sollen mal die dran bleiben, die jetzt schon 2.200 Mäuse am Tag machen. Fragt sich nur, warum die mich damit belästigen, auch 2.200 (ja, was eigentlich? Vielleicht Sandkörner?) am Tag zu verdienen.

Wie blöd muss man eigentlich sein, um auf so etwas hereinzufallen?

In Deutschland haben es Kinder gut

In Deutschland zahlt der Staat aus Steuergeldern ein vergleichsweise fürstliches Kindergeld (1), ohne daran irgendwelche Auflagen zu knüpfen. Gerade sprach ich mit meinem Feinkosthändler, der, wie man sich denken kann, natürlich kein geborener Deutscher ist. „Ach, in Deutschland haben es Kinder so gut“, sagt der Händler und Vater und strahlt über das ganze Gesicht.

Wie kommt es nur, dass all jene, die andere Verhältnisse kennen (oder noch kennen, denn in Deutschland war es nicht immer so) ewig daran herummotzen, dass Kinder in „Armut“ leben oder nicht genügend bei der politischen Diskussion berücksichtigt werden?

Absurde Forderungen des Familienverbands

Der „Deutsche Familienverband“ kämpft seit Jahren um ein absurdes Wahlrecht, in dem „jedes Kind eine Stimme“ haben soll. Das ist – mit Verlaub – eine Unverschämtheit, ja ein Schlag ins Gesicht gegenüber all den Menschen, die keine Kinder im Nicht-Wahlalter haben.

Erwachsene sollen mehr Stimmen bekommen - nur weil sie jetzt Kinder haben

Das Schlimmste daran ist, dass Kinder gar nicht wählen, sonder die Erwachsenen mehr Stimmen bekommen – und zwar ausschließlich deswegen, weil sie Kinder haben. Die Begründung ist fadenscheinig und selbstherrlich: „Grundrechte gelten von Geburt an und nicht erst ab der Volljährigkeit.“ Völlig absurd, denn wir reden aber nicht von Kinderrerchten, sondern vom Wahlrecht.

Eine Standard-Familie hat – wenn man es so will – ohnehin zwei Stimmen. Und das ist reichlich genug, um die Politik zu beeinflussen. Offenbar traut man Alleinlebenden, Rentnern, Pensionisten und Familien, in denen die Kinder bereits aus dem Hause sind, nicht zu, zum Wohle der Familie und möglicher Enkel zu stimmen. Und das ist eigentlich der größte Affront, der vom Familienverband ausgeht.

Ich las: Cicero.

Die Gegenseite: Familienverband.

(1) Das zweithöchste in Europa - und wesentlich mehr als im Vorzeigestaat Dänemark.


Wirtschaftsliberal allein ist nicht liberal

Wirtschaftsliberal allein ist ein schlechter Witz - nur, wer liberal im Herzen ist, kann wahrhaftig ein Vertreter der Gedankenfreiheit sein.

Sie sieht sich als „wirtschaftsliberal“ und gewisse klammheimliche Anhänger der AfD, die sich für intellektuell halten, finden das ja richtig toll. Wie dumm doch angeblich kluge Menschen sein können. Alice Weidel nennt sich wirtschaftsliberal. Allerdings ist „wirtschaftsliberal“ keine Einstellung zur Freiheit, sondern eine eher eine ideologische Ausrichtung, die man während eines Studiums annehmen kann oder auch nicht.

Nur, wer durch und durch liberal ist, vertritt die Freiheit andersdenkender – also das Gegenteil von dem, was die AfD predigt. Hoffentlich weiß Frau Weidel, was sie sich damit antut, denn liberaler wird diese Partei damit nicht für fünf Cent – Pardon, fünf Pfennig.