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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Die dritte Seite eines Konflikts

Wir können nicht alle in „Friede, Freude, Eierkuchen“ machen. Denn wenn wir es tun, dann dann erwachen die Ratten, die uns klammheimlich das Glück zerfressen. Und „Ratte“ kann jeder sein: jemand mit der Absicht, etwas zu zerstören, oder jemand, der selbstsüchtig genug ist, das Glück anderer aufs Spiel zu setzen.

Definieren Sie Ihr Glück selbst, statt sich bevormunden zu lassen

Wir brauchen den Konflikt mit denjenigen, die unser Leben in ihrem Sinnen „umdefinieren“ wollen und Begriffe festschreiben wollen, die höchst zweifelhaft sind. Ich habe ganz einfach Beispiele: Können Sie noch ihr Lebensglück selbst definieren? Das, was für Sie Liebe ist? Oder was Sex für Sie bedeutet? Können Sie noch sagen, was Sie wollen udn wie Sie es wollen, ohne in die Fratzen der Tyrannen der „sozialen Korrektheit“ zu blicken? Ja? Dann genießen sie das seltene Glück, frei und unabhängig zu sein.

Liberal sein

Sehen Sie – ich bin liberal. Es ist verdammt schwierig, liberal zu sein, weil die Gegner dann auf beiden Seiten stehen. Besorgte Bürger mit einfach gestrickten Vorstellungen, eigentlich homophob, aber mit Gutmenschen-Masken? Da stehen auf der anderen Seite die LGBT-Leute mit erhobenen Zeigefingern und pseudo-intellektuellem Geschwätz. Wem das nützt? Kaum jemandem.

CDU kontra SPD? In beiden Parteien gibt es grundsolide, weitgehend konservative Strömungen. So richtig „modern“ und „progressiv“ kann man keine der beiden Parteien nennen. Und leider gibt es ein paar Spinner, Betonköpfe, Ideologen und Glücksregulierer in beiden Parteien.

Und so ähnlich ist es überall. Die dritte Seite eines Konflikts kommt kaum zur Sprache: der Kampf um die bessere Lösung, jener Lösung also, die aus dem Konflikt herausführt. Es kann auch die Vernunft sein, einen Konflikt beizulegen, weil niemand einen Nutzen davon hat.

Niemand hat das Lebensglück gepachtet - vor allem kein Ideologe

Ich sehe immer wieder, wie Konflikte angeheizt werden, sowohl im Verhältnis der Geschlechter zueinander als auch in (anderen) politischen Fragen. Dabei sind die Unterschiede zwischen Hasspredigern und Moralpredigern gering, wie ich meine. Beide handeln aus der unverbrüchlichen Überzeugung heraus, im recht zu sein – was gar nicht sein kann, weil sie den Weg zum menschlichen Glück nicht gepachtet haben. Und zumeist geht es ums Glück: um die Freiheit, das Leben so zu verwirklichen, was man es sich selber wünscht.

Wohlwollende Vernunft und Konzentration auf das Wesentliche

Die dritte Seite des Konflikts? Es ist die wohlwollende Vernunft – zurückzukommen auf die Themen, die wirklich relevant sind und für sie Lösungen zu finden. Es geht um Themen, die uns das Überleben sichern und die für unser Glück in Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit wichtig sind.

Oder kurz: Wir brauchen keine Krümelkacker – wir brauchen Menschen mit Weitblick und Verstand, die alles tun, um jeden Menschen auf seine Art glücklich werden zu lassen.

Der Sinn des Bloggens

Blogger sind zum Erfolg verurteilt. Und wenn meine publikumsintensivste Publikation im Monat keine 21.000 Besucher (nicht auf diesem Blog, versteht sich) habe, dann versuche ich bereits, an den Schrauben zu drehen. Oder mir Gedanken darüber zu manchen, ob ich mit meinen Autorinnen und Autoren (oder mit den Themen) richtig liege.

Warum überhaupt der Erfolg? Ich nehme keine offenkundige Trickwerbung, die sich mühsam als „Advertorial“ tarnt. Ich bespreche aber Produkt (oder gebe sie jemandem zum Besprechen), wenn sie mir gefallen – unabhängig vom Kommerz. Und ich berichte über Firmen und ihre Aktivitäten, wenn ich denke, dass es von allgemeinem Interesse ist.

Wenn man nicht mehr bloggt, sei es aus persönlicher Sicht oder mit journalistischem Selbstverständnis, dann fehlt eine Stimme im Internet. Und mit jeder unabhängigen Stimme werden die Extremisten einerseits und die Gleichmacher andererseits gestärkt. Und vor allem verschwindet der liberale Gedanke, der ohnehin auf dem Rückzug ist.

Das ist der Sinn des Bloggens - jedenfalls hier.

Die Zahlen beziehen sich auf die Liebeszeitung.