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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Der Hund und die Massen

Wenn ich sprechen könnte, würde ich sagen ...
Ach, die armen, armen Menschen, die in tatsächlich schwierigen Lagen Rat suchen. Sie sind entweder auf das Internet angewiesen, oder auf Tante Kunigunde, oder, wahrscheinlich am schlimmsten, auf Dokusoaps im Fernsehen. Wobei alle drei Möglichkeiten nur einem Schlüssel folgen: Schnatter, schnatter, schnatter.

Seit ich auf den Hund gekommen bin, versuche ich auch, mich im Internet zu informieren. Ob Schlaf, Fell, Ernährung, Impfen oder Sauberkeit: Alle stricken an irgendwelchen Mythen, sagen, was mit ihren Wuffels wirklich oder vermeintlich geschehen ist und – verbreiten dabei Mythen und Unsicherheiten.

Früher gab es mal den Spruch: „Der Hund, der scheißt nicht besser“, doch heute, so scheint mir, sollte man sagen: Die Hundebesitzer im Internet, sie klugscheißen nicht besser.

Wahrscheinlich solle ich mal meinen neuen Hund fragen, was er denn eigentlich aus ethischen, gesundheitlichen und wuffellogischen Gründen bevorzugt, statt ins Internet zu sehen.

PKW-Maud, Islamgesetz, Familienförderung - Bayern über alles?

PKW-Maud, Islamgesetz, Familienförderung durch mehr Geld?

Irgendwo in Deutschland liegt auch Bayern, und in Bayern gibt es eine Partei, die der CDU zwar irgendwie ähnlich ist, aber doch so ganz anders. Sie setzt eine Maud durch, die sehr viel Aufwand erfordert, aber wahrscheinlich nie Geld einbringt. Und sie plant ein Islamgesetz. An was erinnert mich das nur? Es gibt sehr viele Christenkirchen auf dieser Erde, in denen die Predigten auf Deutsch gehalten werden und Synagogen, in denen ausschließlich Hebräisch gesprochen wird. Und es gibt immer noch Bestrebungen katholischer Eiferer, die Messe in lateinischer Sprache lesen zu lassen.

Und die Familienförderung? Wird nicht schon genug Geld in die Familie investiert? Und was für eine Politik ist denn das (Zitat):

… darunter einmalige finanzielle Hilfen für junge Paare für Anschaffungen vom Kinderwagen bis zur Babyausstattung sowie Steuererleichterungen für Eltern
.

Welche jungen Leute würden sich wohl wegen eines Zuschusses zum Kinderwagen und zur Babyausstattung entschließen, ein Kind zu haben? Und wie war das mit den „Steuererleichterungen“? Kommt die nicht überwiegend den reichen Eltern zugute? Nun, nun … man praktiziert ja bayrische Toleranz: Die „armen“ Eltern sollen weniger Sozialbeiträge bezahlen, die ja dann aber wohl irgendwo anders fehlen werden. Und nur am Rande: Wir alle zahlen bereits Sozialbeiträge für Kinder – über unseren Krankenkassenbeitrag.

Mal sehen, ob die CDU mal wieder einknickt vor den Christsozialen aus Bayern. Man kennt das ja nun schon: Erst Ablehnung, dann weiche Knie, schließlich Übereinstimmung. Ich denke: Wer CDU wählt, will eine starke CDU – ohne Einmischung aus Bayern.

Und jenseits aller Fakten: In Norddeutschland steht den Menschen ohnehin längst der Schaum vor dem Mund, wenn ständig von Bayern die Rede ist. Nicht, dass man etwas gegen die Bayern hätte – aber gegen die Gleichsetzung von Bayern und Deutschland.

Ich las darüber in DIE ZEIT. Daraus stammt auch das hervorgehobene Zitat.