Skip to content
Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Deutsch lernen oder ein Fremder bleiben - auch für Deutsche

Wer in Deutschland leben möchte, sollte deutsch lernen, denn nur auf diese Weise kann man an dem Leben teilhaben, das wir gemeinhin „Alltag“ nennen. Sicher – es ginge auch ohne. Aber es ist ungleich schwieriger. Ich weiß es, weil ich einmal eine Zeit in einem Land gelebt habe, dessen Sprache ich nicht verstand und niemals lernte. Es war schwierig, weil ich nicht wusste, worüber man in der Straßenbahn, der U-Bahn oder sonst wo sprach.

Und deshalb: Nein, Deutsch zu lernen ist keine Zumutung und keine Provokation für Fremde. Wer die Sprache nicht lernt, bleibt ein Fremder.

Freilich – es wäre für viele Deutsche gut, deutsch zu lernen. Bayern und Schwaben, Alemannen und Sachsen, aber auch ein paar andere Volksstämme weigern sich, Deutsch zu lernen. Ich habe nichts dagegen, wenn Eingeborene untereinander Kauderwelsch austauschen – ich kann es auch. Aber ich habe verdammt etwas dagegen, wenn ich beispielsweise in Baden beim Einkaufen mit Alemannisch vollgebrabbelt werde.

Mag sein, dass ich da extrem bin. Aber es gehört zur guten Erziehung, in Anwesenheit von „Fremden“, und seien es auch Deutsche, sich in Deutsch auszudrücken.

Gauck

Eine unheilige Allianz aus Rechtextremisten, Linksextremisten und angeblich „honorigen“ Fernsehclowns aka Kabarettisten haben versucht, den scheidenden Bundespräsidenten madigzumachen. Dennoch ist und bleibt er ein Symbol für jenes Deutschland, das nach vorn sieht und einer wirklichen Demokratie verpflichtet ist.

Er geht, und bald wird sein Nachfolger präsidieren. Auch an ihm, sollte er so gewählt werden wie gedacht, haben sich die Linksaußen in Deutschland bereits festgebissen. Hoffentlich halten sich die Demagogen und Politclowns wenigstens diesmal zurück.
Kategorien: deutsch, liberal sein | 0 Kommentare
Tags für diesen Artikel:
| TOP_EXITS (0)
Abstimmungszeitraum abgelaufen.
Derzeitige Beurteilung: keine, 0 Stimme(n) 2314 Klicks

Viel Arbeit hindert mich am Bloggen

Tag für Tag bloggen? Mal liegt Schnee, mal keiner. Mal friert man sich das Gesäß ab, mal scheint die Sonne. Und die wirklich wichtigen Dinge des Lebens? Soweit sie mich persönlich betreffen, kommen nicht in das Blog, da können Sie ganz sicher sein.

Aber wenn ich viel und hart arbeite, dann sage ich das auch. Vor allem dieser Tage stecke ich bis zum Hals in Korrekturen. Ich amüsiere mich ja immer über die kecke Dame, die meint, ich würde aus dem letzten Loch pfeifen.

Wobei ich mal wieder bei meinem Lieblingsthema wäre: Ich pfeife nicht aus dem letzten Loch. Meine höchste Tonhöhe (mit oder ohne Löcher, Klappen oder Tasten) wurde wurde bislang noch nicht einmal voll ausgeschöpft.

Übrigens soll die Redewendung von der Tatsache herrühren, dass das „letzte Loch“ für den höchsten Ton steht und man dann keinen höheren Ton mehr erzeugen kann – jedenfalls nicht auf einer Flöte. Es könnte natürlich auch der tiefste Ton sein, aber der Duden glaubt, dass der höchste Ton eben „recht dünn“ klingt, und noch dünner wäre dann eben das „Pfeifen aus dem letzten Loch“.

Lebensepisode Berufswahl

Ich galt in meiner frühesten Jugend als genial, später allerdings nur noch als äußerst talentiert, aber leider zu vielseitig. Also gab man mir den freundschaftlichen Rat, ich möge doch zur Berufsberatung gehen.

Ich schwankte zwischen einem kreativen und einem technischen Beruf, doch bei der Berufsberatung entdeckte man, dass ich sehr talentiert im Bleistiftspitzen war, jedoch wenig geeignet für die Bedienung von Bleistiftspitzern. Als es nun an die persönliche Beratung ging, empfahl man mir, doch einen Beruf zu suchen, in dem ich denn Bleistift nutzen könne. Da sei der Beruf des Kaufmanns ganz hervorragend geeignet, und ich müsse auch keinesfalls meine technische Ader aufgeben, denn es gäbe doch den Beruf des Industriekaufmannes. Zudem – dies sei nur am Rade bemerkt und wurde nicht gesagt – herrschte in diesem Bereich ein Mangel an männlichem Personal unter 50.

Kreativ und Technik? Technik und Kaufmann? Kaufmann und kreativ? Oh, es verwies sich, dass man von Handlungsgehilfen, namentlich von Lehrlingen, alles andere als Kreativität erwartete. Ja, man sah jeden, der über die Grenzen des eigenen Schreibtisches hinausblicken wollte, als zerstörerisch für diesen Beruf an.

Wenn sie diese Arbeit schnell erledigen würden, könnten wir Ihnen interessantere Arbeiten geben“, sagte einmal einer dieser verknöcherten, selbstherrlichen Männer zu mir, die man im kaufmännischen Bereich Prokuristen nennt. Interessanter? Es gab nur öde Arbeiten und schrecklich öde Arbeiten. Und mich, der sich für alles andere interessierte als für die Ablage.

Und so kam es, das ich auf die große Karriere bei dem Nämlichen, hier besser ungenannten Unternehmen verzichten musste. Man schämte sich dort noch lange Zeit, mich jemals als Lehrling akzeptiert zu haben.

Das Land der Neidhammel und Fremdenhasser

Das Land der Neidhammel und Fremdenhasser? Es mag sein, ich irre mich. Ich wünschte, ich irrte mich. Aber ich habe gerade die Leserbriefspalten meiner Zeitung gelesen - etwas, das ich sonst tunlichst vermeide.

Deutschland war schon immer ein Land der Neidhammel. Jetzt kommt zu dieser Pest auch noch das Schüren vorn Angst vor allem, was dem Deutschen fremd ist. Gut, dem Schwaben ist auch alles fremd, was nicht in seinem Land geboren oder auf seinem Acker gewachsen ist. Aber ich meine weder Schwaben noch Bayern. Letztere wissen wenigstens, dass ihre kleinen Bergvölkchen immer noch bettelarm wären, wenn sie nicht einen umfassenden Welthandel betreiben würden. Mit Fremden versteht sich.

Ich sehe dabei heute bewusst mal in den Osten, und dort in die Provinz. Und dann frage ich mich was ist den Menschen hier eigentlich eigen außer dem Neid? Die Linkspartei? Die Ahnungslosigkeit? Die Wirtschaftsfeindlichkeit? Das Meckern?

Inzwischen kehrt hier im Osten bei den Ü-60-jährigen eine neue Form der Ostalgie ein: „Es war nicht alles schlecht“, oder „Für die Kinder haben sie etwas getan.“ Oder „Damals lohnte sich ein Taxiunternehmen noch“. (Hier können Sie alle Kleingewerbe einsetzen, Sie werden es immer wieder hören).

Das alles wäre nicht so peinlich, wenn ich es im Westen nicht schon einmal gehört hätte – nach dem Krieg, von Altnazis.