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Der eingeschlossen Uhrmacher und die eiserne Jungfrau

Zerfleischen der Verräter durch eine Maschine
Der eingeschlossen Uhrmacher und die eiserne Jungfrau ist im Grunde eine dunkel-romantische Geschichte. Doch viele Menschen sind der irrigen Meinung, die "Jungfrau" sei tatsächlich eine Folter- und/oder Tötungsmaschine des Mittelalters gewesen. Dieser Artikel fasst das Wissen um die Ursprünge der Jungfrau zusammen und berichtet vom Fragment einer Gruselgeschichte.

Was fürchtest du? Wisse, es handelt sich nur darum, die Arme der Gerechtigkeit zu beleben, denn diese Gestalt ist ein Werkzeug derselben und bestimmt, verräterische Herzen zu zerfleischen.

Die Legende von der eisernen Jungfrau und ihren Ursprüngen führt jeden, der danach sucht, unweigerlich zu einer etwas undeutlichen Illustration. Offensichtlich basiert sie auf der Legende des antiken Gelehrten Polybios. Jener behauptete, dass Nabis, König von Sparta, sich eine „Jungfrau aus Eisen“ anfertigen ließ, der seiner Frau Apega ähnlich sah. Sie soll unter ihrer Kleidung an Händen, Armen und Brüsten spitze Nägel besessen haben.

Die Legende vom Automaten, der Steuersünder bestrafte

Bürger, die sich weigerten, Steuern zu zahlen, mussten ihre Hand ergreifen, woraufhin ein Mechanismus ausgelöst wurde, mit dem die Figur den säumigen Zahler an sich zog und „zur Brust nahm“, bis er Tribut zahlte - oder durch die Messer zu Tode gebracht wurde.

Eine spätere Legende um den „Zerfleischungsautomaten“

Die Geschichte, die dazu erzählt wird, handelt von einem Uhrmacher, der an einem Hof in den Karpaten gerufen wird und der durch einen „hässlichen Zwerg“ angewiesen wird, das Räderwerk für die „Zerfleischung“ im Namen seiner Herrin zu konstruieren. Genau genommen soll er der bereits vorhandenen Gestalt ein mörderisches Leben einhauchen:

Ich sollte die Feder so richten, dass bei der leisten Berührung des Halsbandschlosses die stählerne Figur die Arme kreuzweise und fest fasste, dass aber zugleich aus der inneren Fläche der beiden Arme Hunderte von kleinen, scharfen und spitzigen Messern, wie aus der Brust und dem Bauche mehrere Dolche hervortreten würden und ich begriff, dass die Maschine dazu bestimmt sei, demjenigen, der das Schloss öffnen wollte, rettungslos durch und durch zu zerfleischen.

Die Geschichte ist allerdings eine reine Fantasie des österreichische Kunsthändlers und Autors Moritz Bermann aus dem 19. Jahrhundert.

Die Suche nach dem Ort, an dem dies alles geschehen sein soll, erwies sich als einfacher. Im Tal der Vaag gibt es zwar viele Burgen. In Verdacht steht aber sofort die Burg Schächtitz, ungarisch Csejte, in der auch die berühmte und andererseits berüchtigte Gräfin Elizabeth Báthory residierte, die auch in der Horrorgeschichte als Auftraggeberin auftaucht.. So schließt sich der Kreis der Legenden.

Bild: Wikimedia und anderen Quellen, die das Bild zeigen. Weitere Quellen: "Dunkle Geschichten aus Österreich", Wien 1868, angeblich von Moritz Bermann verfasst (oder gesammelt).

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